Frankfurt/Main. Mit dem 1. FSV Mainz 05 hat sich ein Team die Meisterschaft im Unterhaus gesichert, das viele vor der Saison nicht auf dem Schirm hatten. Die Rheinland-Pfälzer steigen in die TTBL auf. Andere Teams konnten ihre Saisonziele in diesem Jahr nicht erreichen.
„Wir sind großer Überraschungsmeister“, sagt Manager Tomasz Kasica. Auch nach der Vorrunde zeichnete sich das noch nicht ab, Mainz lag damals hinter Herbstmeister Dortmund und dem TTC indeland Jülich auf dem dritten Platz der Liga. „Wir gehen jetzt das Abenteuer an“, erklärt Kasica. Fit für die TTBL soll das Mainzer Team durch Neuzugang Yuto Muramatsu werden. „Er ist jung und entwicklungsfähig“, heißt es aus dem Management. Der Abwehr-Spieler reiht sich in die bestehende Mainzer Riege ein, die weiterhin erhalten bleibt. Das Ziel in der TTBL ist zwar der Klassenerhalt, für Tomasz Kasica ist aber ein Aspekt noch deutlich wichtiger: „Das Hauptziel ist, dass sich jeder Spieler entwickeln kann“, meint er.
„Für uns war es eine traumhafte Saison“, sagt Uli Eckert vom Zweitplatzieren TV 1879 Hilpoltstein. Die eigene Erwartung sei vor der Saison gewesen, nicht abzusteigen, jetzt landete das Team auf dem besten Platz in seiner 18-jährigen Bundesligageschichte. „Der Teamgeist war der ausschlaggebende Punkt“, so Eckert. Die Mannschaft aus Alexander Flemming, Andy Pereira, Petr Fedotov und Hermann Mühlbach habe harmoniert, auch Hannes Hörmann und Matthias Danzer hätten sich in das Team eingefügt. An den ersten drei Positionen bleibt die Mannschaft im kommenden Jahr gleich, Hannes Hörmann wechselt fest auf Position Vier.
Auch Jülichs Michael Küven ist grundsätzlich zufrieden. „Die finale Stimmung ist gut“, sagt er. Die Mannschaft habe zum ersten Mal seit fünf Jahren, sei es in der TTBL oder im Unterhaus, nichts mit dem Abstieg zu tun gehabt. Trotzdem hatte die Jülicher Mannschaft mit Verletzungen zu kämpfen. Laurens Tromer und Ewout Oostwouder verlassen den Verein, an ihrer statt kommt Laurens Devos, die Nummer Vier wird aktuell noch gesucht. Für die kommende Saison schätzt er, dass TTBL-Absteiger Bad Homburg weit oben stehen wird. „Die sind für mich klarer Meisterschaftsfavorit“, erklärt Küven.
Absteigen wird die Sportunion Neckarsulm. „Wir hatten erwartet, dass wir den Klassenerhalt schaffen können“, sagt Alexander Mohr. Allerdings habe man zu sieben Spielen mit Ersatz antreten müssen. Andrey Semenov und Liang Qiu haben sich aus Neckarsulm verabschiedet. „Wir blicken nach vorne“, sagt Mohr.
Herzschlagfinale in Passau
Für den TTC Fortuna Passau ist es in letzter Sekunde gut ausgegangen. Der Abstieg war früh in der Rückrunde bereits erwartet worden, schließlich ging es mit dem neunten Platz und einer Punktebilanz von 10:26 Punkten in ein Entscheidungsspiel gegen den Sportbund Stuttgart aus der 3. Bundesliga Süd. Das Spiel ging 5:5 aus, Passau hatte einen Satz Vorsprung. „So ein Spiel habe ich noch nie erlebt“, meint Fortuna-Pressesprecher Manfred Hirschenauer. Für die kommende Saison haben die Niederbayern bereits Daniel Rinderer verpflichtet, Csaba Andras und Tomislav Kolarek wechseln innerhalb der Liga. Passau geht dann in die 23. Saison im Unterhaus.
Die Aufstiegsambitionen begraben musste der 1. FC Köln. Laut stellvertretendem Abteilungsleiter Gianluca Walther habe man nicht das volle Leistungspotenzial ausschöpfen können. „Wir sind mit der gezeigten Leistung und dem Abschneiden nicht wirklich zufrieden“, sagt Walther. Die Mannschaft weist jedoch die beste Doppelbilanz der Liga auf. Samuel Walker und Tom Jarvis verlassen Köln in der kommenden Saison. Dann nimmt Walther zusammen mit seinem Team wieder den Aufstieg in den Blick.
Auf dem siebten und achten Platz befinden sich der 1. FC Saarbrücken-TT II und Hertha BSC Berlin. In Saarbrücken war die Rückrunde nicht mehr mit der Vorrunde zu vergleichen. „Wir hatten eine schlechte Vorrunde, weil alles in den negativen Strudel reingeraten ist“, sagt Nicolas Barrois. Den anvisierten Klassenerhalt haben die Saarbrücker nun erreicht. „Die Jungs haben gezeigt, dass sie in die zweite Liga gehören“, meint Barrois. In der nächsten Saison verstärkt mit Matthias Hübken ein regionaler Spieler die Mannschaft, außerdem kommt der Belgier Tom Closset. Von Neckarsulm wechselt Andrey Semenov nach Saarbrücken. „Wir hoffen, dass es nicht gegen den Abstieg geht“, sagt Barrois.
Die obere Hälfte der Liga komplettieren Hamm und Dortmund. Für Martin Vatheuer aus Hamm gab es vor allem in der Vorrunde Probleme. „Gerne hätten wir Platz Zwei belegt, aber das war nach der schwachen Hinrunde nicht drin“, sagt er. Für die Saison 2022/23 zielt er auf den Klassenerhalt ab.
Dortmund hat seine Herbstmeisterschaft nicht halten können und hat die Saison nun auf dem vierten Platz abgeschlossen. Trainer Evengy Fadeev ist jedoch zufrieden. „Der vierte Platz ist absolut in Ordnung“, meint er. Ihm bleibt vor allem das Unentschieden gegen Mainz im letzten Spiel positiv in Erinnerung. Abgang Krisztian Nagy wird im Herbst durch Dimitrije Levajac kompensiert, der aus Saarbrücken nach Dortmund wechselt. Fadeev geht davon aus, dass Bad Homburg in der kommenden Runde die Favoritenrolle einnehmen wird.
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