Houston. Mattias Falck und Kristian Karlsson sind das erste schwedische Doppel, das seit 1997 das Finale einer WM erreicht hat. Im Halbfinale der Welttitelkämpfe in Houston besiegten sie die Chinesen Lin Gaoyuan und Liang Jingkun in drei Sätzen.
Nach einem Gewinn des ersten Durchgangs in der Verlängerung – trotz zweier zunächst ungenutzter Satzbälle beim Stand von 10:8 – gegen topgesetzten Bronzemedaillengewinnern von 2019 zeigten Falck und Karlsson auch dann keine Anzeichen von Schwäche, als sich die Begegnung intensivierte. Brillante Platzierungen beider und einige knallharte Killerschläge von Karlsson brachten die Skandinavier mit 7:4 in Führung. Am Ende einer guten Rallye verfehlten die Chinesen den Tisch, 2:0 für Falck und Karlsson. Im Dritten führte das eingespielte und eng befreundete Doppel von Beginn an und ließ sich den Vorsprung, auch wenn er letztlich von vier auf zwei Punkte beim 10:8-Matchball zusammenschmolz, und den Einzug ins Endspiel mit 11:8 nicht mehr nehmen.
„Wir sind natürlich sehr glücklich, nachdem wir auch heute wieder ein tolles Spiel gespielt haben“, und Kristian Karlsson kündigte mit Blick auf die Partie um Gold am Montag gegen die Südkoreaner Jang Woojin/Lim Jonghoon an. „Wir sind noch nicht fertig, der Wettbewerb ist noch nicht vorbei, und jetzt werden wir uns darauf konzentrieren, dieses Spiel zu gewinnen, und dann wird es wahrscheinlich noch ein paar zusätzliche Emotionen geben.“
Bronze für Luxemburgs Damen De Nutte/Ni
Luxemburgs Überraschungsdoppel bei den Damen verabschiedet sich mit einer Bronzemedaille aus Houston. Ihre Träume vom Einzug ins Finale wurden erwartungsgemäß von den Chinesinnen Wang Manyu und Sun Yingsha beendet, die im Halbfinale die ersten beiden Sätze im Schnelldurchgang gewannen. De Nutte und die bereits 58-jährige Ni bei deren 22. WM-Teilnahme hatten ihre besten Momente in Satz drei, wo sie sich sogar einen Satzball erarbeiteten. Nachdem die Titelverteidigerinnen diesen abgewehrt hatten, gelang ihnen mit 14:12 dann der letztlich sichere Sprung ins Endspiel. Dort treffen sie auf Japans Top-Duo Hina Hayata/Mima Ito, das sich gegen die Weltranglistenerste Chen Meng an der Seite von Qian Tianyi durchsetzen konnte.
Apropos Chen Meng: Nach ihrer Finalniederlage von Budapest gegen Liu Shiwen ist die Olympiasiegerin von Tokio in Texas ein weiteres Mal beim Versuch gescheitert, WM-Gold im Einzel gewinnen. Nach einer 2:0- und 3:2-Satzführung war es am Ende Teamkollegin Wang Manyu, die die besseren Nerven bei diesem 90-minütigen Hochgeschwindigkeitsduell hatte.
Möregardh: „Mit Silber bin ich noch nicht zufrieden“
Bei den Herren stehen sich im Endspiel Topfavorit Fan Zhendong und Truls Möregardh gegenüber. Nach Bronze 2015, Silber 2017 und dem Achtelfinal-Aus vor zwei Jahren will sich Chinas Olympia-Finalist in Abwesenheit von Ma Long seinen ersten WM-Titel im Einzel holen. Für den 19-jährigen Möregardh ist es erst seine dritte WM-Teilnahme. Bei den Heimspielen des Schweden in Halmstad 2018 gewann er mit seiner Mannschaft Bronze. „Ich habe das Gefühl, dass ich jetzt so gut spiele, dass ich das Finale gewinnen kann“, sagt er selbstwusst auf der Website des schwedischen Verbands. „Mit Silber bin ich noch nicht zufrieden.“
Eines der beiden Mixed, das die Nationalverbände aus China und den USA anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Ping-Pong-Diplomatie gebildet hatten, hat Bronze gewonnen. Lily Zhang und Lin Gaoyuan vollbrachten bei ihrem ersten gemeinsamen Turnier „am Tisch wahre Wunder“, wie es auf der WTT-Website heiß, und mussten sich erst im Halbfinale den Japanern Tomokazu Harimoto/Hina Hayata geschlagen geben. Der Titel ging an die rein chinesische Kombination Wang Chuqin/Sun Yingsha, die die Japaner beim 3:0 in den ersten beiden Sätze mit 11:2 und 11:5 zweitweise demontierten.
