Frankfurt/Main. Ungeschlagen hat sich die Mannschaft vom TTC 1957 Lampertheim an die Spitze der 3. Bundesliga Nord der Herren gesetzt. Das Team steigt nun ins Unterhaus auf. Reguläre Absteiger wird es allerdings nicht geben, die Füchse Berlin und der TTS Borsum dürfen aufgrund des Düppeler Rückzugs und des Lampertheimer Aufstiegs in der Liga bleiben.
„Wir hatten das Ziel, einen guten Mittelfeldplatz zu erreichen“, erinnert sich der Lampertheimer Vorsitzende Uwe van gen Hassend. Hintergrund waren die Abgänge von Martin Buch Andersen und Tomas Mikutis, weshalb man nach zwei Vizemeisterschaften die Erwartungshaltung etwas heruntergeschraubt hatte. Dafür kamen Aleksa Gacev und Alvaro Gainza nach Hessen. „Ich habe bereits vor der Saison bemerkt, dass die Spieler alle sehr, sehr motiviert waren“, so van gen Hassend. Das hat sich dann gleich zu Beginn der Saison ausgezahlt. Zum Saisonauftakt konnte das Spiel gegen den von vielen ebenfalls in der Favoritenrolle gesehenen Oldenburger TB gewonnen werden, der damals ohne Spitzenspieler Philipp Floritz antrat. Tags darauf folgte gleich die nächste Überraschung mit einem 6:0-Sieg gegen den TTC Altena. Dass es diese Saison keine einzige Niederlage zu verzeichnen geben würde, das war damals dennoch noch nicht absehbar. „Es hat in dieser Saison alles gepasst“, sagt van gen Hassend. Nicht nur der Zusammenhalt im Team habe gepasst, auch die Fans seien mit an Bord gewesen. „Unsere Zuschauer haben einen großen Anteil am Erfolg“, so der Funktionär. Der ganze Verein steht nun auch hinter dem Aufstieg in die 2. Bundesliga. Dennoch bleibt van gen Hassend realistisch: „Die 2. Bundesliga ist für uns ein Abenteuer“, erklärt er und schätzt, dass man gegen den Abstieg spielen werde. Zur neuen Saison verlässt Gacev das Team in Richtung Neckarsulm, Alfredas Udra wird nach sieben Jahren Teamzugehörigkeit seine Tischtenniskarriere beenden. Dafür ist bereits klar, dass Martin Buch Andersen zurück nach Lampertheim kommt, man ist aktuell in Gesprächen mit weiteren Spielern.
Punktgleich stehen der Oldenburger TB und die zweite Garde des SV Union Velbert auf dem zweiten und dritten Platz. „Das ist eine sehr gute Leistung“, erklärt der Velberter Harald Ricken. Die erste Mannschaft des Vereins spielt seit dieser Saison in der 2. Bundesliga und hat dort den Klassenerhalt erreicht. Das ist deshalb wichtig, weil im Falle eines Abstiegs die 2. Mannschaft aus der 3. Bundesliga absteigen müsste. Aufgrund eines Beschlusses dürfen nämlich nicht zwei Teams eines Vereins in der gleichen Liga spielen.
In der Tabelle knapp dahinter, auf dem vierten Platz hat der TTC indeland Jülich II sein Saisonziel mehr als erfüllt. „Unser erklärtes Ziel war es, nicht abzusteigen“, sagt Präsident Michael Küven. Mit der Leistung seiner Mannschaft ist er zufrieden: Kas van Oost und Barry Berben hätten mit 13:2 ein starkes Doppel gespielt, auch Manuel Prohaska habe gut gespielt. „Dass Manuel so performt, damit konnte keiner rechnen“, sagt Küven.
Düppel zieht zurück
Der TTC Düppel aus Berlin zieht seine Mannschaft trotz des erreichten fünften Platzes aus der 3. Bundesliga Nord zurück. Das war die Voraussetzung für eine ungewöhnliche Situation am Saisonende: Der TTC Lampertheim steigt in die 2. Bundesliga auf, gleichzeitig kommt aus der 2. Bundesliga niemand herunter. Der TTC Hohenstein-Ernstthal hat in der Relegation gegen die SU Neckarsulm aus der Südstaffel die Oberhand behalten, der Letztplatzierte TV Leiselheim meldet tiefer. Das hat zur Folge, dass die Füchse Berlin und der TTS Borsum in der Liga bleiben können und mit dem TuS Celle und Eintracht Frankfurt sogar noch zwei Mannschaften aufsteigen.
Bei Schlusslicht Borsum ist Olaf Sprung froh, dass die Schreckenssaison vorbei ist. „Es war eine Saison, wie ich sie noch nie erlebt habe“, sagt er. Die Mannschaft war von starkem Verletzungspech geplagt, nächste Saison soll es wieder aufwärts gehen. Dass seine Truppe in der 3. Bundesliga bleiben darf, sieht Sprung als glückliche Fügung an: „Der Tischtennisgott war gnädig mit uns“, sagt er.
Auch bei den Füchsen Berlin, die auf dem neunten Platz residieren, ist Christoph Wölki froh über den Klassenerhalt. „Die Situation bei den Herren ist natürlich schwieriger“, sagt er. Die Füchse treten nämlich auch in der 3. Bundesliga Nord der Damen an und haben dort den dritten Platz erspielt. Die Berliner versuchen, primär mit lokalen Berliner Spielerinnen und Spielern anzutreten, die sich kontinuierlich weiterentwickeln sollen.
Im hinteren Mittelfeld der Liga stehen am Ende der Spielzeit der SC Buschhausen auf dem achten Platz und der TTC Altena auf dem siebten Platz. Davor hat sich die Mannschaft vom TSV Schwarzenbek gesetzt. „Wir sind sehr zufrieden mit dem Verlauf der Saison“, sagt dort Achim Spreckelsen. Man habe alle Ziele erreicht. Maximilian Dierks wird in der nächsten Saison nicht mehr für Schwarzenbek aufschlagen, dafür ergänzt Sören Liedmeier das Team.