Frankfurt/Main. Der Deutsche Tischtennis-Bund hat den nächsten Schritt seiner großen Strukturreform vollzogen. Beim außerordentlichen Bundestag in Frankfurt am Main hat die Vollversammlung das neue Präsidium gewählt, das zukünftig als Aufsichtsrat fungiert. Die acht Kandidaten erhielten überwältigenden Mehrheiten bzw. teils überhaupt keine Gegenstimme.
Präsident ist ab sofort Konrad Grillmeyer, der seit 2016 den Bayerischen Tischtennis-Verband führt. Der wohl bekannteste der sieben Vizepräsidenten im Aufsichtsgremium ist ZDF-Sportreporter und -Moderator, Tischtennis-Fachmann und aktive Spieler Norbert König. „Ich freue mich auf die Aufgabe“, sagte König und fügte unter dem Lachen der Delegierten hinzu: „Ob ich ihr gewachsen bin, wird sich zeigen.“ Sein neuer DTTB-Amtskollege Christian Sommer ist CEO und Chairman des German Centre for Industry and Trade Shanghai, einer Einrichtung der Bayern LB, und verfügt über herausragende Kontakte und Kenntnisse der Wirtschaft. Dr. Hans-Jürgen Hackenberg ist der aktuelle DTTB-Vizepräsident Finanzen und war beruflich langjähriger kaufmännischer Direktor zweier großer Uni-Kliniken. Neben Konrad Grillmeyer ist Uwe Schlütter der zweite amtierende Präsident aus DTTB-Mitgliedsverbänden auf der Kandidatenliste. Er führt den Thüringer Verband seit 2014 und ist als SPD-Fraktionsgeschäftsführer im Thüringer Landtag intimer Kenner der Politszene. Michael Bachtler ist der ehemalige Chef der traditionsreichen Tischtennis-Firma JOOLA. Andreas Preuß ist als Manager der kreative Kopf und Motor des deutschen Rekordmeisters Borussia Düsseldorf. Als Vizepräsident Jugend war der Thüringer Unternehmer Ralf Tresselt bereits von der Jugendwartetagung gewählt worden und wurde vom Bundestag für das neue Präsidium bestätigt. Der ehemalige Automobil-Manager Hans Wilhelm Gäb ist in seinem Amt als DTTB-Ehrenpräsident satzungsgemäßes Mitglied auch des neuen Präsidiums.
Der zehntgrößte olympische Spitzenverband wird künftig von einem hauptamtlichen Vorstand geführt. Die Mitglieder des weiterhin ehrenamtlichen neuen Präsidiums setzen den Vorstand ein und stimmen sich mit ihm über die Richtlinien der Verbandspolitik ab.
Alle vorgeschlagenen Ressortleitungen gewählt / Dienstältestes Mitglied des alten Präsidiums Klindt verabschiedet
Neben dem neuen Präsidium wurden auch alle vorgeschlagenen Ressortleiterinnen und Ressortleiter der verschiedenen Bereiche vom Erwachsenensport über den Breitensport bis zu den Digitalen Medien und Wissensmanagement mit großen Mehrheiten gewählt. Auch die Positionen der Rechtsorgane des DTTB sowie der Ethikkommission wurden besetzt. In letztgenannten Aufsichtskomitee amtiert weiterhin die ehemalige Bundesjustizministerin Brigitte Zypries als Beisitzerin. Unbesetzt blieb das Amt der Ressortleitung Gesundheitssport nach dem Ausscheiden der langjährigen Ressort-Chefin Doris Simon-Keller.
Der Bundestag hat in Frankfurt das dienstälteste Mitglied des bisherigen Präsidiums verabschiedet. Der Hamburger Arne Klindt hatte seit 1997 das Amt des Vizepräsidenten Sportentwicklung, zuvor Breitensport genannt, inne. In seine Amtszeit fielen unter anderem die Entwicklung des Schnuppermobils, die Implementierung des Bundesfreiwilligendienstes in Tischtennis-Deutschland sowie die intensive Förderung des jungen Engagements. Der kluge Stratege und exzellente Rhetoriker vertrat den DTTB beim Deutschen Olympischen Sportbund und war bis April Sprecher der Jugendorganisationen der Spitzenverbände bei der DOSB-Jugendorganisation dsj. Er engagierte sich darüber hinaus ehrenamtlich im Hamburger Sportbund und war lange Zeit im Vorstand des Deutschen Sport & Olympia Museums Köln tätig. Daneben ist er Mitglied des Deutsch-Russischen Rates für jugendpolitische Zusammenarbeit.
Die nächste Sitzung des Bundestags ist am 14. Dezember in Frankfurt am Main. Er findet ohne Wahlen statt. Der Bundesrat tritt am 29. März 2025 zusammen.