Frankfurt/Main. Der TTC SR Hohenstein-Ernstthal ist Meister der 3. Bundesliga Süd der Herren geworden und steigt ins Unterhaus auf. Am Ende einer umkämpften Saison stehen allerdings auch zwei Rückzüge in Jena und Wöschbach und der Abstieg des FC Bayern München.
„Für uns ist es weit über den Erwartungen gelaufen“, erklärt Christian Hornbogen vom TTC SR Hohenstein-Ernstthal. Zwar hatte die Mannschaft nach der Vorrunde bereits die Herbstmeisterschaft feiern können, sie hatte sich Ende Dezember aber in Bescheidenheit gehüllt. Für den Verein ist der Aufstieg in die 2. Bundesliga ganz besonders. „Da hat sich die ganze Region gefreut“, weiß Hornbogen. Dennoch weiß er, dass im Unterhaus nochmal ganz andere Kräfte vorherrschen. „Wir werden konkurrenzfähig sein“, verrät Hornbogen aber bereits. Carlos Mühlbach wird die Mannschaft verstärken, außerdem muss auch Kazuki Yoshiyama ersetzt werden.
Auf dem zweiten Platz ist die TSG aus Kaiserslautern gelandet. „Die Liga war ja viel stärker als im Vorjahr“, sagt Betreuer Bijan Kalhorifar. Seinen „Freunden“ aus Hohenstein-Ernstthal gönnt er den Aufstieg. „Die haben es verdient“, so der Pfälzer. Der Schlüssel für den zweiten Platz war in Kaiserslautern die konstante Mannschaft. Nur in der Vorrunde hatte es Probleme gegeben, mehrere Spieler waren dort häufig international eingebunden. Für die kommende Saison wird das Team um neue Spieler ergänzt. „Wir werden mit einer stärkeren Mannschaft in die Runde gehen“, ist sich Kalhorifar sicher. Dafür gibt es auch Abschiede: Rafael Turrini wechselt zum ASV Grünwettersbach, Adam Klajber macht sein Abitur und steht deshalb nicht zur Verfügung.
Kein Aufstieg in Neckarsulm
Für Alexander Mohr von der Sportunion Neckarsulm haben sich die Saisonziele nicht erfüllt. „Wir hatten mit dem Aufstieg geplant“, erzählt er. Nun steht der dritte Platz auf der Tabelle. Der Verlauf der Saison sei nicht optimal gewesen. Trotzdem möchte die Mannschaft in der kommenden Saison wieder oben sehen. „Durch den Abstieg von Saarbrücken wird es aber nicht einfacher“, weiß Mohr. Die zweite Garde des 1. FC Saarbrücken-TT ist auf dem vorletzten Platz der 2. Bundesliga gelandet und schlägt deshalb im kommenden Jahr in der 3. Bundesliga Süd auf.
Regulär absteigen aus der 3. Bundesliga Süd wird in diesem Jahr nur der FC Bayern München. „Der Abstieg war nicht zu vermeiden“, sagt Betreuer Ulrich Metzker. Der FCB sei von Verletzungspech geplagt gewesen, das Spielniveau sei nicht das Problem gewesen. „Die Spieler haben ihr Bestes gegeben“, so Metzker. In der kommenden Saison schlägt das Team ohne Tom Schweiger auf, der Rest möchte die „guten Mannschaften ärgern“.
In der Liga bleiben darf dafür die DJK-SpVgg Effeltrich. Der Grund dafür sind gleich zwei Rückzüge in Wöschbach und Jena. Bei Letzteren ist der Grund, dass sich verstärkt auf die Damenmannschaft konzentriert werden muss, die in die 1. Bundesliga aufsteigt. Beide Mannschaften so hochklassig zu halten, das sei für den Verein nicht machbar, wie Andreas Amend erklärt. „Wir werden deshalb in der Oberliga mit drei einheimischen Spielern antreten“, sagt er.
Beim TTC Wöschbach ist das Abenteuer dritte Liga nach sechs Jahren beendet. „Wir haben bereits um Weihnachten beschlossen, dass wir abmelden werden“, so Mannschaftsführer Michael Burg. In dieser Saison ist die Mannschaft auf dem achten Platz gelandet. „Das ist in Ordnung“, heißt es aus dem Team. Dennoch möchte sich der Verein wieder regionaler aufstellen. Kenan Hrnic wird den Wandel begleiten und hält dem Verein die Treue.
Ungewohnt frühe Sicherheit in Effeltrich
In Effeltrich ist man leidgeprüft, was den späten Klassenerhalt angeht. In diesem Jahr war es früher klar, dass die Franken in der Liga bleiben können. „Wir sind glücklich, dass wir dieses Jahr schon früher Bescheid wussten“, so Teammanager Jürgen Weninger. Während die Vorrunde noch holprig verlief, waren die Spiele im laufenden Jahr besser. „Mit der Rückrunde sind wir zufrieden“, so Weninger. Hohenstein, Kaiserslautern und Neckarsulm seien „einfach besser als wir“. Weninger sieht aber eine klare Entwicklung in der 3. Bundesliga, was die Spielstärke der einzelnen Teams angeht. „Das ist kein Vergleich zu von vor fünf Jahren“, meint er. Für die kommende Saison muss sich die Mannschaft etwas neu aufstellen, nach sieben Jahren wurde beim letzten Spiel Routinier Martin Guman verabschiedet. Jetzt setzt ein Erneuerungsprozess ein. „Wir werden wohl die jüngste Mannschaft der Liga haben“, erklärt Weninger.
Stuttgart, Bietigheim und Windsbach im Mittelfeld
Auf den mittleren Plätzen der 3. Bundesliga Süd finden sich in diesem Jahr der Sportbund Stuttgart, die Nachbarn aus Bietigheim-Bissingen und der TSV Windsbach. Stuttgart startete nach einer fehlgeschlagenen Herzschlagrelegation in die Saison. „Ziel war der Aufstieg gewesen“, so Mannschaftsführer Thomas Walter. Spätestens seit dem Einzug von Tal Israeli zum israelischen Militär sei das aber nicht mehr machbar gewesen. Dennoch sei die Rückrunde mit einer Bilanz von 9:9 gut gelaufen. Jetzt setzt man in Stuttgart auf die Region. „Es gibt die Tendenz, mehr Eigengewächse einzusetzen“, so Walter. In der kommenden Saison ist das Ziel der Klassenerhalt.
Bei einer Bilanz von 17:19 Punkten steht der TTC Bietigheim-Bissingen auf dem fünften Platz der Liga. „Wir sind glücklich“, sagt Matthias Grünenwald. Aktuell ist bereits die Freude auf die neue Saison zu sehen. Personell wird sich bei den Schwaben einiges tun: Mike Hollo und Pekka Pelz wechseln, eine tragende Rolle soll Michael Engelhardt spielen. Auch der Schweizer Elias Hardmeier wird das Team unterstützen.
Bleibt noch der TSV Windsbach. Dort wurde das Saisonziel nur knapp verfehlt. „Wir wollten am Anfang Fünfter werden“, meint Andreas Staudacher. Am Ende wurde es der sechste Platz. Staudacher führt das vor allem auf das Lehrgeld zurück, das das Team in der Vorrunde zahlen musste. „Nächstes Jahr wird’s besser“, sagt er. Dann kommt Tom Schweiger nach Windsbach. „Wir wollen nächstes Jahr vorne mitspielen“, so Staudacher.