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Ina Fliessbach setzt sich mit Sachsens Damen beim Länderpokal durch (Foto: Lenges)
Bei den Herren setzt sich der Westdeutsche TTV durch, bei den Damen der Sächsische TTV

Deutschlandpokal Senioren 60: WTTV gewinnt Gesamtwertung vor Hessen

Raimund Lenges 15.10.2018

Simmern. Am vergangenen Wochenende nahmen Mannschaften aus 12 Verbänden in Simmern (Rheinland-Pfalz) am Deutschlandpokal der Senioren 60 teil. Bei den Damen setzte sich das Team des Sächsischen TTV durch, bei den Herren hatte die Mannschaft des Westdeutschen TTV. Der WTTV gewann zudem die Gesamtwertung der beiden Geschlechter um den Deutschlandpokal knapp vor Hessen.

Seniorinnen: Sächsinnen siegen

Die favorisierten Seniorinnen des Hessichen TTV mit Ulrike Kretschmer, Hildegard Georgi, Margret Söthe und Irma Barillon mussten in ihrem ersten Spiel gleich gegen die sehr starke Mannschaft von Bayern (Daniela Baumann, Karin Kahl, Evi Petzold und Silvia Stäblein) antreten, die in ihrem ersten Spiel die an Position zwei der Gruppe A gesetzte Mannschaft vom TTV Rheinland relativ klar mit 4:2 Spielen bezwingen konnte. Bayern gewann gegen die hessische Vertretung ebenfalls mit 4:2. Jedoch konnten vier von sechs Einzeln erst im fünften Satz entschieden werden, wobei Bayern drei der vier Fünfsatzspiele für sich verbuchen konnte. In der Abschlusstabelle belegten die Bayern mit 4:0 Spielen vor den Hessinnen (3:1 Spiele) den ersten Tabellenplatz. Die weiteren Plätze in dieser Gruppe belegten TTVR, TTVSA und TTVSH.

In der Gruppe B setzten sich mit vier relativ klaren Siegen die Seniorinnen des Sächsischen TTV (Lilija Dietterle, Petra Schmidt, Evelin Dathe und Ina Fließbach) vor den Mannschaften des Hamburger TTV, WTTV, TT Baden-Württemberg und des Pfälzischen TTV durch. Zu bemerken ist noch, dass Ina Fließbach (SäTTV) und Ulrike Kretschmer (HeTTV) alle Einzelspiele gewannen. In den Platzierungsspielen wurde dann die Reihenfolge der zehn Mannschaften ermittelt: Die Erstplatzierten der Gruppe A und Gruppe B spielten die Plätze 1 und 2, die Zweitplatzierten die Plätze 3 und 4 usw. bis zum zehnten Platz aus. Die Mannschaft aus Sachsen konnte im Endspiel gegen das Team Bayerns die Favoritenrolle erfüllen. Lediglich Daniela Baumann aus Bayern hat ihr erstes Einzel mit 3:2 Sätzen gegen Petra Schmidt gewinnen können. Fast konnte sie auch das zweite Einzel gegen Lilija Dietterle gewinnen und ihre Mannschaft damit im Spiel halten; doch nach einem ausgeglichenen Verlauf entschied Dietterle den fünften Satz mit 11:2 für sich und stellte somit den Gewinn der Seniorinnenkonkurrenz sicher. Im Spiel um den 3. Platz setzten sich die Spielerinnen des HaTTV (Gabi Braun, Gabi Kochanski und Sabine Dittmer) mit einem knappen 4:3 gegen die Spielerinnen des HeTTV (Ulrike Kretschmer, Hildegard Georgi, Margret Söthe und Irma Barillon) durch.

