Cluj-Napoca/Frankfurt/Düsseldorf. Sie haben es so gemacht, wie sie es fast immer tun bei den internationalen Turnieren: Die Deutschen hatten sich bereits vor EM-Beginn den frühen Rückflug aus Rumänien gewählt. Denn mal ehrlich: Wer bleibt nach Niederlagen schon gerne an dem Ort, den er am liebsten aus dem Gedächtnis streichen würde bzw. wer schläft schon nach einem großen Triumph?
Um 7.25 Uhr hob die kleine Maschine vom drittwichtigsten Verkehrsflughafen des Landes, in Cluj-Napoca, ab und landete nur eine Stunde später in Frankfurt am Main. Geschlafen hatte in der Nacht des doppelten Gold-Triumph der deutschen Damen und Herren am Sonntag kaum jemand. „Zwischen null und drei Stunden“, sagte Richard Prause. Der DTTB-Sportdirektor ist auch deshalb eine verlässliche Quelle, weil er es selbst zwischen Herren-Matchball, Kofferpacken und der Abholung um 4.20 Uhr durch den Fahrdienst der rumänischen EM-Gastgeber nur auf ein nur 20-minütiges Nickerchen gebracht hatte.
Nach den Siegerehrungen am späten Sonntagabend Ortszeit ging es für die vier Damen, fünf Herren und das Betreuer-Team direkt zurück ins Mannschaftshotel. Schon früh hatte sich Team Deutschland unter anderem mit Blick auf die Corona-Gefahren dafür entschieden, im Grand Hotel Italia zu feiern. Für gut 20 Personen hatte DTTB-Delegationsleiter Kolja Rottmann das gemütliche Beisammensein organisiert. Für die Mannschaften mit Betreuer-Team inkl. medizinischer Abteilung, die ETTU-Kongress-Delegierten Michael Geiger und Matthias Vatheuer sowie ETTU-Vizepräsidentin Heike Ahlert, Schiedsrichter Gert Selig und einen Vertreter von DTTB-Team-Sponsor Liebherr gab es zunächst das feierliche Bankett.
Ausklang mit Zimmerpartys
Bestellt wurde à la carte, was eben jede und jeder wünschte. „Auch wenn die EM-Verpflegung gut war, haben sich viele auf ein Steak gefreut. Und beim Nachtisch haben alle Trainer ein Auge zugedrückt“, beschreibt Richard Prause die Wahl der Speisen. Vom Essenssaal ging es in einer kleinen separaten Bar des Hotels weiter.
Getanzt wurde nicht, das hatten die Deutschen ja bereits im Centercourt getan. „Unter normalen Voraussetzungen wären wir bestimmt noch in die Stadt gefahren, aber das verkneifen wir uns in Pandemie-Zeiten“, so Prause. So ließen Spielerinnen, Spieler und Entourage die sechs Turniertage ohne weitere sportliche Beteiligung Revue passieren, bis sich die Gruppen auf einzelne Zimmer verteilten – schließlich musste neben der Privatparty noch gepackt werden.
"Sie sind Feierbiester", bezeichnet "Capitano" Patrick Franziska die Besetzung der beiden jungen Mannschaften nach der ersten gemeinsamen Partynacht und klingt dabei zufrieden. Ob mit Schlaf oder ganz ohne – pünktlich bei der Abholung waren alle. Mit den Goldmedaillen und Pokalen im Gepäck ging es nach Hause. Am Montag ist trainingsfrei. Am Dienstag steht schon die meisten dann die nächste Einheit auf dem Programm. Neben den Bundesliga-Spielen steht als letztes internationales Highlight im Turnierkalender Ende November die Einzel-WM im US-amerikanischen Houston an (23. – 29.11.).
Damen-Finale, Sonntag, 3. Oktober
Deutschland - Rumänien 3:1
Nina Mittelham - Bernadette Szocs 3:2 (-8,7,-9,9,10)
Sabine Winter - Elizabeta Samara 3:0 (6,9,10)
Chantal Mantz - Daniela Dodean Monteiro 2:3 (-7,7,8,-5,-7)
Mittelham - Samara 3:2 (-10,8,-9,9,7)
Herren-Finale
Deutschland - Russland 3:1
Benedikt Duda - Maksim Grebnev 2:3 (3,4,-7,-8,-10)
Patrick Franziska - Lev Katsman 3:2 (-7,4,-11,6,6)
Dang Qiu - Vladimir Sidorenko 3:1 (-9,6,10,8)
Franziska - Grebnev 3:2 (11,5,-9,-3,13)
Herren
Damen
Sportliche Leitung / Trainer-Team
Medizinische Abteilung
Organisatorische Leitung
Kolja Rottmann
Schiedsrichter
Gert Selig (Waldalgesheim)
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