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Annett Kaufmann will mit ihrem Team gegen Schwabhausen punkten (Bild: Joaquim Fereira).
Sonntag, 10.30 Uhr: SV Böblingen – TSV Schwabhausen

Das erste von drei „Endspielen“ für Gotsch und Co.

Dr. Stephan Roscher 24.02.2022

Böblingen. Eine einzige Partie steht am Wochenende in der 1. Bundesliga Damen auf dem Programm, doch die hat es in sich, denn es geht um einiges, wenn die SV Böblingen den TSV Schwabhausen empfängt.

Ganz speziell für die Gastgeberinnen. Drei Punkte beträgt der Rückstand des derzeitigen Tabellenschlusslichts auf den Vorletzten Bingen – das ist nicht so ganz wenig angesichts drei ausstehender Partien der Schwäbinnen und zwei der Rheinhessinnen. Da mit einem Absteiger gerechnet werden muss, ist für beide der siebte Platz das Maß der Dinge. Die SVB muss punkten, sonst wird es ganz, ganz schwer. Sollte sie gegen Schwabhausen leer ausgehen, würde dann doch einiges für die TTG sprechen. Selbst wenn die Böblingerinnen das Kellerduell gegen Bingen am 13.03. gewinnen sollten, das zum Runden-Abschluss am 20.03. den ESV Weil empfängt, während die SVB zeitgleich das Baden-Württemberg-Derby in Weinheim zu bestreiten hat. Der Abstiegskampf könnte auf den letzten Metern noch zu einem echten Krimi werden.

Das muss Böblingens Gegner am Sonntag gar nicht berühren, das Team spielt nämlich erneut eine ganz starke Saison und scheint noch einen Tick stärker zu sein als in der Vorsaison, sodass sich eigentlich nur noch die Frage stellt, ob man als Zweiter oder Dritter in die Play-offs geht. Zuletzt siegten Winter und Co. trotz heftiger Gegenwehr mit 6:3 in Bingen, während das letzte regulär ausgetragene Spiel der SVB am 30. Januar mit einer Punkteteilung gegen den ESV Weil endete. Danach folgten eine kampflose Niederlage und ein kampfloser Sieg.

Das Vorrundenmatch am 19.12. endete, dank einer starken Sabine Winter und einer ebenfalls nicht zu bezwingenden Mateja Jeger nach spannendem Verlauf mit 6:4 für den Tabellendritten, der zunächst mit 0:3 in Rückstand geriet und in der Folge mächtig zu kämpfen hatte – und da hatte Böblingen noch keine Lin Chia-Hsuan im Kader. Es könnte am Sonntag im Sportzentrum am Silberweg also sehr eng und spannend werden.

Die Böblinger Topbesetzung, also Qianhong Gotsch, Annett Kaufmann, Lin Chia-Hsuan und Leonie Hartbrich, soll auflaufen und peilt die Revanche an. „Wir wollen sportlich den Klassenerhalt schaffen, was nach dem Binger Sieg vom Wochenende nicht einfacher geworden ist“, charakterisiert SVB-Manager Frank Tartsch die ernste Situation. Volker Ziegler und Sönke Geil werden das Team im ersten von drei verbleibenden „Endspielen“ coachen. Als prominenter Ehrengast hat sich mit Claudia Herweg die neue Präsidentin des Deutschen Tischtennisbundes angesagt. 

Der Gegner aus Oberbayern setzt sich nicht unter Druck, unbedingt eine bestimmte Platzierung erreichen zu wollen. „Wie ich schon in der Vorrunde desöfteren betont habe, bin ich froh, dass wir so eine super Runde spielen“, unterstreicht Trainer Alexander Yahmed. „Mir war auch klar, dass es zum Teil wilde Ergebnisse geben wird in der Rückrunde, auch weil es nun die Möglichkeit gibt, sich nochmal zu verstärken  Die Chance hat Böblingen genutzt und sich gezielt verstärkt. Somit sind sie ein Gegner auf Augenhöhe.“ Bei allem Respekt vor der Qualität des Gegners, sagt Yahmed aber auch klipp und klar: „Unser Ziel muss es sein, in Böblingen zu gewinnen, um für uns alles sicher zu machen. Trotz unserer super Vorrunde ist es nicht so einfach, wie es scheint. Von einem zweiten Platz reden wir gar nicht. Wir wissen, es zählt immer die nächste Performance, das hat uns letztes Jahr Weil gelehrt. In diesem Sinne hoffen wir auf ein super Spiel mit dem besseren Ende für uns.“

 

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