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Mia Griesel zeigte gegen Lea Lachenmayer ein sehr gutes und auch taktisch cleveres Spiel (Bild: Dr. Stephan Roscher).
Halbfinals: Weinheim - Berlin, Langstadt - Kolbermoor

Deutsche Pokalmeisterschaft: Final-Four-Tickets gelöst

Dr. Stephan Roscher 04.01.2025

Sinzheim. Es ist vollbracht. Nach einer hochklassigen, spannenden dritten Gruppenrunde stehen die Final-Four-Teilnehmer fest. Am Sonntag ab 11 Uhr duellieren sich die Teams aus Weinheim und Berlin sowie aus Langstadt und Kolbermoor. Die Ergebnisse der letzten Runde des ersten Turniertags: TTG Bingen/Münster-Sarmsheim – TTC 1946 Weinheim 1:3; TSV Langstadt – TSV Dachau 65 3:2; ttc berlin eastside – ESV Weil 3:1; DJK SB Stuttgart – SV DJK Kolbermoor 1:3.

Bingen spielte weitaus besser als in der bisherigen Punktrunde, konnte aber die 1:3-Niederlage gegen Herbstmeister Weinheim nicht verhindern, der somit im Halbfinale steht. Für den Ehrenpunkt der Rheinhessinnen sorgte Lea Rakovac gegen Ece Harac. Cheng Hsien-Tzu war herausragende Spielerin des TTC 46 mit Siegen über Karolina Mynarova und Elena Kuzmina. Yuan Wan konnte ebenfalls Kuzmina bezwingen.

Titelverteidiger ttc berlin eastside hatte es mit einem recht starken ESV Weil zu tun, der die Hauptstädterinnen richtig forderte. Ievgeniia Sozoniuk knöpfte nach bärenstarker Leistung Nina Mittelham ein Einzel zum zwischenzeitlichen 1:1 ab. Für Berlin punkteten Shan Xiaona und Mittelham, die beide die starke Anna Hursey auf Distanz halten konnten, sowie Mia Griesel, die gegen Lea Lachenmayer zeigte, wie gut sie bereits gegen Abwehr spielen kann.

Als erster Halbfinalist stand übrigens um 17.28 Uhr das Team aus Kolbermoor fest, dass einen alles andere als schwachen DJK SB Stuttgart mit 3:1 besiegte. Alexandra Schankula brachte das Kunststück fertig, „Hongi“ Gotsch zu besiegen. Trainer Dr. Michael Fuchs sagte unmittelbar nach der Partie: „Natürlich hatten wir auf dem Papier eine einfache Gruppe, aber so leicht war es eben doch nicht, denn unsere Spielerinnen hatten psychologisch nur etwas zu verlieren, während unsere Gegner nur etwas gewinnen konnten und sich stark in die Spiele hinein gekämpft haben. Außerdem waren einzelne Spielsysteme, wie das von Alexandra Schankula, für uns schwierig. Wir sind froh, dass wir auch den Kampf gut angenommen und es gut gemeistert haben.“

45 Minuten später kam es doch noch zum ersten und einzigen Doppel des ersten Turniertags im längsten Spiel der letzten Runde: Eine überragende Sabine Winter hatte durch Erfolge über Franziska Schreiner (3:2) und Chantal Mantz (3:0) zweimal die Langstädter Führung ausgeglichen, für die Mantz (3:2 gegen Koharu Itagaki) und Izabela Lupulesku (3:0 gegen Naomi Pranjkovic) gesorgt hatten. Somit kam es zum großen Showdown, den die Langstädterinnen Schreiner/Klee in vier Sätzen gegen Itagaki/Ernst gewannen. Kurios: Beide scheinen auf lange, intensive Spiele zu stehen, Langstadt und Dachau hatten sich vor drei Wochen in der Liga bereits die längste Partie der Vorrunde geliefert mit vier Stunden und acht Minuten.

Langstadts Trainerin Anna Rauch sagte: "Wie im Bundesligaspiel, war es heute gegen Dachau wieder ein Spiel auf des Messers Schneide. Wieder mit dem besseren Ende für uns. Ich denke, dass unser Sieg in Ordnung geht. Jetzt freuen wir uns auf das Halbfinale, mit hoffentlich genauso vielen Zuschauern, vielleicht sogar noch mehr als heute." Auch "Franzi" Schreiner war mit ihren Gedanken schon beim Halbfinale:" Kolbermoor ist ja sozusagen unser Dauerrivale im Pokal. In den letzten fünf Jahren haben wir viermal gegen Kolbermoor beim Pokal gespielt und alle Spiele verloren. Irgendwann muss diese Serie ja einmal brechen und am besten wäre das morgen."

Dr. Patrick Fischer als Glücksfee mit gutem Händchen

Drei Minuten nach dem letzten Ballwechsel im Doppel wurden die Halbfinals ausgelost: Dr. Patrick Fischer, Abteilungsleiter Tischtennis des ausrichtenden TB Sinzheim, der mit seinem vielköpfigen Team aus dem Verein das Turnier vorzüglich organisiert hat, fungierte als Glücksfee. Und er zeigte ein Gespür für Dramatik, indem er mit Serienpokalsieger ttc berlin eastside und dem Berliner Dauerrivalen der letzten beiden Jahre in der Meisterschaft, TTC 46 Weinheim, zwei der ganz großen Titelfavoriten schon im Halbfinale zusammengebracht hat. Bleiben Langstadt und Kolbermoor, die die andere Semifinalpartie bestreiten werden. Am Sonntag um 11 Uhr geht es weiter mit einem gewiss hoch spannenden zweiten Turniertag. Die Vorfreude auf das Final Four ist bei allen groß, womöglich wird die heutige Bestmarke von 500 Zuschauern dann noch getoppt werden.

 

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