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Der ttc berlin eastside sicherte sich vor einem Jahr in der Hauptstadt zum neunten Mal den begehrten Pokal. Doch die Konkurrenz hat aufgerüstet, einige wollen dem Hauptstadtklub diesmal den Titel streitig machen (Bild: Dr. Stephan Roscher).
Stimmen der beteiligten Teams

Deutsche Pokalmeisterschaft der Damen: Wünsche, Hoffnungen und Erwartungen

Dr. Stephan Roscher 03.01.2025

Sinzheim. Am Samstag um 11 Uhr fällt im badischen Sinzheim der Startschuss zum großen Turnier um die Deutsche Pokalmeisterschaft, tags darauf steigt an selber Stelle das Final Four. Die Spannung und die Vorfreude sind immens. Wir haben mit Vertretern der zwölf teilnehmenden Klubs gesprochen und Stimmen zum bevorstehenden Event eingeholt.

Hier geht es zu den Livestreams des Final Fours.

Gruppe A: TTG Bingen/Münster-Sarmsheim, TTC 1946 Weinheim, SSV Schönmünzach

In Gruppe A kämpfen die TTG Bingen/Münster-Sarmsheim, der TTC 1946 Weinheim und der SSV Schönmünzach um das Weiterkommen. Favorit ist eindeutig Herbstmeister Weinheim, der die Vorrunde mit grandiosen 11:1 Punkten abschließen konnte und mit der aus Taiwan kommenden Chien Tung-Chuan die bisher erfolgreichste Spielerin der Liga in seinen Reihen hat. Bingen, vom Verletzungspech heimgesucht, hat nur eine gute Partie gezeigt und könnte mit beherzten Auftritten in Sinzheim frisches Selbstvertrauen für die zweite Saisonhälfte tanken. Schönmünzach, nur einen „Katzensprung“ von Sinzheim entfernt und somit eine Art Lokalmatador mit vielen Fans im Rücken, ist ebenso Schlusslicht, nur eine Klasse tiefer. Wobei dies eingepreist war, da man konsequent versucht, junge Spielerinnen an das hohe Niveau der zweithöchsten deutschen Spielklasse heranzuführen.

Joachim Lautebach, Vorstand TTG Bingen/Münster-Sarmsheim:

„Mit dem TTC Weinheim haben wir natürlich eine sehr starke Mannschaft in unserer Gruppe, der auch, wenn sie in Bestbesetzung antritt, der Titel zuzutrauen ist. Für unsere Spielerinnen geht es darum, durch gute Spiele neues Selbstvertrauen zu tanken und auch wieder einmal knappe Begegnungen für sich zu entscheiden. Die Mannschaft wirkt zurzeit verunsichert und da wäre ein guter Auftritt wichtig, um in der Rückrunde eventuell wieder an die Leistungen der vergangenen Saison anknüpfen zu können. Wer letztlich bei uns spielen wird, entscheidet sich kurzfristig, da Teile der Mannschaft jetzt auch noch die Grippe erwischt hat. Trotzdem werden wir versuchen, uns gut zu verkaufen, und hoffen auf ansprechende Spiele unseres Teams.“

Christian Säger, Manager TTC 1946 Weinheim:

„Wir werden versuchen, unsere Gruppe zu gewinnen, um dann zu sehen, wer im Halbfinale auf uns warten könnte. Favorit ist wie immer Berlin. Natürlich dann, wenn sie mit Ihren in der Vorrunde geschonten Spielerinnen antreten. Weiterhin kann es auch Überraschungen geben, wenn Kolbermoor, Dachau und auch Langstadt komplett anreisen.“

Klaus Frey, 1. Vorstand SSV Schönmünzach:

„Nachdem der SSV Schönmünzach 2014, nach mehrjähriger Pause, dieses Turnier selbst schon ausgerichtet hat, möchte er seinen jungen Spielerinnen das Erlebnis „Deutscher Pokal“ einfach auch ermöglichen. Wir spielen mit Julia Kaim, die für die SV Böblingen schon an den Pokalmeisterschaften mitgespielt hat, Magdalena Hübgen und Antonia Bernhard. Für uns selbst gibt es keine realistischen Chancen auf einen Sieg in der Gruppe, aber einfach dabei zu sein und weitere Erfahrungen zu sammeln, ist das Ziel für uns. Da die Halle nur 35 Kilometer von uns entfernt ist, muss man solche Möglichkeiten auch einfach nutzen, auch um unseren Verein nach außen besser darzustellen. Für mich ist es schwer einzuschätzen, welchen Stellenwert dieser Pokal für die Vereine hat. Sollten sie in ähnlichen Aufstellungen wie in der Bundesliga an den Start gehen, wären Weinheim und Dachau meine Favoriten fürs Finale.“
 

