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Theresa Kraft präsentierte sich zum Saisonauftakt in guter Form und könnte auch am Sonntag für Böblingen am Tisch stehen (Bild: Dr. Stephan Roscher).
Zwei Partien stehen am Sonntag auf dem Programm

Bundesliga-Highlights in Böblingen und Langstadt

Dr. Stephan Roscher 11.10.2018

Natürlich reist das Team aus Oberbayern als Favorit an, doch die Südhessen sind selbstbewusst und gehören in Topbesetzung sicher zu den stärkeren Mannschaften der Liga.

SV Böblingen – TuS Bad Driburg (Sonntag, 10.30 Uhr)

Beide Teams wissen noch nicht so recht, wo sie derzeit stehen. Die SV Böblingen hatte erst ein Punktspiel in Langstadt und unterlag mit 3:6, wobei der Gegner mit seinen beiden „Stars“ angetreten war und es dennoch auch ein Remis hätte geben können - die Württembergerinnen spielten alles andere als schlecht und hielten das Match bis zum Schluss offen. Auch beim Pokal-Qualifikationsturnier war die Glücksgöttin den Böblingerinnen nicht gewogen, die das alles entscheidende Gruppenspiel gegen eben jenen TuS Bad Driburg, der am Sonntag seine Visitenkarte abgibt, knapp mit 2:3 verloren, da Sarah de Nutte das Kunststück fertigbrachte, „Hongi“ Gotsch zu schlagen.

Für den TuS war das natürlich schon ein erfreuliches Ergebnis und kurz darauf wurde es noch erfreulicher, als man tatsächlich in der Höhle des Löwen dem ttc berlin eastside zum Ligaauftakt einen Punkt abtrotzte. Doch der Wermutstropfen folgte auf den Fuß: Vor heimischer Kulisse gab man das Ostwestfalen-Derby gegen den TTK Anröchte mit 2:6 aus der Hand. Dafür möchte man sich natürlich am Sonntagvormittag in Böblingen rehabilitieren, weiß aber, dass dem Team ein heißer Tanz bevorsteht.

„Für die SV Böblingen gilt es, nach 18 Monaten endlich wieder einmal einen Bundesligasieg zu landen“, so Pressewart Manfred Schneider. „Seit April 2017 gab es acht Niederlagen und sechs Unentschieden.“ Allerdings zählen die Ost-Westfälinnen nicht unbedingt zu Böblingens Lieblingsgegnern. „Wie im Pokal gewann Bad Driburg auch in der Bundesliga zuletzt zweimal gegen die SVB“, weiß Schneider zu berichten. Immerhin kann der Chefcoach personell aus dem Vollen schöpfen. „Bei der Aufstellung hat Trainer Andrzej Kaim die Qual der Wahl zwischen Qianhong Gotsch, Xu Yanhua, Rosalia Stähr, Theresa Kraft und Julia Kaim.“

„Nach der unglücklichen Niederlage gegen Anröchte wollen wir unbedingt in Böblingen punkten“, lässt TuS-Manager Franz-Josef Lingens keinen Zweifel an der Marschrichtung aufkommen. „Die letzten Jahre haben wir immer knapp in Böblingen gewonnen.“ Das heißt natürlich noch nicht, dass es zwingend so weitergeht. „Böblingen ist durch den Zugang von Yang-Xu, verbunden mit der nun unten spielenden Rosalia Stähr, stärker geworden“, so Lingens. „Ganz schwer für uns und total offen. Wir freuen uns aber auf die gute Atmosphäre in Böblingen und ein tolles, spannendes Spiel.“ Auch das Gesellige soll nicht zu kurz kommen: „Natürlich freuen wir uns auch auf den traditionellen Besuch im Brauhaus mit leckerem Essen und ein paar Bierchen für den Anhang am Samstagabend.“

TSV Langstadt - SV DJK Kolbermoor (Sonntag, 14.00 Uhr)

Nach zwei erfolgreichen Auftritten im Oberhaus mit einem Sieg und einem Remis gegen starke Gegner wird es nun nochmals ein gutes Stück schwieriger für die Bundesliga-Frauen des TSV Langstadt. Mit der SV DJK Kolbermoor gastiert nämlich der amtierende Deutsche Meister beim Aufsteiger in Südhessen. Man muss so realistisch sein, mit der ersten Niederlage in der nationalen Eliteliga zu kalkulieren. Schon beim Pokalturnier in Seligenstadt hatten die Langstädterinnen gegen Kolbermoor – trotz des Einsatzes von Petrissa Solja – mit 0:3 den Kürzeren gezogen.  

Der Spitzenreiter reist mit den beiden deutschen Nationalspielerinnen Sabine Winter und Kristin Lang, letztere frischgebackene Europameisterin im Doppel, aus Oberbayern an. Vor diesen beiden Ausnahmesportlerinnen steht noch Österreichs Tischtennis-Ikone Liu Jia, Europameisterin von 2005, auf der Meldeliste – ob sie jedoch spielen wird, bleibt abzuwarten. Sicher dabei sein wird aber die erfahrene Defensivkünstlerin Svetlana Ganina.  

Kolbermoor, mit zwei souveränen Siegen in die Saison gestartet, musste auf Topstar Liu Jia in der Liga noch gar nicht zurückgreifen. „Das zeigt, wie viel Qualität der Kader des Meisters hat“, so die Einschätzung von TSV-Trainer Thomas Hauke. Langstadt, das – wie immer – seine Aufstellung bis zuletzt unter Verschluss hält, will alles versuchen, das eine oder andere Match für sich zu entscheiden. „Kolbermoor ist gegen uns natürlich klarer Favorit“, stellt Team-Manager Manfred Kämmerer fest. „Doch unsere Fans werden hoffentlich dazu beitragen, dass wir ein gutes Spiel liefern und dem deutschen Meister lange Zeit Paroli bieten können.“  

Kolbermoors Trainer Michael Fuchs nimmt den Gegner sehr ernst. „Wir müssen auf jeden Fall versuchen, einen 0:2-Fehlstart wie gegen Busenbach zu vermeiden“, so Fuchs. „Langstadt ist meiner Meinung nach ein schwerer Gegner für uns, wenn sie komplett aufgestellt sind. Unsere Damen sind zurzeit zwar in guter Form, aber gegen Petrissa und ich denke auch Hsien-Tzu Cheng kann alles zwischen 0:4 und 4:0 passieren. Ähnliches sehe ich im hinteren Paarkreuz.“ Dennoch reist der Gast mit breiter Brust an. „Insgesamt gehen wir aber wie gegen Busenbach gelassen in die Partie und sind uns unserer Stärken bewusst“, sagt Fuchs. „Und man muss auch erst mal abwarten, wie unser Gegner letztendlich auflaufen wird.“ 

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