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Chien Tung-Chuan, die einzige noch ungeschlagene Bundesligaspielerin in der aktuellen Saison, glänzte bisher mit einer 7:0-Bilanz in den Einzeln und einem soliden 4:0 im Doppel mit Yuan Wan (Bild: Petra Steyer).
Weinheim empfängt Berlin

Bundesliga-Highlight zum Ende der Vorrunde

Dr. Stephan Roscher 18.12.2024

Weinheim. Der TTC 46 Weinheim und der ttc berlin eastside beschließen am Freitagabend eine kurze, aber intensive Vorrunde mit vielen spannenden, sehenswerten Begegnungen und einigen faustdicken Überraschungen. Es ist grundsätzlich ein Highlight, wenn sich die beiden Teams duellieren, die in den letzten zwei Jahren das Finale um die Deutsche Meisterschaft bestritten haben – Wiederholung 2025 keineswegs ausgeschlossen.

Auch wenn wir noch keine gesicherten Informationen zu den Aufstellungen der Rivalen haben, und auch wenn Weinheim mit 9:1 Punkten so gut wie Herbstmeister ist, Berlin dagegen mit 3:7 Zählern noch auf dem vorletzten Tabellenplatz steht, ist es ein besonderes Spiel.

Klar ist der Gastgeber, zuletzt auf seiner Bayern-Tour in toller Verfassung und mit der Taiwanerin Chien Tung-Chuan bemerkenswert verstärkt, in diesem Saisonstadium klarer Favorit, sofern die Stammspielerinnen nicht schon in den Weihnachtsferien sind. Weinheim müsste theoretisch ein einziges Match gewinnen, um die Herbstmeisterschaft endgültig einzutüten, doch man beabsichtigt natürlich nicht, mit 1:6 zu verlieren, sondern möchte sein Punktekonto auf 11:1 aufstocken.

Schwer wird es für den ttc eastside, zumal wenn man das „Prinzip Jugendstil“ konsequent zu Ende spielt, mit dem man alle bisherigen Partien bestritten hat – nicht ergebnisorientiert, sondern mit dem Willen, die jungen, talentierten Spielerinnen zu fördern, um ihre sportliche Entwicklung zu beschleunigen. Nicht ohne Erfolg, denn dass eine Mia Griesel auf Anhieb im vorderen Paarkreuz eine 4:4-Bilanz erspielt hat, ist ebenso stark wie die 4:1-Bilanz des Doppels mit Josi Neumann und Sabina Surjan. 

Und zuletzt hatte man gegen Bingen wenig Mühe, mit 6:1 zu gewinnen, obwohl man noch eine weitere 14-Jährige, die bisher nur absolute Insider kannten, zu ihrem ersten Bundesligaeinsatz kommen ließ. Übrigens, ein Novum in der Vereinsgeschichte, mit Shan Xiaona am Rande der Bande, die den erkrankten Trainer Jens Ruland würdig vertrat. Natürlich könnte berlin eastside auch mit Nina Mittelham, Ding Yaping, Mia Griesel und Josi Neumann zu dem prestigeträchtigen Duell nach Weinheim reisen und hätte dann immer noch die beiden Toptalente an Bord. Und Sabina Surjan, die bisher in der Vorrunde stets das junge Team angeführt hat, ist mit 24 ja auch noch nicht steinalt. Man wird sehen …...

In der Rückrunde - und natürlich bereits beim Pokalturnier am 4. und 5. Januar in Sinzheim, in das man als Titelverteidiger geht - wird man vermutlich viel stärker auf gute Ergebnisse setzen. Ähnlich wie in der Champions League von Anfang an, wo man - nach sieben klaren Erfolgen – inzwischen das Viertelfinale erreicht hat. Und selbstredend will man in der Bundesligatabelle noch ein ordentliches Stück nach oben klettern und hat im neuen Jahr ja auch wieder Shan Xiaona zur Verfügung. Gewiss wird man in der zweiten Halbserie oft auch die Spitzenkräfte zu Gesicht bekommen, was ja nicht heißt, dass die Talente dann nicht mehr spielen werden. Im Gegenteil, zwei Topstars vorne, zwei Toptalente hinten – das könnte eine sehr gute, spielstarke Mischung ergeben, um einfach mal ein wenig zu spekulieren. Auf jeden Fall verdient die „Talentförderungs-Vorrunde“ schon einmal Respekt. Das traut sich nicht jeder und war keinesfalls ein Misserfolg, zumal man aus den geschilderten Gründen nicht bloß die nackte Punktausbeute sehen darf.

Letztes Jahr kam der TTC 46 nur schleppend in die Gänge und startete mit 2:6 Punkten in die Saison, bevor dann eine einzigartige Siegesserie folgte. Diese Saison waren die Weinheimerinnen vom ersten Spieltag an hellwach. Die Ergebnisse sprechen für sich: Zunächst wurden die Langstädterinnen, immerhin Zweiter der Vorrundentabelle, trotz starker Thailänderin mit 6:2 geschlagen. Es folgten Siege in Bingen (6:3) und gegen das Überraschungsteam aus Weil (6:2) sowie am letzten Samstag in Dachau beim 5:5 der erste Punktverlust, da man nach 5:2-Führung den Sack nicht zumachen konnte. Tags darauf ließ man aber den Frust an Kolbermoor aus, das in eigener Halle gegen die Nordbadener ein 1:6 quittieren musste. Das Team ist bärenstark, gut eingespielt und harmoniert prächtig. Jeder Gegner muss sich folglich warm anziehen.

Weinheims Manager Christian Säger freut sich auf die Partie, macht aber keine konkreten Angaben zur ins Auge gefassten Aufstellung. Zudem macht er sich auch keine Gedanken über die Aufstellung des Gegners: „Wir wollen den Vorrunden-Abschluss positiv gestalten und unseren Zuschauern ein tolles Spiel liefern. Das Jahr 2024 war ein sehr erfolgreiches für unseren Club. Wie Berlin antreten wird, können wir nicht beeinflussen, und daher müssen wir uns voll auf uns selber konzentrieren.“

 

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