Gruppe B: TSV Langstadt, TSV Dachau 65, SU Neckarsulm

In Gruppe B traut man allgemein den Bundesliga-Rivalen TSV Langstadt und TSV Dachau 65 den Sprung in das Final Four zu. Langstadt ist aktuell Tabellenzweiter, Dachau steht direkt dahinter. Am 15. Dezember erst trafen beide in der Liga aufeinander. Langstadt erkämpfte sich nach sagenhaften vier Stunden und acht Minuten einen hauchdünnen 6:4-Sieg. Nun erhalten die Oberbayern also nur drei Wochen später die Gelegenheit zur Revanche. Einiges wird auch davon abhängen, ob beide ihre Asiatin aufbieten können oder wer dies gegebenenfalls nicht kann. Die Außenseiterrolle nimmt die SU Neckarsulm ein, aktuell Tabellendritter der 3. Liga Süd.

Manfred Kämmerer, Sportlicher Leiter TSV Langstadt:

„Als wir uns 2018 als Zweitligist für das Final Four qualifiziert hatten, war dies gleichzeitig auch der Start unserer Bundesligageschichte. Seitdem waren wir fast immer im Final Four und deshalb haben wir natürlich auch diesmal wieder das Ziel, am Sonntag noch dabei zu sein.“

Anna Rauch, Trainerin TSV Langstadt:

„Wir setzen auf unseren ausgeglichenen Kader und werden mit vier Spielerinnen zum Pokalwettbewerb anreisen, um uns flexibel auf die Aufstellung der Gegner einstellen zu können.“

Alexander Yahmed, Trainer TSV Dachau 65:

„Wie jedes Jahr gilt: Schauen wir mal, dann werden wir schon sehen [augenzwinkernd]. Ich denke, dass Berlin wieder Favorit ist, dass aber auch Kolbermoor eine Chance hat. Doch der Pokal schreibt ja sowieso seine eigenen Gesetze.“

Kathrin Hessenthaler, Mannschaftsführerin SU Neckarsulm:

„Die SU Neckarsulm freut sich auf ein tolles Event in Sinzheim. Wir versuchen, uns möglich gut zu präsentieren und freuen uns, gegen die deutsche Spitze antreten zu dürfen. Berlin und Kolbermoor sind für uns die Favoriten.“

 

Gruppe C: ttc berlin eastside, ESV Weil, TuS Fürstenfeldbruck

In der Liga steht Aufsteiger ESV Weil nach einer starken Vorrunde überraschend vor dem ttc berlin eastside, doch im Pokal dürfte alles ganz anders aussehen. Die Verteidigung des Cups genießt höchste Priorität in der Hauptstadt, ebenso wie die Champions League, in der man mindestens das Halbfinale erreichen will. Folglich dürfte der ttc eastside in Topbesetzung anreisen. Zudem wird eine neue Trainerin ihr Debüt geben – man hat eine richtige Tischtennis-Ikone verpflichtet. Den Weilerinnen mit ihrer starken Spitzenspielerin Anna Hursey bleibt wohl nur Platz zwei in der Gruppe, auch wenn alles wie immer erst einmal gespielt werden muss. Zweitligist TuS Fürstenfeldbruck sollte nicht unterschätzt werden, auch wenn die Chance auf eine Pokalsensation gering sein dürfte. Wenn das Team in der Liga mit seinen starken Ukrainerinnen aufläuft, springen für den aktuellen Tabellenfünften oft klare Siege heraus.

Alexander Teichmann, Präsident ttc berlin eastside:

„Wir freuen uns auf das Turnier in Sinzheim und möchten natürlich unseren Titel gerne verteidigen. Deshalb werden wir mit einer entsprechend starken Mannschaft und sechs Spielerinnen vor Ort sein. Lediglich Ding Yaping laboriert noch an ihrer Knieverletzung, während alle anderen Spielerinnen fit sind. Neuer Coach ist bei uns Olga Nemes, die für den noch länger aufgrund einer langwierigen Krankheit ausfallenden Jens Ruland die Mannschaft coachen wird. Wir freuen uns sehr, mit Olga einen engagierten und vor allem hochqualifizierten Ersatz gefunden zu haben.“

Doris Spiess, Abteilungsleiterin ESV Weil:

„Das Pokalturnier in Sinzheim läuft bei uns unter dem Motto "Spaß haben und schauen, was wird". Bei uns ist momentan noch unklar, wie die Besetzung des Teams aussehen wird. Wir müssen abwarten, wie sich die Verletzungen unserer Spielerinnen bis zum Wochenende entwickeln. Wenn Berlin in Bestbesetzung antritt, sehe ich sie als Favorit, aber auch Weinheim, Langstadt, Dachau oder Kolbermoor könnten das Rennen machen.“

