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Ohne Niederlage gewann der SV DJK Kolbermoor II die Meisterschaft (Foto: Verein)
3. Damen-Bundesliga Süd: SV DJK Kolbermoor II feiert mit nur zwei Verlustpunkten den Meistertitel und Aufstieg

Die Zweite ist Erster

Marco Steinbrenner 14.04.2020

Frankfurt am Main. Der SV DJK Kolbermoor II hat das Geschehen in der 3. Damen-Bundesliga Süd nach Belieben dominiert. Die junge Mannschaft mit „Mama“ Krisztina Toth feierte nach elf Siegen sowie zwei Unentschieden überlegen den Meistertitel und startet in der kommenden Saison im Unterhaus. Aus der 2. Bundesliga kommt die NSU Neckarsulm nach dem aus finanziellen Gründen vorgenommen Rückzug neu hinzu. Als Regionalliga-Meister feierten die DJK Sportbund Stuttgart (Südwest) und der RV Viktoria Wombach (Süd) den Aufstieg. Nur noch mit einer Mannschaft startet der BSC Rapid Chemnitz. Als Schlusslicht steigt der VfL Sindelfingen ab.

SV DJK Kolbermoor II eine Klasse für sich

Sowohl in der Hin- als auch in der Rückrunde leisteten sich die Spielerinnen aus Kolbermoor jeweils nur einen Punktverlust. Gegen den TV 1921 Hofstetten und zum Start in die zweite Saisonhälfte überraschend gegen die DJK SB Landshut reichte es jeweils zu einem 5:5-Unentschieden. „Beide Serien verliefen sehr gut“, strahlt Abteilungsleiter Michael Fuchs. „Unser Saisonziel wurde erreicht. Wir sind sehr glücklich über den Aufstieg in die 2. Bundesliga.“ Die junge Mannschaft habe sich nach Beobachtungen von Fuchs „sehr gut weiterentwickelt“. Für die nächste Spielzeit wurde Rückkehrerin Laura Tiefenbrunner vom TSV Schwabhausen unter Vertrag genommen. Die 18-Jährige kommt in ihrem Heimatverein sowohl in der ersten als auch zweiten Mannschaft zum Einsatz. Mit Naomi Pranjkovic bleibt das zweite, echte Eigengewächs im Team. Ugne Baskutyte wird, so der Abteilungschef, „voraussichtlich den Klub verlassen“.

Mit einem Rückstand von sechs Punkten folgt der SV SCHOTT Jena auf dem zweiten Platz. „Die Rückrunde war leider sehr kurz. Wir haben nur vier Spiele absolviert und die auch noch alle auswärts“, sagt Abteilungsleiter Andreas Amend. Zu den anschließenden vier Begegnungen vor heimischer Kulisse kam es aufgrund des vorzeitigen Saisonendes durch die Corona-Pandemie nicht mehr. Die 4:6-Niederlage zum Start in die Rückrunde bei der TTG Süßen sei, so Amend, „unnötig gewesen. Die Spielerinnen waren noch im Feiertags- und nicht im Tischtennis-Modus. Sonst lief sportlich aber alles prima.“ Mit dem zweiten Platz zeigt sich der Abteilungsboss aus Thüringen „sehr zufrieden. Als Neuling wollten wir den Klassenerhalt erreichen. Das haben wir frühzeitig und souverän geschafft.“ Mit Natalia Grigelova (Ziel unbekannt) und Valeria Shchetinkina (Karriereende) werden die Nummer zwei sowie drei den Vizemeister verlassen. Als erster Neuzugang steht Daria Semenova aus der russischen Extra-Liga fest.

