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Konzentriert auch gegen Robert Gardos gewonnen: Dimitrij Ovtcharov (Foto: MS)

Deutschland gegen Europa im Herren-Viertelfinale

SH/FL 14.10.2011

Danzig. Timo Boll, Dimitrij Ovtcharov, Bastian Steger und Patrick Baum - von den acht Spielern im Viertelfinale der EM von Danzig sind vier Deutsche. DTTB-Sportdirektor Dirk Schimmelpfennig fasst es treffend zusammen: "Bei den Herren heißt es morgen Deutschland gegen Europa." Vier deutsche Herren im Viertelfinale hatte es bislang noch nie gegen in der 53-jährigen EM-Geschichte. 

Timo Boll - Daniel Habesohn 4:0 (6, 6, 7, 6)

Für beide ging es schneller als gedacht, aber so schnell wie erhofft. Im Gleichschritt - an benachbarten Tischen und beide mit 4:0-Erfolgen gegen Spieler aus Österreich - sind Timo Boll und Dimitrij Ovtcharov ins Viertelfinale der Europameisterschaften von Danzig eingezogen. Nur noch ein Sieg trennt sie vom Halbfinale, in dem sie aufeinander treffen würden.

Von Beginn an bestimmte der 14-fache Europameister die Partie gegen Daniel Habesohn, spielte variabel und bewegte sich gut. Zu keiner Zeit kam die Nummer 106 der Weltrangliste auch nur in die Nähe eines Satzgewinns. Heute war er leichte Beute für Boll, der wird aber den Respekt vor ihm behalten, denn er ist von Habesohn anderes gewöhnt: "Er ist auch weiterhin ein unangenehmer Gegner für mich", sagt der WM-Dritte von Rotterdam. "Heute war er ein bisschen hektisch, nicht so locker wie sonst. Es ist eben etwas anderes, ob man bei einer EM im Achtelfinale steht oder in der Champions League oder auf der Pro Tour gegeneinander spielt."

In der Runde der besten Acht trifft Timo Boll auf Frankreichs Hoffnung Adrien Mattenet. "Ich habe viel Respekt vor ihm. Er hat sich gut entwickelt und ist einer der Europäer, vor dem man sich in acht nehmen muss." Der Nummer 26 der Weltrangliste will Boll zu dessen 24. Geburtstag am Samstag jedoch keine Geschenke machen.

Dimitrij Ovtcharov - Robert Gardos AUT 4:0 (10, 5, 6, 9)

Dimitrij Ovtcharov liegt das Spiel von Robert Gardos, wichtig war Deutschlands Nummer zwei jedoch vor allem, nach einem Auf und Ab in Durchgang eins den Satz doch noch zu gewinnen. "Das war entscheidend nach einer 4:0-Führung und einem 5:9-Rückstand", sagt Ovtcharov. Danach lief eigentlich fast alles wie immer: "Ich habe schon öfters hoch gegen ihn gewonnen, obwohl er ein sehr guter Spieler ist." Die Sätze zwei, drei und vier und damit den Einzug in die Runde der besten Acht sicherte er sich relativ gefahrlos. Dort trifft er auf den Slowenen Bojan Tokic, einen der nahezu ständigen Trainingspartner der Deutschen. Weiter als an die Partie am Samstagabend gehen seine Gedanken jedoch nicht, wie er beschreibt: "An ein Halbfinale gegen Timo denke ich noch lange nicht. Morgen steht erst mal ein schweres Viertelfinale an. Es geht erst einmal darum, überhaupt eine Medaille zu holen."

Bastian Steger - Jörgen Persson 4:0 (6, 9, 9, 4)

"Bei den China Open habe ich auch mit 4:0 gewonnen. Ich habe aber nicht gedacht, dass es heute wieder so gut laufen würde. Ich bin sehr froh, es auch diesmal so gut geschafft zu haben." Im Viertelfinale trifft er auf den Serben Aleksandar Karakasevic: "Gegen Kara ist alles offen, bei ihm ist immer alles möglich. Wenn er gut drauf ist, kann er die besten Spieler der Welt schlagen."

Patrick Baum - Zoran Primorac 4:2 (8, 7, -6, -7, 6, 8)

"Bei meiner 2:0- und 6:2-Führung hatte ich ein richtiges Konzentrationsloch. Dann habe ich mich wieder aufgerappelt. Primorac liegt mir eigentlich. Ich habe schon dreimal gegen ihn gewonnen. Heute ist es wieder das Nachtprogramm geworden. Ich bin immer der letzte hier, habe schon gestern die Halle abgeschlossen."

Das Viertelfinale gegen Europas Nummer zwei, den Weißrussen Vladimir Samsonov, ist exakt die Neuauflage aus dem Vorjahr: "Der Ausgang des Spiels völlig offen. Es ist wieder das Abendspiel, aber wenigstens habe ich vorher frei."

 

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