Dachau. Zweite Niederlage für den TSV Langstadt binnen sechs Tagen. Dabei präsentierte man sich zwar gegenüber dem Weil-Spiel verbessert, doch am Ende stand man erneut mit leeren Händen da. Der TSV Dachau zeigte im Spiel eins nach Helmut Pfeil, der am Vortag unter großer Anteilnahme zu Grabe getragen worden war, auch ohne Koreas Abwehr-Ass Byun Seoyoung eine sehr ansprechende Leistung. Am Ende setzten sich die Oberbayern mit 6:4 durch und nahmen damit Revanche für die ebenso knappe Hinspielniederlage kurz vor Weihnachten in Langstadt.
Zu fünft waren die Hessinnen angereist, nein, nach wie vor nicht mit Orawan Paranang, die am Ende womöglich den entscheidenden Unterschied ausgemacht hätte, sondern mit den vier deutschen Spielerinnen Chantal Mantz, Franziska Schreiner, Sophia Klee und der 16-jährigen Lorena Morsch, die zu ihrem lange versprochenen ersten Saisoneinsatz kommen sollte – bis dahin hatte sie nur ein einziges Mal im Doppel gespielt -, und der Serbin Izabela Lupulesku. Franziska Schreiner ging lediglich im Doppel an den Tisch. Wodurch Izabela Lupulesku ins vordere Paarkreuz hochrücken musste. Keine sehr glücklich gewählte Aufstellung, wie sich später herausstellte – doch hinterher ist man immer klüger. Die Gastgeber boten Sabine Winter, Koharu Itagaki, Tin-Tin Ho und Naomi Pranjkovic auf. Die vor wenigen Tagen 15 gewordene Itagaki kam zu ihrem zweiten Einsatz im Spitzenpaarkreuz und machte ihre Sache alles andere als schlecht.
Hatte man sich in den Doppeln 1:1 getrennt – Schreiner/Morsch besiegten Winter/Pranjkovic 3:2, Itagaki/Ho gewannen gegen Mantz/Lupulesku 3:0 -, erwies sich nicht zuletzt die spielerische Klasse einer Sabine Winter in den Einzeln als Faustpfand für den Dachauer Erfolg. Die 32-jährige deutsche Nationalspielerin musste zwar gegen Izabela Lupulesku hart kämpfen, bis ihr Fünf-Satz-Sieg in trockenen Tüchern war, machte später aber mit Chantal Mantz beim 11:7, 11:2, 11:6 kurzen Prozess. Ja und dann kommt Dachaus “Nesthäkchen” Koharu Itagaki ins Spiel, die nicht nur das tolle Doppel an der Seite von Tin-Tin Ho spielte, sondern ihr zweites Einzel gegen Lupulesku nervenstark mit 12:10 im fünften Satz gewinnen konnte. Letztlich der Punkt, der den Bayern den Weg zum Sieg ebnete. Ihr erste Einzel gegen Mantz hatte Itagaki nach zwei vergebenen Matchbällen noch unglücklich mit 12:14 im Entscheidungsdurchgang verloren.
Ho und Pranjkovic besiegten beide Lorena Morsch, die nicht wirklich in ihr Spiel fand, ohne Satzverlust, während sie der erneut überragenden Sophia Klee – Einzelbilanz nun 11:2 – gratulieren mussten. Klee spielt gerade die beste Bundesligasaison ihrer Karriere. Für ihr Team, das fraglos Pech hatte bei den beiden knappen Niederlagen Lupuleskus, reichte es dennoch nicht zu etwas Zählbarem. Auch weil Naomi Pranjkovic im Schlusseinzel gegen Morsch nach zwei klar gewonnenen Sätzen die Nerven behielt und beim 17:15 im dritten Durchgang drei Satzbälle der jungen Langstädterin abwehren konnte.
"Es war wie meistens, wenn die beiden Teams aufeinandertreffen, ein packendes Spiel mit knappem Ergebnis", so Dachaus Trainer Alexander Yahmed. "Ich denke, dass das 6:4 für uns in Ordnung geht, gerade auch, wenn man sich die Sätze ansieht, aber klar hätte es durchaus auch ein 5:5 werden können, deswegen sind wir froh über die zwei Punkte."
“Es ist megaschade, dass wir hier heute keinen Punkt holen konnten. Wir haben so sehr gekämpft und es waren auch einige recht knappe Spiele dabei”, beklagte Sophia Klee kurz nach Ende der spannenden Partie. “Das Glück, das wir so ein bisschen in der Vorrunde hatten, fehlte uns hier. Ich denke, ein Unentschieden wäre verdient gewesen und auch Dachau hätte sicher damit leben können. Mit meiner eigenen Leistung bin ich natürlich zufrieden, doch was zählt ist die Mannschaft.” In Kolbermoor müsse man alles versuchen, um nicht ein zweites Mal an diesem Wochenende leer auszugehen: “Wir sind hoch motiviert und wollen nicht ohne Punkte aus Bayern nach Hause zu fahren. Wir werden nochmal alles hineinlegen und unser Bestes geben.”
Langstadts Sportlicher Leiter Manfred Kämmerer sagte: “Gegenüber der letzten Woche in Weil eine deutliche Steigerung. Dennoch unter dem Strich wieder keine Punkte. Wir treffen im Moment in den entscheidenden Situationen die falschen Entscheidungen.”
In der Tabelle sind beide nun nach Punkten gleichauf (13:7), auch die Spieledifferenz ist gleich, Dachau verdrängte dennoch die Hessinnen haarscharf vom zweiten Platz aufgrund eines einzigen mehr gewonnenen Spiels (51:37 / 50:36). Dies wird sich am Sonntag auf jeden Fall ändern, denn Langstadt ist in Kolbermoor gefordert, während die Dachauerinnen erst am 02.03. wieder an die Tische gehen – der Gegner ist dann kein Geringerer als der ttc berlin eastside.
Am Sonntag spielen: SV DJK Kolbermoor – TSV Langstadt, TTG Bingen/Münster-Sarmsheim – ESV Weil (beide 14 Uhr).
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