In den vergangenen Jahren präsentierte sich der Tabellendritte TSV Schwabhausen II in der heimischen Heinrich-Loder-Sporthalle stets sehr stark. Das war in der Rückrunde nicht so, denn sämtliche drei Spiele wurden verloren. Auf der anderen Seite holte das Team aus dem Landkreis Dachau in der Fremde die maximale Ausbeute von sechs Punkten. „Bei uns hing sehr viel von der Aufstellung ab“, klärt Trainer Alexander Yahmed auf. Insgesamt acht Spielerinnen kamen nach der kurzen Winterpause zum Einsatz. Im Lokalderby gegen den TuS Fürstenfeldbruck wurde das einzige Mal in der abgelaufenen Saison auch Spitzenspielerin Laura Tiefenbrunner in die Box geschickt, die in der nächsten Saison wieder für ihren Heimatverein SV DJK Kolbermoor aufschlagen wird. „Die Mannschaft hat sich insgesamt sehr gut geschlagen und den Verbleib in der Liga frühzeitig gesichert“, freut sich Yahmed. Zwei traurige Aspekte gab es aber dennoch: Die ehemalige Jugend-Nationalspielerin Sarah Mantz hing nach der ersten Saisonhälfte ihren Schläger an den Nagel und stand nicht mehr zur Verfügung. Mannschaftsführerin Cristina Tugui wird zukünftig in ihrer Wahlheimat Schweiz spielen. „Cris wurde im Verein von allen geliebt. Sie hinterlässt sportlich und menschlich eine Lücke“, so ihr Coach.

DJK SB Landshut: Mit starkem Teamgeist zu überraschenden Ergebnissen

„Der Start in die Rückrunde verlief für uns recht gut“, erinnert sich Katharina Teufl, Nummer drei des viertplatzierten DJK SB Landshut. Recht gut? Ein wenig untertrieben, denn schließlich gelang es ausgerechnet dem Aufsteiger als einziges Team in der Rückrunde, dem Liga-Primus SV DJK Kolbermoor II einen Zähler abzunehmen. „Das große Saisonziel Klassenerhalt war somit zum greifen nahe.“ Umso trauriger ist das Team aus Bayern, „dass wir die Saison nicht mehr zu Ende bringen konnten“. Vier Partien, darunter der Vergleich mit dem Zweiten SV SCHOTT Jena, fanden nicht mehr statt. Insgesamt aber freut sich Teufl, „dass wir uns die gesamte Saison über im Mittelfeld gehalten haben“. Der ausschlaggebende Faktor für das erfolgreiche Abschneiden mit dem Remis in Kolbermoor und dem 6:4-Erfolg beim TSV Schwabhausen II sei der Teamgeist gewesen. Welches Gesicht die Mannschaft in der nächsten Saison haben wird, steht noch nicht fest. „Wir befinden uns momentan noch in den Planungen.“

Die wenigsten Spiele in der verkürzten Rückrunde bestritt der TV 1921 Hofstetten. Nach dem 5:5-Unentschieden gegen den TuS Früstenfeldbruck wurden die Partien gegen die TTG Süßen (6:2) und den VfL Sindelfingen (6:1) souverän gewonnen. „Wir sind als Aufsteiger mit dem guten fünften Platz sehr zufrieden“, verrät Abteilungsleiter Lothar Wolz. Insgesamt verlor das Team aus der Nähe von Aschaffenburg nur zwei Partien. Dass es in der Tabelle nicht zu einer noch besseren Platzierung reichte, lag an sechs Punkteteilungen. Der Liga-Neuling hatte für die zweite Serie den Einsatz der beiden Jung-Chinesinnen Jiang Anqi sowie Wang Guining geplant. Während Jiang noch nach Deutschland einreisen konnte und eine makellose 4:0-Bilanz erspielte, durfte Wang aufgrund der Corona-Krise nicht mehr ihr Heimatland verlassen. Die Planungen für die Spielzeit 2020/21 sind abgeschlossen. Eigengewächs Franziska Schreiner wechselt zum Erstligisten TSV 1909 Langstadt. Weitere Einsätze chinesischer Spielerinnen sind nicht geplant. Bereits seit einigen Monaten steht der Wechsel von Sophia Deichert (RV Viktoria Wombach) fest. Neben den Eigengewächsen Svenja Horlebein, Lea Fath und Anna-Luisa Herrmann werde Deichert nach Einschätzung von Wolz „unser Team perfekt ergänzen“.

