Deutschland beendet Mixed Team World Cup auf Platz 6 / Titel für China

Aktualisierte Fassung vom 8. Dezember 2024

Chengdu. Die zweite Auflage des ITTF Mixed Team World Cup in Chengdu (1. bis 8. Dezember) endete für die Auswahl des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB) wie im Vorjahr auf Rang sechs. Die Formation von Bundesstützpunkttrainer Xiaoyong Zhu unterlag am letzten Zwischenrundentag den favorisierten Teams aus Südkorea und Rumänien jeweils knapp mit 5:8.

China verteidigt seinen Titel im Finale gegen Südkorea

Am abschließenden Sonntag spielten die vier besten Teams der Zwischenrunden in einer K.-o.-Runde um den Titel, der erwartungsgemäß wie im Vorjahr an das mit fast allen Superstars angetretene China ging: Die Gastgeber besiegten im Halbfinale Rumänien sowie im Finale Südkorea deutlich mit 8:1, das sich in der Vorschlussrunde gegen Hongkong behauptet hatte. Die Asiaten hielt anschließend Rumänien im Spiel um Platz auf Distanz. Platz fünf in der Gesamtwertung sicherte sich Japan vor Deutschland, Frankreich und den USA.

Wan/Klee besiegen Südkoreas WM-Zweite im Doppel

Deutschland hatte seine letzten beiden Spiele am Samstag ausgetragen. Nachdem das DTTB-Team in der Nacht von Freitag auf Samstag mit der Niederlage gegen Rumänien trotz ansprechender Leistung seine letzte Chance auf eine bessere Platzierung eingebüßt hatte, änderte Xiaoyong Zhu im für das Gesamtabschneiden irrelevanten Duell gegen Südkorea die deutsche Aufstellung auf mehreren Positionen. In den ersten drei Begegnungen sicherten das Mixed Cedric Meissner/Sophia Klee gegen Cho Daeseong/Shin Yubin, Yuan Wan gegen Jeon Jihee sowie Fanbo Meng gegen Oh Junsung jeweils einen Satzgewinn und damit drei Punkte für Deutschland.

Herausragend präsentierte sich anschließend das Duo Yuan Wan/Sophia Klee, das sich überraschend gegen das eingespielte Weltklasse-Doppel Shin Yubin/Jeon Jihee durchsetzte. Mit dem unerwarteten 2:1-Sieg gegen die WM-Zweiten von 2023 verkürzte das DTTB-Team auf 5:7. Im abschließenden Herren-Doppel konnten Cedric Meissner und Fanbo Meng jedoch nichts mehr ausrichten. Sie unterlagen gegen Oh Junsung und Cho Daeseong klar mit 5:11, die den Siegpunkt für Südkorea sicherstellten.

"Mit dem sechsten Platz können wir gut leben"

Die Turnierbilanz des in Shanghai geborenen Düsseldorfer Bundesstützpunkttrainers Xiaoyong Zhu, der auch im Vorjahr die Mannschaft in Chengdu betreut hatte, fällt insgesamt positiv aus. Die ohne ihre Topstars angetretene Mannschaft hielt gegen stärkere Nationen gut mit und ließ Frankreich sowie die USA souverän hinter sich: „Der World Cup ist ein Turnier mit einem völlig anderen, aber spannenden Spielsystem, bei dem viele Matches ausgetragen werden und die Spieler wichtige Erfahrungen sammeln können - das war ja auch unser Ziel in Chengdu. Meine Mannschaft hat gute Leistungen gezeigt. Mit unserem sechsten Platz können wir insgesamt gut leben, auch wenn in dem einen oder anderen Match vielleicht mehr möglich gewesen wäre.“

Knappe 5:8-Niederlage in der Nacht auf Samstag gegen Rumänien

Auch beim 5:8 gegen Rumänien in der Nacht von Freitag auf Samstag hatte Deutschland seine Chancen. Das Mixed Fanbo Meng/Franziska Schreiner sorgte mit einem 2:1-Erfolg gegen die European-Games-Halbfinalisten Ovidiu Ionescu/Bernadette Szöcs für eine glänzende Ausgangsposition. Doch EM-Viertelfinalistin Yuan Wan verpasste im ersten Durchgang gegen Adina Diaconu beim Stand von 10:8 die Möglichkeit, Deutschland mit 3:1 in Führung zu bringen, und verlor in den beiden folgenden Sätzen völlig den Rhythmus. Hoffnung keimte durch den Düsseldorfer Kay Stumper auf, der das Duell der ehemaligen Jugend-Europameister gegen Eduard Ionescu mit 2:1 für sich entschied.

Rumänien baute die Führung anschließend durch einen 2:1-Sieg von Andreea Dragoman/Bernadette Szöcs über Yuan Wan/Franziska Schreiner auf 7:5 aus. Das Doppel Kay Stumper/Fanbo Meng zeigte im abschließenden Spiel gegen Darius Movileanu/Eduard Ionescu noch einmal große Moral, egalisierte einen frühen 1:5-Rückstand und wehrte bei 8:10 zwei Matchbälle ab. Doch die Rumänen blieben nervenstark und sicherten sich mit 12:10 den entscheidenden Punkt zum 8:5-Gesamtsieg.

So wird in Chengdu der World-Cup-Sieger ermittelt

Aus den vier Vorrundengruppen qualifizieren sich jeweils die Erst- und Zweitplatzierten für die nächste Phase im Modus "jeder gegen jeden", wobei die Ergebnisse aus der Vorrunde übertragen werden. In der dritten und letzten Turnierphase wird dann im K.-o.-System unter den vier besten Teams der Titel ausgespielt.

