Berlin. Am Mittwoch, 8. September, ist die feierliche Eröffnung, vom 9. bis 11. September finden dann die Spiele statt. 150 Spielerinnen und Spieler aus 27 Nationen treffen bei der zweiten Parkinson-WM aufeinander, die ihre Deutschland-Premiere im Horst-Korber-Sportzentrum in Berlin feiert. Gespielt wird in drei Kategorien mit Einzel und Doppel bei Damen und Herren sowie dem Mixed-Wettbewerb.
Natürlich sind Titel zu gewinnen. Für die Mehrheit der Teilnehmenden geht es allerdings um die Gemeinschaft, wie die Niederländerin Karin Pinckaers Lumey auf ITTF.com erklärt: "Zu gewinnen ist für mich nicht wichtig. Ich nehme teil, weil ich gerne mit anderen zusammenspiele. Andere zu treffen ist der Hauptgrund, warum ich hier bin." Und sie ergänzt: "Meine Tischtennis-Fähigkeiten sind gleich null. Ich werde das Turnier einfach genießen."
WM-Veranstalter ist die ITTF Foundation gemeinsam mit der Yuvedo Foundation - eine gemeinnützige Stiftung unter anderem zur Föderung der Lebensbedingungen mit Parkinson -, unterstützt vom Deutschen Tischtennis-Bund. Die WM war im vergangenen Jahr wegen der Corona-Pandemie verschoben worden. Die erste Parkinson-WM hat 2019 im US-amerikanischen New York stattgefunden. Damals mit 62 Spielerinnen und Spielern aus zwölf Ländern.
Hintergrund
Die Parkinson-Krankheit ist eine Erkrankung des zentralen Nervensystems. Typische Symptome sind Zittern, Bewegungsverlangsamung, steife Muskeln und eine instabile Körperhaltung. Die Krankheit schreitet langsam voran und beginnt in der Regel jenseits des 50. Lebensjahres. Schätzungen zufolge leiden ein bis zwei von 1.000 Menschen in Deutschland daran. Parkinson ist nicht heilbar. Es gibt jedoch verschiedene Medikamente und Therapien, die die fortschreitende Verschlechterung der Symptome verlangsamen.
Tischtennisspielen hilft. Die Universität im japamischen Fukuoka hat bei einer Studie mit zwölf Parkinson-Patienten, die einmal pro Woche Tischtennis spielten, signifikante Verbesserungen beim Sprechen, Schreiben, Anziehen, Aufstehen und Gehen sowie in Bezug auf Gesichtsausdruck, Körperhaltung, Steifheit, Langsamkeit der Bewegung und Handzittern festgestellt.
Parkinson-Betroffene sollen nicht vorwiegend passiv therapiert werden. Das pro-aktive Tischtennis-Spielen hat einen durchweg positiven Einfluss auf alle wichtigen Behandlungsziele der physikalischen Therapie und verbindet die sportlichen und gesundheitlichen Aspekte mit dem Spaß am Spiel. Angesprochen sind auch Erkrankte, die sich nicht für ein selbst organisiertes Übungsprogramm motivieren können. (Quelle: Hilde-Ulrichs-Stiftung für Aktives Leben mit Parkinson)