TTG Süßen sorgt mit Siegen in Chemnitz für eine Vorentscheidung in Sachen Klassenerhalt

Für ein dickes Ausrufezeichen sorgte die TTG Süßen mit dem 6:4-Heimerfolg zum Start in die Rückrunde gegen den SV SCHOTT Jena. „Dieser Sieg war unerwartet und eine große Überraschung“, stellt Spitzenspielerin Katharina Sabo klar. „Durch die anschließenden drei Niederlagen gegen Sindelfingen, Hofstetten und Kolbermoor waren wir allerdings wieder mitten drin im Abstiegskampf.“ Im Rahmen des Doppelspieltags bei den zwei Mannschaften des BSC Rapid Chemnitz musste deshalb „unbedingt gepunktet werden“. Gesagt – getan: Durch den 6:4-Erfolg gegen die Erstvertretung und einen Tag später gegen die Reserve (6:2) wurden die Weichen in Richtung Klassenerhalt gestellt. „Wir haben einen guten sechsten Platz erreicht und sind damit sehr zufrieden.“ Katharina Binder überzeugte aufgrund einer 8:1-Bilanz im unteren Paarkreuz und verlor nur gegen Maya Kunats (Jena) mit 9:11 im fünften Satz. Personelle Veränderungen für die nächste Spielzeit gibt es in Süßen nicht.

Fünf Punkte holte der TuS Fürstenfeldbruck in der Hinrunde. Aus den sechs Begegnungen der Rückserie waren es schon deren sieben. Ab der zweiten Partie im Jahr 2020 wirkte Rahel Aschwanden mit, die bis dahin bedingt durch einen Kreuzbandriss ausgefallen war. „Aufgrund ihrer langen Verletzung ging es für uns einzig und allein darum, die Liga zu halten“, berichtet Trainerin Sandra Peter. Mit der Schweizerin Aschwanden wurden die Partien gegen die direkten Mitkonkurrenzen aus Chemnitz (jeweils 6:3 gegen die erste und zweite Mannschaft) und Sindelfingen (6:2) gewonnen. In den wichtigen Partien habe, so Peter, auch das hintere Paarkreuz mit allen voran Stefanie Felbermeier (6:3-Bilanz) „entscheidende Punkte beigesteuert. Dies hatten wir uns vor der Saison zwar erhofft, konnte aber nicht unbedingt erwartet werden.“ Die personellen Planungen für die nächste Spielzeit laufen noch.

BSC Rapid Chemnitz startet in der Saison 2020/21 nur noch mit einem Team in der 3. Bundesliga

Ein Sieg bei der DJK SB Landshut (6:2) und vier Niederlagen: So fällt die Rückrundenbilanz des BSC Rapid Chemnitz aus. Aufgrund des Punktepolsters nach der Hinrunde reichte es in der Abschlusstabelle immer noch zum achten Platz. Neben dem verletzungsbedingten Ausfall von Hana Valentova musste das Team aus Sachsen in der zweiten Serie auch noch auf Nicole Delle (krank) verzichten. „Wir konnten immer in Sollstärke antreten und die wichtigen Punkte im Kampf gegen den Abstieg holen“, atmete Trainerin Kirstin Neubert nicht nur einmal ganz tief durch. Zu- und Abgänge für die neue Saison gibt es noch nicht. Das hängt unter anderem auch damit zusammen, dass die auf Position neun zu findende zweite Mannschaft nicht mehr in der 3. Bundesliga antreten wird. Sportlich erreichte das Team zwar den Klassenerhalt, „doch werden einige Spielerinnen aus beruflichen Gründen kürzer treten“, so Neubert. Die Reserve startete vielversprechend in die zweite Saisonhälfte und setzte sich gegen die eigene erste Mannschaft mit 6:1 durch. Anschließend folgenden jedoch vier Niederlagen. „Es fehlte die Konstanz. Außerdem gelang es nicht, dass alle Spielerinnen an einem Tag die Maximalleistung abrufen konnten.“

Der VfL Sindelfingen konnte die bereits zur Saisonhalbzeit im Besitz befindliche rote Laterne als Schlusslicht nicht mehr abgeben. Vier Zähler betrug am Ende der Rückstand zum Neunten aus Chemnitz. Bedingt durch das Fehlen der etatmäßigen Nummer zwei, Jasmin Lorenz-Kovacs (Schwangerschaft), verlief die Rückserie nach Meinung von Trainer Oliver Appelt „nicht so gut“. Das vorzeitige Saisonende kam dem Tabellenletzten alles andere als gelegen, „denn wir hätten noch gegen beide Teams aus Chemnitz gespielt“. Die Mannschaft bleibt in der Regionalliga zusammen und wird noch durch Melanie Merk (ESV Weil) komplettiert. Das Nachwuchstalent belegte beim Top 12-Bundesranglistenfinale der Mädchen 15 vor gut zwei Monaten im rheinischen Bergheim den neunten Platz.

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