"Es war mir eine unglaubliche Ehre, mit Lin Gaoyuan zusammenspielen zu dürfen“, freute sich Lily Zhang über ihre unverhoffte erste WM-Medaille. „Wir hatten einen unglaublichen Lauf, und ich muss ihm so sehr danken, dass er mich immer unterstützt und mich bis ins Halbfinale getragen hat. Damit ist ein Traum wahr geworden.“
Herren-Einzel, Halbfinale
Timo Boll - Truls Möregardh SWE 3:4 (8,8,-6,-8,10,-8,-5)
Fan Zhendong CHN - Liang Jingkun CHN 4:1 (5,4,9,-8,11)
Finale in der Nacht von Montag auf Dienstag um 2 Uhr
Fan Zhendong CHN - Truls Möregardh SWE
Mixed, Halbfinale
Cheng I-Ching/Lin Yun-Ju TPE - Wang Chuqin/Sun Yingsha CHN 1:3 (8,-7,7,9)
Tomokazu Harimoto/Hina Hayata JPN - Lin Gaoyuan/Lily Zhang USA 3:2 (9,1,-6,-8,2)
Finale in der Nacht von Sonntag auf Montag um 5 Uhr
Wang Chuqin/Sun Yingsha CHN - Tomokazu Harimoto/Hina Hayata JPN 3:0 (2,5,8)
Damen-Doppel, Halbfinale
Sarah De Nutte/Ni Xia Lian LUX - Wang Manyu/Sun Yingsha CHN 0:3 (-4,-3,-12)
Qian Tianyi/Chen Meng CHN - Hina Hayata/Mima Ito JPN 2:3 (-9,2,10,-6,-7)
Finale am Montag um 20 Uhr
Wang Manyu/Sun Yingsha CHN - Hina Hayata/Mima Ito JPN
Herren-Doppel, Halbfinale
Shunsuke Togami/Yukiya Uda JPN - Jang Woojin/Lim Jonghoon KOR 1:3 (8,-4,-9,-7)
Lin Gaoyuan/Liang Jingkun CHN - Kristian Karlsson/Mattias Falck SWE 0:3 (-10,-8,-8)
Finale am Montag um 20.50 Uhr
Jang Woojin/Lim Jonghoon KOR - Kristian Karlsson/Mattias Falck SWE
Damen-Einzel, Halbfinale
Chen Meng CHN - Wang Manyu CHN 3:4 (9,7,-8,-6,11,-9,-8)
Sun Yingsha CHN - Wang Yidi CHN 4:1 (8,-3,8,6,8)
Finale in der Nacht von Montag auf Dienstag um 1 Uhr
Wang Manyu CHN - Sun Yingsha CHN
Richard Prause (Sportdirektor), Tamara Boros (Bundestrainerin Damen), Jörg Roßkopf (Bundestrainer Herren), Lars Hielscher (Cheftrainer Düsseldorf), Sascha Nimtz (Wissenschaftskoordinator, IAT Leipzig), Ralph Färber (Athletiktrainer, Olympiastützpunkt Hessen in Frankfurt am Main) Rainer Kruschel (Delegationsleiter und DTTB-Leistungssportreferent)
Medizinisches Team
Dr. Antonius Kass (Teamarzt), Dr. Christian Zepp (Sportpsychologischer Experte), Birgit Schmidt und Annette Zischka (Physiotherapeutinnen, OSP Hessen)
Schiedsrichter-Team der ITTF
Kerstin Duchatz (Düsseldorf), Nico Zorn (Wuppertal)
Offizielle DTTB-Vertreter in ITTF-Gremien
Michael Geiger (AGM-Delegierter), Matthias Vatheuer (AGM-Delegierter), Heike Ahlert (DTTB-Vizepräsidentin Leistungssport, ETTU-Vizepräsidentin, Mitglied im ITTF Board of Directors), Dr. Torsten Küneth (Equipment Committee), Manfred Schillings (ITTF Media Committee und DTTB-Presse & -Kommunikation)