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Ding Yaping blieb im gesamten Turnier ungeschlagen, auch wenn es gegen Cartagenas Chinesin sehr eng war (Bild: Dr. Stephan Roscher).
Hauptstädterinnen ziehen als Gruppensieger in 2. Runde ein

Champions League Qualifikationsturnier: ttc berlin eastside überzeugt mit vier Siegen

Dr. Stephan Roscher 09.09.2024

Berlin. Zweimal 3:0, zweimal 3:1: Optimale Ausbeute des fünfmaligen Champions-League-Siegers ttc berlin eastside beim Qualifikationsturnier in seiner schmucken Tischtennis-Arena „Heyse25“ im Sportkomplex Paul-Heyse-Straße. Als souveräner Sieger der Gruppe B steht man damit in Gruppenphase 2.

Nach den beiden lockeren Auftaktsiegen am Samstag, wurden die Gegner am zweiten Turniertag wie erwartet stärker, doch auch diese Herausforderung meisterten die Berlinerinnen, obwohl es für den erhofften Einsatz von Nina Mittelham noch nicht ganz gereicht hatte. Vor allem glänzten sie durch Team Spirit und Geschlossenheit sowie stabile Nerven in den engen Phasen.

 

ttc berlin eastside – Ucam Cartagena TM 3:0

Es war das vorweggenommene Gruppenendspiel, genau wie erwartet. Cartagena hatte mit der Chinesin Qi Fei und der in China geborenen Spanierin Sofia-Xuan Zhang zwei sehr starke Spielerinnen an Bord, doch ein großes Handikap. Die dritte im Bunde, Silvija Erdelji, musste ihre sämtlichen Matches im Turnier verletzungsbedingt abschenken, eine vierte Spielerin war nicht mitgereist. Doch die Berlinerinnen wollten nur auf sich selbst schauen im Vertrauen auf die eigene Qualität und sich nicht zu viele Gedanken über die Gegnerinnen machen – und blieben dieser Linie konsequent treu.

Das packende Auftakt-Duell zwischen Defensivkünstlerin Ding Yaping und Qi Fei war nicht nur ein wahrer Krimi, sondern das wohl sehenswerteste Match des gesamten Turniers und spielte sich auf ganz hohem Niveau ab. Die Chinesin in Diensten der Spanier führte zwischenzeitlich mit 2:1 Sätzen, doch die erfahrene Berlinerin steckte nie auf, schaffte den Satzausgleich und hatte dann im Entscheidungssatz, in der Champions League als Kurzsatz gespielt, mit 6:5 die Nase vorn. Eine ganz wichtige Führung für die Berlinerinnen, zumal auch das nächste Spiel sehr eng war. Mit 2:0 Sätzen legte Sofia-Xuan Zhang gegen Shan Xiaona vor, doch die deutsche Nationalspielerin kämpfte sich heran, kam zum Satzausgleich und hatte dann im fünften Durchgang deutlich Oberwasser (6:1). 2:0 für Berlin, mit etwas Pech hätte es auch 0:2 stehen können. Und das war schon der Sieg, da ja nun Silvija Erdelji an der Reihe gewesen wäre, die ihr Match gegen Sabina Surjan abschenken musste.

Ergebnisse ttc berlin eastside - Ucam Cartagena TM

 

ttc berlin eastside – TT Moravsky Krumlov 3:1

Der Schlusspunkt und das i-Tüpfelchen. Die Tschechinnen gingen nach zwei Siegen und einer Niederlage nochmals hochmotiviert in die Partie, da sie noch eine Chance auf das Weiterkommen besaßen. Es wurde eine spannende, umkämpfte Partie, erneut sehenswert für die Zuschauer.

Der ttc eastside legte vor: Ding Yaping punktete gegen die 25-jährige Französin Anais Salpin, die gar nicht schlecht gegen Abwehr spielt, in vier Sätzen. Sabina Surjan, am ersten Tag etwas „wackelig“, war nun an der Reihe. Ihre Gegnerin war die 28-jährige Russin Ekaterina Chernyavskaya. Es wurde ein Match auf Augenhöhe, in dem drei Sätze erst in der Verlängerung entschieden wurden. Im Entscheidungsdurchgang zeigte Berlins Serbin die besseren Nerven und gewann mit 6:2 zur wichtigen 2:0-Führung ihres Teams. Josi Neumann musste anschließend gegen die Materialspielerin Kaushani Nath an den Tisch. Eine überaus schwierige Aufgabe, da das Spiel der Inderin, insbesondere die Rückhand, sehr gewöhnungsbedüftig ist. Die junge Deutsche schaffte es – nach zweimaligem Satzrückstand – in den Entscheidungsdurchgang, doch da hatte ihre Gegnerin das bessere Ende für sich. Somit musste Ding nochmals ran, die gegen Chernyavskaya zwar einen Satz einbüßte, ansonsten aber das Match dominierte: 11:5, 8:11, 11:5, 11:3.

Der Einzug der Berlinerinnen in Gruppenphase 2 (Stage 2) war damit endgültig in trockenen Tüchern. Vier Spiele, vier Siege – mehr ging nicht.

Ergebnisse ttc berlin eastside – TT Moravsky Krumlov

Kurzes Video von Bernd Guder und Dietmar Ripplinger

 

Kompakte Teamleistung, überragende Yaping“: Turnierfazit von Jens Ruland

„Das Turnier hatte im Endeffekt den Charakter, den wir erwartet hatten“, so eastside-Trainer Jens Ruland. „Kein Selbstläufer, aber für uns doch ganz massiv mit der Zielsetzung verbunden, uns zunächst zu qualifizieren und im besten Fall die Gruppe zu gewinnen. Das haben wir geschafft und das haben wir uns auch verdient.“ Ruland war rundum zufrieden: „Ich muss allen meinen Spielerinnen ein Riesenkompliment machen. Der Kampfgeist des gesamten Teams war unglaublich. Gerade nachdem klar war, dass es für Nina noch nicht ganz reicht, wussten wir, dass es an diesem Wochenende nur über eine kompakte Teamleistung geht. Dazu haben alle ihren Teil beigetragen. Natürlich muss Yaping aber auch gesondert erwähnt werden. Das war überragend.“

 

Stage 2: Berlin trifft auf Metz und Hodonin

Cartagena sicherte sich den zweiten Platz in Gruppe B mit drei Siegen und einer Niederlage und kam ebenfalls weiter. In Gruppe A behaupteten sich die Französinnen von Saint-Denis 93 TT (4:0) sowie das serbische Team TTC Novi Sad (3:1).

Die im Anschluss an das letzte Match des Tages vorgenommene Zulosung der vier Qualifikanten in die Stage 2-Gruppen ergab, dass der ttc berlin eastside in Gruppe B mit Metz TT (Frankreich) und SKST Plus Hodonin (Tschechien) an den Start gehen wird. Immerhin kann man damit den starken Teams aus Linz-Froschberg und Tarnobrzeg einstweilen aus dem Weg gehen. Ausgetragen werden die Partien zwischen dem 4. Oktober und dem 22. Dezember.

Dazu Jens Ruland: „Mit unserer Gruppe bin ich nicht unzufrieden. Natürlich sind Metz und Hodonin sehr gute Mannschaften, aber ich sehe uns hier absolut auf Augenhöhe und das Viertelfinale als nächstes Etappenziel.“

 

Links

Alle Turnier-Ergebnisse (Übersicht)

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