Eine Mannschaft gewinnt, sobald sie acht Sätze für sich entscheidet. Jedes Mannschaftsspiel besteht aus maximal fünf Begegnungen, die jeweils über drei Sätze ausgetragen werden, sodass das Resultat pro Begegnung entweder 3:0 oder 2:1 lautet.

Den Auftakt eines jeden Mannschaftskampfs bildet ein gemischtes Doppel, gefolgt von je einem Damen- und Herren-Einzel. Ist das Match zu diesem Zeitpunkt noch nicht entschieden, folgen zwei Doppel. Die Reihenfolge, in der Damen- und Herren-Doppel ausgetragen werden, bestimmt der Mannschaftsführer des in der Weltrangliste schlechter platzierten Teams.

Finale
China - Südkorea 8:1
Spiel um Platz 3
Hongkong - Rumänien 8:2
Halbfinale
China - Rumänien 8:1
Südkorea - Hongkong 8:5

Die Spiele der Deutschen in der Zwischenrunde am Samstag

Deutschland - Südkorea 5:8
Cedric Meissner/Sophia Klee - Cho Daeseong/Shin Yubin 1:2 (10,-6,-6)
Yuan Wan - Jeon Jihee 1:2 (-12,-3,9)
Fanbo Meng - Oh Junsung 1:2 (10,-5,-7,
Yuan Wan/Sophia Klee - Shin Yubin/Jeon Jihee 2:1 (-5,7,8)
Cedric Meissner/Fanbo Meng - Oh Junsung/Cho Daeseong 0:1 (-5)

Deutschland - Rumänien 5:8
Fanbo Meng/Franziska Schreiner - Ovidiu Ionescu/Bernadette Szöcs 2:1 (10,-9,10)
Yuan Wan - Adiana Diaconu 0:3 (-10,-3,-3)
Kay Stumper - Eduard Ionescu 2:1 (5,3,-5)
Yuan Wan/Franziska Schreiner - Andreea Dragoman/Bernadette Szöcs 1:2 (-8,11,-6)
Kay Stumper/Fanbo Meng - Darius Movileanu/Eduard Ionescu 0:1 (-10)

Der Endstand der Zwischenrunde
1. China 7:0, 2. Südkorea 6:1, 3. Hongkong 5:2, 4. Rumänien 4:3, 5. Japan 3:4, 6. Deutschland 2:5, 7. Frankreich 1:7, 8. USA 0:8

Die deutschen Ergebnisse der Zwischenrunde auf einen Blick
Deutschland - Südkorea 5:8
Deutschland - Rumänien 5:8
Deutschland - USA 8:0
Deutschland - Frankreich 8:4
Deutschland - Hongkong 5:8
Deutschland - China 1:8
Deutschland - Japan 3:8*
*(aus der Vorrunde übernommen)

ITTF Mixed Team World Cup 2024

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Das DTTB-Aufgebot in Chengdu

Damen: Yuan Wan (TTC Weinheim), Franziska Schreiner (TSV Langstadt), Sophia Klee (TSV Langstadt)
Herren: Kay Stumper (Borussia Düsseldorf), Fanbo Meng (TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell), Cedric Meissner (1. FC Saarbrücken-TT)
Trainer: Xiaoyong Zhu (Bundesstützpunkttrainer)

Zum Spielsystem

• Stufe 1

Die Gruppenphase wird mit 4 Gruppen á 4 Mannschaften ausgetragen. Alle Mannschaften einer Gruppe spielen gegeneinander.

• Stufe 2

In Stufe 2 treten alle Gruppensieger und alle Gruppenzweiten der Stufe in einer einzigen Gruppe mit insgesamt acht Mannschaften gemeinsam an. Auch diesmal spielen alle Mannschaften gegeneinander, mit einer Ausnahme. Die Begegnungen zwischen den Gruppenersten und Gruppenzweiten der Stufe 1 werden in die Stufe 2 übernommen.

• Stufe 3

Die Stufe drei wird im K.-o.-System mit Halbfinale und Finale ausgetragen. Im Halbfinale treffen der Erstplatzierte und der Viertplatzierte bzw. der Zweitplatzierte und der Drittplatzierte der Stufe zwei aufeinander. Der dritte Platz wird ausgespielt.

Zum Modus der Matches

• Eine Mannschaft besteht aus 3 oder 4 Spielern pro Geschlecht.
• Alle Spiele gehen über insgesamt drei Sätze, enden also entweder 3:0 oder 2:1.
• Die Mannschaft, die zuerst acht Sätze gewonnen hat, ist Sieger des Spiels.
• Die Anzahl der Spieler beider Teams auf dem Spielbogen muss übereinstimmen.
• Jeder Spieler darf maximal 2 Spiele (1 Doppel und 1 Einzel) pro Mannschaftsspiel bestreiten.
• Im dritten Satz eines jeden Spiels müssen die Spieler oder Paare die Seiten wechseln, wenn ein Spieler oder ein Paar fünf Punkte erzielt hat.

Die Spielreihenfolge eine Mannschaftspiels lautet wie folgt

1. Mixed-Doppel
2. Damen-Einzel
3. Herren-Einzel
4. Damen-Doppel*
5. Herren-Doppel*

Nur falls dann nach dem Herren-Einzel noch keine Entscheidung gefallen ist, kommt es zu einem oder zwei weitere Doppel-Spielen. Die Reihenfolge der beiden letzten Spiele wird vor dem Spiel durch den Mannschaftsführer der schlechter in der Weltrangliste platzieren Mannschaft festgelegt.