Dachau. Die Punktrunde in der 1. Bundesliga Damen befindet sich bei nur noch vier auszutragenden Partien in der heißen Schlussphase, auch wenn das letzte Spiel erst am 4. April angesetzt ist. Eine interessante Begegnung steigt am Sonntagnachmittag in Oberbayern, wenn die Klubs aus Dachau und Weil – beide haben die Qualifikation für die Play-offs längst sicher – aufeinandertreffen. Für beide ist es das jeweils letzte Spiel der Runde. Dachau, das schon mit einem Remis Platz zwei endgültig eintüten würde, gilt als Favorit.
Sonntag, 14 Uhr: TSV Dachau 65 – ESV Weil
Die Konstellation ist eindeutig: Gewinnt Dachau oder spielt unentschieden, beendet man die Runde mindestens als Tabellenzweiter und steht direkt in den Halbfinals, muss sich dann aber noch bis Ende Mai/Anfang Juni gedulden. Platz zwei könnte es auch im Fall einer Niederlage noch werden, nur hängt es dann davon ab, was Kolbermoor in seinen letzten beiden Partien noch erreicht – der Bayern-Rivale müsste dann aber schon zweimal haushoch gewinnen, und die Gegner heißen noch Bingen, zuletzt im Aufwind, und Berlin, beide Male auswärts. Es deutet also einiges darauf hin, dass Dachau wenigstens als Zweiter ins Ziel einläuft.
Mit 8:2 Zählern hat der TSV, der insgesamt bisher 15:7 Punkte erspielt hat, eine tolle Rückrunde hingelegt. Die letzten vier Partien wurden allesamt gewonnen, geschlagen hat man unter anderem Kolbermoor, Langstadt und zuletzt Berlin. Spitzenklasse ist das vordere Parkreuz mit Byun Seoyoung (14:5) und Sabine Winter (13:5). Die anderen Spielerinnen, teilweise noch sehr jung, wie die 15-jährige Koharu Itagaki, haben sich zudem gesteigert und gut in der starken, ausgeglichenen Liga etabliert.
Beim Eisenbahner Turn- und Sportverein aus Weil am Rhein, phasenweise als Favoritenschreck der Liga gehandelt, sah es zuletzt nicht mehr ganz so günstig aus. Man ist Tabelenfünfter mit 10:12 Punkten, nachdem man zwischenzeitlich mit 10:6 fast optimal dastand. Überholt werden könnte man im Zielfinish noch vom ttc berlin eastside, der noch zwei Partien zu bestreiten hat und drei Zähler Rückstand aufweist. Zuletzt gab es eine knappe Niederlage in Bingen sowie klare Niederlagen in Kolbermoor und zu Hause gegen Berlin, alles Teams, gegen die man in der ersten Halbrunde noch gewonnen hatte. Dennoch hat man einen guten Kader, aus dem bisher besonders Anna Hursey und Daniela Ortega herausragten.
Das Hinspiel ist eine ganze Weile her. Zur Saisoneröffnung am 13. Oktober 2024 siegten die Oberbayern beim damals noch nicht richtig in der Liga angekommenen Aufsteiger, der zudem Daniela Ortega noch nicht an Bord hatte, deutlich mit 6:2.
Dachaus Trainer Alexander Yahmed geht am Sonntag keineswegs von einer lockeren Übung aus: “Weil ist ja ein ewiger Rivale und Freund, wir kennen uns schon aus der 2. Liga und hatten immer gute und heiße Spiele. Das erwarten wir auch am Wochenende und freuen uns auf ein spannendes Spiel.“
“Wir würden uns über einen erneuten „Überraschungscoup“ natürlich freuen“, versichert Weils Abteilungschefin Doris Spiess. „Wenn man allerdings die Partie realistisch betrachtet, wird das äußerst schwierig. Dachau ist sehr gut aufgestellt und hat sich in den letzten Spielen keine Blöße gegeben. Wir wollen vor allem ein gutes Spiel abliefern, wie das Ergebnis dann aussieht, werden wir sehen. Voraussichtlich sind alle Spielerinnen mit an Bord.“
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