Frankfurt/Main. Vor der Runde war ein enger Kampf um die Spitze der 3. Bundesliga Nord der Damen erwartet worden. Und tatsächlich waren die Kräfteverhältnisse über weite Strecken ausgeglichen. Am Ende sichert sich der MTV Engelbostel-Schulenburg die Meisterschaft und steigt in die 2. Bundesliga auf.
„Wir wollten in Berlin ein Endspiel“, sagt Engelbostels Teammanager Stephan Hartung. Am letzten Spieltag musste die Mannschaft zu den Füchsen Berlin reisen, die Partie war erwartungsgemäß umkämpft. Am Ende ging der Sieg in die Hauptstadt, für den Ausgang der Liga hatte das dann aber keine entscheidende Bedeutung mehr. Dennoch zählen die Berlinerinnen zu den härtesten Konkurrentinnen in Engelbostel. „Die Partie in der Hinrunde gegen Berlin war das Schlüsselspiel“, erklärt Hartung. 6:2 hatte die Mannschaft rund um Spitzenspielerin Veronika Hud damals gewonnen, die Herbstmeisterschaft ging trotzdem an die Füchsinnen. Nun hat man ihren die Spitzenposition abgenommen, die Stimmung ist daher gut: „Alle haben sich gefreut“, weiß Hartung. Drei Jahre lang war der MTV in der Liga, landete erst auf dem dritten Platz, später auf Rang zwei und nun schließlich an der Spitze. Jetzt geht es ins Unterhaus, wofür man sich aktuell aufstellt. Unter anderem ist es eine Entwicklungsmöglichkeit für die 16-jährige Laura Milos. Mit dem Aufstieg kann man in Engelbostel-Schulenburg nun auch die Geister der Vergangenheit vergessen, im letzten Jahr war man knapp am Aufstieg gescheitert.
Für die Herbstmeisterinnen aus Berlin ist es kein Beinbruch, dass nun nicht sie die Spitze bevölkern. „Wir sind zufrieden mit der Saison“, resümiert Abteilungsleiter Christoph Wölki. Man sei nur zwei Punkte von der Meisterschaft entfernt, die obere Tabellenhälfte war das Ziel gewesen. Katalin Jedtke habe mit einer Bilanz von 22:6 stark gespielt. „Gökce Güngör hat gezeigt, dass sie oben mithalten kann“, heißt es aus Berlin. Trotz des engen Vorsprungs von Engelbostel hat sich zwischen die beiden Mannschaften mit einer 29: 7-Bilanz noch der VfL Kellinghusen geschoben. Auch dort hat man mit Katsiaryna Baravok eine der stärksten Spielerinnen der Staffel in den Reihen. Ausschlaggebend war unter anderem das Spiel gegen Berlin am 1. März, das mit 6:4 knapp nach Kellinghusen ging. "Wir sind mit der Vizemeisterschaft, die uns selbst etwas überrascht hat, mehr als zufrieden", sagt in Kellinghusen Andreas Wagner. Man habe die gesamte Spielzeit lang auf einem guten Niveau gespielt, und das obwohl Chiara Steenbuck verletzungsbedingt komplett ausfiel. Einen großen Sprung habe die Dänin Emma Vendelbo gemacht. Größere personelle Veränderungen sind für die kommende Saison nicht geplant.
Rückzug in Tostedt
Zumindest sportlich gerettet hat sich die zweite Mannschaft des MTV Tostedt, dessen erste Mannschaft im Unterhaus aufschlägt. „Wir haben die Saison gut überlebt“, erklärt vor Ort Michael Bannehr. Das bedeutet aber nicht, dass man in der Liga bleibt, denn die zweite Mannschaft zieht sich aus den Bundesligen zurück. Lisanne Tschimpke, die in der Rückrunde eine 5:4-Bilanz erspielt hat, wechselt dann zum TTK Großburgwedel. Dort ist Michael Junker mit der Rückrunde zufrieden. „Wir haben relativ früh die Kurve bekommen“, erinnert er sich. Denn Großburgwedel war mit 0:12 in die Saison gestartet. „Unser oberstes Ziel ist es immer, die Klasse zu halten“, so Junker. Vor allem der Teamspirit habe sich gut entwickelt.
Nominell auf den letzten Plätzen stehen die Borussia aus Düsseldorf und der TTC Langen II. In Düsseldorf hatte es in der Rückrunde nur zu zwei Siegen gereicht, gegen Friedrichsgabe und Langen. „Der Klassenerhalt am grünen Tisch ermöglicht es uns, den jungen Spielerinnen weiterhin die Möglichkeit zu geben, ihre Entwicklung auf hohem Niveau zu unterstützen“, teilt Langens Sportwart Heiko Keller mit. Nach einer zufriedenstellenden Vorrunde habe man nicht mehr im gleichen Umfang an die Leistungen anknüpfen können. „Sportlich gesehen sind solche Phasen Teil der langfristigen Entwicklung“, meint Keller. Nun soll die Mannschaft erweitert werden, um auch in den Doppeln flexibler zu werden.
Kontinuität in Holzbüttgen
Im Mittelfeld gelandet sind dieses Jahr der SV DJK Holzbüttgen, der SV Friedrichsgabe und der TTC Salmünster. In Holzbüttgen ist Mannschaftsführerin Jana Vollmert mit dem vierten Platz zufrieden. In der Vorrunde habe man im oberen Paarkreuz mit mehreren verletzungsbedingten Ausfällen zu kämpfen gehabt. In der Rückrunde gab es nur eine Niederlage gegen Meister Engelbostel. „Wir bleiben als Mannschaft in dieser Konstellation zusammen, das freut uns alle sehr“, sagt Vollmert. In direkter Tabellennachbarschaft hat der SV Friedrichsgabe sein Soll erfüllt: „Mehr war nicht unser Ziel“, erzählt Bettina Ludwig. Sie freut sich vor allem über den Teamspirit.
Auch in Salmünster war das klare Ziel der Klassenerhalt, das haben die Hessinnen erreicht. „Alle unserer Spielerinnen konnten sich gut weiterentwickeln“, sagt Betreuer Björn Stelting. Der Verein tritt mit einer jungen Mannschaft in der 3. Bundesliga an. Aktuell laufen die Planungen für die nächste Saison, wo es in der Tabelle weiter nach oben gehen soll. „Wir möchten vorne mitspielen“, so Stelting.