Sandra Peter, Sportliche Leiterin Damen/Mädchen TuS Fürstenfeldbruck:

„Für uns ist es jedes Mal eine Ehre, bei der Pokalquali dabei sein zu können. Dieses Jahr hat uns das Los wieder zwei Erstligisten beschert, sodass unsere Spielerinnen sich freuen, sich mit den Besten messen zu können.“

 

Gruppe D: SV DJK Kolbermoor, DJK SB Stuttgart, SV DJK Holzbüttgen

Alles andere als eine klare Angelegenheit für den ambitionierten Bundesligisten und Pokalsieger von 2019 aus Kolbermoor wäre sensationell. Die Oberbayern, von zahlreichen Konkurrenten als Mitfavorit auf den Pokalsieg angesehen, haben eine günstige Gruppenauslosung erwischt und müssen sich am Samstag „nur“ mit zwei Drittligisten beschäftigen. Doch diese – Süd-Spitzenreiter DJK SB Stuttgart und Nord-Tabellenfünfter SV DJK Holzbüttgen – brennen natürlich auf das Turnier und sind top motiviert. Sie wollen Annett Kaufmann und Kolleginnen das Leben so schwer wie möglich machen. Stuttgart wird unter anderem seine Nachwuchs-Asse aufbieten, die in der 3. Liga sowie auf nationalen wie auch internationalen Turnieren bereits für Furore gesorgt haben.

Dr. Michael Fuchs, Trainer u. Abteilungsleiter SV DJK Kolbermoor:

„Wir freuen uns auf den Pokal. Es ist ein sehr spannender und attraktiver Wettbewerb, in welchem durch das Format viele Vereine eine wirkliche Chance auf einen Titel haben. Beim Qualifikationsturnier wird den Zuschauern viel geboten - zwölf der besten Mannschaften in Deutschland auf einem Fleck mit vielen Spielen innerhalb kürzester Zeit. Wir gehen motiviert und mit einer guten Aufstellung in den Pokalwettbewerb – wohl wissend, dass aber auch andere Vereine stark aufgestellt sein werden. Ich hoffe, alle meine Spielerinnen sind beziehungsweise bleiben fit bis zum kommenden Wochenende. Annett ist zurück aus Japan und soll beim Pokal dabei sein. Bezüglich unserer Gruppe haben wir natürlich etwas Glück gehabt, wobei wir Stuttgart und Holzbüttgen keineswegs unterschätzen. Mit Alexandra Schankula beziehungsweise Nadine Bollmeier haben beide Teams erfahrene Spielerinnen, die lange in der 1. Bundesliga gespielt haben, gepaart mit vielen jungen, talentierten Spielerinnen, die beim Pokal die Chance haben, sich zu präsentieren und im Prinzip nichts zu verlieren haben - eine für uns gefährliche Kombination.“

Thomas Walter, 1. Vorsitzender Förderverein Vorstand DJK SB Stuttgart:

„Wir werden mit Alexandra Schankula, Elisa Nguyen, Fatme El Haj Ibrahim und Rhea Zhu Chen spielen. Unser Ziel ist, ein Spiel in der Gruppe zu gewinnen. Wir wollen den jungen Spielerinnen – unsere Nummer zwei bis vier sind 14 beziehungsweise 15 Jahre jung – wertvolle Wettkampf-Erfahrung auf hohem Niveau ermöglichen. Favoriten sind für uns, je nach Mannschaftsaufstellung, Weinheim, Langstadt und Berlin.“

Jana Vollmert, Mannschaftsführerin SV DJK Holzbüttgen:

„Wir freuen uns schon sehr auf das anstehende Turnier am kommenden Wochenende. Für uns ist es die erste Teilnahme beim Deutschland-Pokal. Daher ist unser Motto erstmal, dass wir dabei sind und die gesamte Atmosphäre genießen. Leider fehlt unsere Nummer eins Nadine Bollmeier, da sie erst kürzlich am Meniskus operiert wurde. Trotzdem wollen wir mit unserem Team eine tolle Leistung zeigen und freuen uns auf spannende Spiele. In unserer Gruppe ist Kolbermoor favorisiert und ich gehe davon aus, dass für sie auch Chancen auf den Titel bestehen. Wir werden uns definitiv auch am Sonntag die Final-Spiele anschauen und freuen uns auf ein tolles Tischtennis-Wochenende in Sinzheim.“

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Alle freuen sich auf das Mega-Event in Sinzheim, alles ist angerichtet für ein Pokalturnier der Superlative.

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