WTTV-Senioren setzen sich durch

Im Seniorenbereich traten nur mit neun Mannschaften anstelle der möglichen 17 Teams an. Unter anderem Vorjahressieger Bayern, Hamburg und Niedersachsen entsandten keine Teams. Die neun Mannschaften wurden in drei Gruppen á 3 Mannschaften gelost. Die drei punktbesten Mannschaften (HeTTV, WTTV und R-TTV-R) wurden an Position 1 in jede Gruppe gesetzt. Nachfolgende Mannschaften wurden dann an Position 2 und 3 jeder Gruppe hinzu gelost. Somit ergab sich die Einteilung Gruppe A (HeTTV, PTTV, TTVSA), Gruppe B (WTTV, TTBW, TTVSH) und Gruppe C (R.TTV.R, TTTV, TTVMV). Als einzige Mannschaft in den einzelnen Gruppen konnte sich R.TTV.R (Bernd Schuler, Walter Weil, Michael Werle und Herbert Barthen) ohne Einzel-Spielverlust durchsetzen, WTTV (Manfred Nieswand, Hans-Joachim Becker, Paul Vohs, Karl-Hermann Weiß und Günter Münnemann)  und HeTTV (Kay Seyffert, Uwe Layh, Dieter Holzapfel und Gerhard Blob) mussten auf ihrem Weg zum Gruppensieg drei Einzel abgeben. Wobei die Hessen im Spiel gegen PTTV (Gerd Werner, Berthold Ehrhart, Walter Bode) um den Gruppensieg bis zum letzten Spiel bangen mussten. Vor dem Doppel führte PTTV mit 2:1 Spielen (Gerd Werner gegen Dieter Holzapfel (3:2), Walter Bode gegen Kay Seyffert (3:0) und Berthold Ehrhart gegen Uwe Layh (3:2); jetzt mussten die Hessen unbedingt das Doppel gewinnen, um weiterhin die Chance auf den Gewinn dieses Spieles zu wahren. In einem hochklassigen Spiel gewannen Kay Seyffert/Uwe Layh mit 3:1 Sätzen gegen Gerd Werner/Berthold Ehrhart. Im nachfolgenden Spitzeneinzel zwischen Seyffert und Werner führte zwischenzeitlich Seyffert mit 2:1 Sätzen; doch zum Schluss hatte Werner die Nase vorne und gewann in fünf Sätzen. Jetzt standen die Hessen wieder mit dem Rücken zur Wand. Viele in der Halle sind davon ausgegangen, dass sich der favorisierte Berthold Ehrhart gegen Dieter Holzapfel durchsetzen und den 4:2-Mannschaftserfolg für den PTTV sicherstellen würde. Doch Holzapfel lieferte sein bestes Spiel an diesem Wochenende ab und ließ Berthold bei seinem 3:0 Sieg keine Chance. Das letzte Spiel zwischen Uwe Layh und Walter Bode war dann eine reine Formsache für Layh – er gewann mit 3:0 Sätzen und stellte den Erfolg der Hessen sicher.

Jetzt folgten die Endrundenspiele. Die Tabellenersten der drei Gruppen bildeten eine neue Gruppe, die die Plätze 1–3, die Zweitplatzierten die Plätze 4–6 und die Drittplatzierten die Plätze 7-9 ausgespielten. Dass die erste Gruppe (Platzierung 1–3) viel Spannung erwarten lassen würde, war jedem Kenner und auch neutralen Zuschauer irgendwie klar. Schon das erste Spiel zwischen HeTTV und R.TTV.R hat dieses gezeigt. Die ersten beiden Einzel (Kay Seyffert gegen Michael Werle 3:0 und Dieter Holzapfel gegen den „Hexer“ Bernd Schuler 0:3) nahmen den erwarteten Verlauf. Auch das Spiel Uwe Layh gegen Walter Weil brachte ein erwartbares Ergebnis (3:1). Jetzt folgte das, für das Endergebnis des Mannschaftsspieles, entscheidende Doppel zwischen Kay Seyffert/Uwe Layh gegen Bernd Schuler/Michael Werle. Nachdem Seyffert/Layh den ersten Satz mit 8:11 abgeben mussten gewannen sie den zweiten Satz mit 11:5. Der dritte Satz stand in der ersten Hälfte ganz im Zeichen des hessischen Doppels – sie führten mit 6:1; auf einmal drehte sich das Spiel und Schuler/Werle kamen Punkt für Punkt näher. Letztendlich mussten sie diesen Satz noch mit 9:11 abgeben. Im vierten Satz war irgendwie die Luft raus – auch diesen mussten sie mit 8:11 abgeben und somit stand das Mannschaftsspiel 2:2. Jetzt folgte das Spitzenspiel zwischen Kay Seyffert und Bernd Schuler (Hexer wird Schuler deshalb genannt, weil er ein sehr unangenehmes Lange-Noppen-Spiel, gepaart mit einer sehr sicheren „Vorhandpeitsche“ hat; er verwertet nahezu jeden Vorhandschlag). Seyffert nahm die Herausforderung an und zwang mit seinem sehr variablen und sicheren Topspinspiel (teilweise nur Rotation ohne Tempo und auch Rotation mit Tempo) Schuler noch extremer und besser zu spielen. Auch in diesem Einzel musste Seyffert über fünf Sätze gehen (10:12, 11:6, 11:8, 6:11 und 9:11) – er hätte auf jeden Fall diesen Einzelsieg mehr als verdient. Auch über fünf Sätze ging das am Nebentisch stattgefundene Einzel zwischen Uwe Layh und Michael Werle. Die ersten drei Sätze wurden noch mit normalen Ergebnissen abgeschlossen (7:11, 11:6, 11:9). Danach folgten zwei Sätze, die nichts für schwache Nerven waren. Matchbälle konnte Layh in dem vierten Satz nicht verwerten und er musste diesen mit 11:13 abgeben. Im fünften und letzten Satz konnte dann Werle Matchbälle nicht verwandeln und Layh hatte das bessere Ende auf seiner Seite (15:13). Im letzten Einzel dieses Mannschaftsspieles musste Dieter Holzapfel gegen Walter Weil an den Tisch. Auf dem Papier eigentlich eine klare Sache für Holzapfel – doch es kam anders. Er fand nicht ins Spiel und Weil wuchs über sich hinaus. Somit stand die erste Niederlage der Hessen mit 3:4 Spielen fest.

