Halle/Saale. Werner Lüderitz ist tot. Das Ehrenmitglied des Deutschen Tischtennis-Bundes hatte nach der Wiedervereinigung den Zusammenschluss der Tischtennisverbände der Bundesrepublik und der DDR mit vorangetrieben. Lüderitz starb am 19. Oktober im Alter von 95 Jahren.
Über sieben Jahrzehnte hinweg war der gebürtige Zerbster ehrenamtlich in führenden Positionen des Tischtennis-Sports tätig. Seit 1974 war er Präsident des Tischtennis-Verbandes der DDR (DTTV) und damit auch aktiv an der Zusammenführung der beiden bis 1990 getrennten Nationalverbände beteiligt. „Dass der Zusammenschluss der beiden deutschen Verbände damals in einer so sachlichen und vom guten Willen beider Seiten getragenen Atmosphäre erfolgte, war sicherlich ganz wesentlich ein Verdienst von Werner Lüderitz“, sagt DTTB-Ehrenpräsident Hans Wilhelm Gäb.
Zahlreiche Ehrungen für außergewöhnliches Engagement
Werner Lüderitz hat sich seit den 1950er-Jahren zunächst auf nationaler Ebene in Ostdeutschland, später auf internationaler Ebene und im wiedervereinigten Deutschland für die Weiterentwicklung des Tischtennissports eingesetzt. Neben der nationalen und internationalen Sportpolitik hatte er zuvor verstärkt im Jugendsport und im Materialbereich gewirkt. Mit seinem Eintritt in den DTTV 1956 übernahm er den Vorsitz des Jugendausschusses, den er fast 20 Jahre innehatte. Auch nach der Fusion von DTTB und DTTV blieb er ein absoluter Kenner sowie kompetenter und geschätzter Gesprächspartner in allen Belangen des Sports.
Auf dem Gründungsverbandstag des Tischtennis-Verbandes Sachsen-Anhalt, seinem Heimatverband, wurde er 1990 zum Präsidenten gewählt. Als Mitinitiator gehörte er 1999 zu den Gründungsmitgliedern des Clubs der Deutschen Tischtennis-Senioren. Im Jahr 2000 wurde Werner Lüderitz sowohl Ehrenmitglied des DTTB als auch Ehrenpräsident des TTVSA, nachdem er aus Altersgründen in Sachsen-Anhalt nicht mehr kandidiert hatte.
Sein unermüdlicher Einsatz und seine Verdienste um das schnellste Rückschlagspiel der Welt waren so groß, dass Lüderitz zahlreiche weitere Ehrungen zuteilwurden. 1989 verlieh ihm der Weltverband den ITTF Merit Award, der an Personen vergeben wird, die sich um den Tischtennissport in ihrem nationalen Verband verdient gemacht haben. 1993 wurde er mit der Goldenen Ehrennadel des DTTB ausgezeichnet. Außerdem wurde er mit der Ehrennadel des Landes Sachsen-Anhalt ausgezeichnet, die der Ministerpräsident als Zeichen der Anerkennung für langjährige hervorragende ehrenamtliche Tätigkeit verleiht.
Nahm auch im hohen Alter regen Anteil am Geschehen in seinem Sport
Auch im hohen Alter nahm der Hallenser noch regen Anteil am sportlichen und sportpolitischen Geschehen und pflegte seine langjährigen Kontakte. Beispielsweise war er als Gast bei Deutschen Meisterschaften, beim DTTB-Bundestag oder bei Präsidiumssitzungen des TTVSA sowie 2017 bei den Weltmeisterschaften in Düsseldorf vor Ort.
Der DTTB gedenkt seiner und spricht seiner Frau Jutta, seinen Kindern und der gesamten Familie sein tiefes Mitgefühl aus.
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