Ostrava. Timo Boll und Christian Süß heißen die alten und neuen Titelträger im Herren-Doppel. Bei den LIEBHERR Europameisterschaften in Ostrava bezwangen sie am Nachmittag in der CEZ Arena die Überraschungsfinalisten Kasper Sternberg und Jonathan Groth aus Dänemark in einer einseitigen Begegnung mit 4:0. Für die beiden Düsseldorfer Borussen ist es bereits der vierte EM-Doppeltitel in Serie. Das gab es in der über 50-jährigen EM-Historie noch nie. Gleichzeitig verdrängt Timo Boll mit seinem nunmehr zwölften EM-Gold die schwedische Tischtennislegende Jan-Ove Waldner von der Spitze der Ewigen Bestenliste.
Mit Übergepäck nach Hause
Einzig in Durchgang eins vermochten Groth/Sternberg die beiden Deutschen, die im gesamten Turnierverlauf lediglich einen Satz abgaben, kurz in Verlegenheit zu bringen. „Wir haben den ersten Satz gebraucht, um uns auf die beiden einzustellen“, verrät Timo Boll. „Danach haben wir sie aber im Griff gehabt.“ Für den vierten Titel in Serie hat der 29-Jährige eine relativ einfache Erklärung. „Wir spielen das gut, was im Doppel wichtig ist. So beherrschen wir meistens das Kurz-Kurz-Spiel über dem Tisch. Das ist eigentlich immer der Schlüssel zum Erfolg.“
Mit dem nunmehr zweiten Titelgewinn in Ostrava wird es auch in Bolls Reisetaschen langsam eng. „Ein bisschen Übergepäck werden wir auf dem Rückflug wohl haben. Der DTTB wird dafür bluten müssen“, schmunzelt der Europameister.
Knackpunkt 1.Satz
Christian Süß verortete den Knackpunt der Partie bereits im ersten Durchgang. „Da hatten wir sicherlich auch etwas Glück“, gestand der 25-Jährige. „Danach gingen bei den Dänen schon ein bisschen die Köpfe runter. Sie hatten wohl gehofft, uns mit einem guten Start in Bedrängnis bringen zu können.“ Für den Düsseldorfer soll dieser Titel nicht der letzte gewesen sein. „Ich hätte nichts dagegen, unsere Serie weiter fortzusetzen. Wenn es nach mir geht, kann es die nächsten Jahre gerne so weitergehen.“
Ergebnisse
Herren-Doppel, Halbfinale
Boll/Süß - Jens Lundquist/Pär Gerell SWE 4:0 (5, 8, 3, 8)
Kasper Sternberg/Jonathan Groth DEN - Kou Lei/Yevhen Pryshchepa UKR 4:2 (9, 9, 5, -8, -8, 4)
Finale
Boll/Süß - Kasper Sternberg/Jonathan Groth DEN 4:0 (9, 5, 4, 2)