Im ersten Spiel um die Plätze 4–6 konnte die Mannschaft vom TTBW (Berthold Schulz, Joachim Duffner, Martin Frey) ihrer Favoritenrolle gerecht werden. Ohne Probleme gewannen sie mit 4:1 gegen die Mannschaft vom TTTV. Auch das erste Spiel um die Plätze 7 – 9 wurde mit einem 4:1 Sieg abgeschlossen. TTVMV (Holger Radloff, Peter Mauermann, Jörg Möller, Christian Stratonowitsch) setzte sich gegen TTVSA durch. Jetzt folgte die zweite Runde der Platzierungsspiele 1 -3. Die im ersten Spiel erfolgreichen Spieler vom R.TTV.R mussten gegen den WTTV antreten. Hier konnte lediglich Bernd Schuler den Ehrenpunkt mit einem 3:2 Erfolg (letzter Satz 11:9) gegen Paul Vohs erzielen. Im letzten Spiel dieser Gruppe trafen die beiden an Position 1 und 2 gesetzten Mannschaften vom HeTTV und WTTV aufeinander. Trotz der Auftaktniederlage vom HeTTV, konnten sie noch den 1. Platz belegen – Voraussetzung für diese Platzierung war ein, mindestens, 4:2 Erfolg gegen Manfred Nieswand, Hans-Joachim Becker und Paul Vohs). Dies war natürlich ein schwieriges Unterfangen, denn Nieswand hatte bis zu diesem Zeitpunkt all seine Einzel und mit Becker alle Doppel gewonnen. Außerdem hat Becker eine Bilanz von 3:1 gespielt. Manfred Nieswand hatte letztendlich auch nach dem „Endspiel“ noch eine weiße Weste im Einzel. Nach dem dritten Einzel führte die Mannschaft vom HeTTV mit 2:1 Spielen (Holzapfel gegen Nieswand 0:3, Layh gegen Vohs 3:0 und Seyffert gegen Becker 3:0). Jeder war gespannt auf das Doppel Seyffert/Layh gegen Nieswand/Becker – in diesem hochklassigen und spannenden Spiel setzten sich die Hessen mit 3:1 durch. Jetzt war noch ein Gesamtsieg bei den Senioren vom HeTTV oder auch vom WTTV möglich. Nieswand gewann sein Spiel gegen Layh, dank seiner sehr variablen und ökonomischen Spielweise mit 3:0. Den Sieg für den WTTV im Seniorenwettbewerb stellte Becker mit einem ungefährdeten 3:0 Erfolg gegen Holzapfel sicher. Mit seinem Sieg im letzten Einzel stellte Kay Seyffert den 4:3 Mannschaftserfolg gegen Paul Vohs sicher. Die Reihenfolge auf dem Podium lautete nun WTTV, HeTTV und R.TTV.R. Bei den Spielen um die Plätze 4 – 6 und 7 - 9 war nur ein Spiel eng umkämpft; denn Joachim Duffner (TTBW) gegen Gerd Werner (PTTV) und Martin Frey (TTBW) gegen Ehrhart Berthold (PTTV) konnten sich erst in der Verlängerung im fünften Satz mit 13:11 bzw. 12:10 durchsetzen, somit stand die Platzierung 4 – 6 fest (TTBW, PTTV und TTTV). Die Platzierungsspiele um 7 – 9 waren eine klare Angelegenheit von den Spielern vom TTVSH (Johannes Röh, Uwe Pöhla und Karl-Heinz Seifert); sie gewannen mit jeweils 4:1 Spielen gegen TTVMV und TTVSA.    

Westdeutschland gewinnt vor Hessen

In der Gesamtwertung um den Deutschlandpokal setzten sich die Mannschaften vom WTTV (Evi Ilves-Schalk, Annemarie Falkowski, Roswitha Lindner, Reinhilde Dohrenbusch, Manfred Nieswand, Hans-Joachim Becker, Paul Vohs, Karl-Herrmann Weiß und Günter Münnemann) mit einem Punkt Vorsprung (45) vor den Mannschaften vom HeTTV (Ulrike Kretschmer, Hildegard Georgi, Margret Söthe, Irma Barillon, Kay Seyffert, Uwe Layh, Dieter Holzapfel und Gerhard Blob) durch.

Alles in allem war es eine gelungene Veranstaltung, die ohne Probleme und mit vielen sehr guten Ballwechseln durchgeführt werden konnte. Die Spielerinnen/Spieler waren mit den Hallengegebenheiten sehr zufrieden und würden jeder Zeit wieder gerne nach Simmern zu einer Großveranstaltung im Seniorenbereich fahren. Der Deutsche Tischtennis-Bund dankt dem VfR Simmern in Person von Markus Schellenbeck für die hervorragende Vorbereitung der Veranstaltung und für die Bereitstellung vieler Helfer, die uns die Arbeit erheblich erleichtert haben. Die Ergebnisse können unter folgendem Link aufgerufen werden

Zu den Ergebnissen im Detail auf MKTT-Online

Raimund Lenges
Beauftragter Öffentlichkeitsarbeit Ressort Seniorensport DTTB

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