Rio de Janeiro. Auftakt geglückt, Minimalziel erreicht: Deutschlands Damen haben in Rio das Achtelfinal-Match gegen die USA mit 3:0 gewonnen und stehen im Viertelfinale, das Sonntagnacht um 0.30 Uhr deutscher Zeit stattfindet. Gegen Hongkong müssen Han Ying, Petrissa Solja und Shan Xiaona eine Schippe drauflegen.
Bundestrainerin Jie Schöpp war mit dem 3:0-Aufgalopp zufrieden, sieht bei ihren drei Spielerinnen aber noch Steigerungspotenzial. „Morgen haben wir mit Hongkong einen ganz anderen Gegner, da müssen wir uns sicher steigern. Es ist ein 50:50-Spiel“, betont Schöpp. Gegen Außenseiter USA gab es einen ungefährdeten Erfolg, alles stimmt aber noch nicht. „Ying (Han Ying) hat sehr nervös gespielt, obwohl sie hier schon im Einzel-Wettbewerb angetreten ist. Nana (Shan Xiaona) war gestern Abend sehr nervös, hat aber dann gut gespielt, obwohl es ihr erster Auftritt war. Bei Peti hat im Doppel am Anfang noch das Gefühl gefehlt, am Ende lief es dann deutlich besser“, resümierte Schöpp.
„Entscheidend ist, dass wir unser Potenzial abrufen“
Mit dem Erreichen des Viertelfinals ist das Ergebnis von London 2012 und damit das Minimalziel erreicht. Als an Position drei gesetztes Team wollen die deutschen Damen aber mehr. „Wir schauen nicht so sehr auf den Gegner. Entscheidend ist, dass wir unser Potenzial abrufen. Wenn wir das schaffen, sind wir schwer zu schlagen“, sagt Petrissa Solja. Als „ausbaufähig“ bezeichnete die 22-Jährige ihre eigene Leistung im Doppel. „Im Einzel-Wettbewerb hatte ich nur das eine Spiel gegen Abwehr. Ich habe einfach Zeit gebraucht, um wieder reinzukommen. Vor dem Doppel kein Einzel zu haben, macht es nicht einfacher“, sagt Solja. Das deutsche Duo musste im vierten Satz sogar zwei Matchbälle abwehren. „Positiv war, dass wir die Matchbälle abgewehrt und noch gewonnen haben, obwohl wir nicht gut gespielt haben.“
Für Shan Xiaona war es der erste Auftritt in Rio. Mit dem Sieg gegen Zhang Lily und im Doppel war das Olympia-Debüt von Erfolg gekrönt. „Ich war so nervös gestern Abend, bin gar nicht mehr mit zum Essen. Ich will dann nur allein sein, Musik hören und ein bisschen schreiben“, sagte die Berliner Penholderspielerin, der man die Nervosität im Match nicht mehr anmerkte.
Dafür umso mehr der Nummer eins Han Ying, die im Einzel-Wettbewerb gut gespielt, das Viertelfinale erreicht und dort gegen die spätere Olympiasiegerin Ding Ning (China) verloren hatte. „Ich weiß auch nicht, warum ich so nervös war. Ich denke, ich setze mich wegen der Mannschaft so unter Druck. Morgen werden wir gegen Hongkong richtig kämpfen“, sagte Abwehrspielerin Han Ying.
Die letzten beiden Duelle gegen Hongkong bei der Team-WM 2014 in Tokio verlor das DTTB-Team – allerdings ohne Han Ying und Shan Xiaona, die bei Weltturnieren nicht startberechtigt sind.
Achtelfinale
Deutschland - USA 3:0
Han Ying - Zheng Jiaqi 3:0 (9,10,6)
Shan Xiaona - Lily Zhang 3:0 (9,4,2)
Shan Xiaona/Petrissa Solja - Lily Zhang/Wu Yue 3:2 (9,-12,-8,10,7)
Viertelfinale am Sonntag (0.30 Uhr)
Deutschland - Hongkong
Aufgebot Deutschland
Han Ying (WR: 7)
Petrissa Solja (15)
Shan Xiaona (21)
Aufgebot USA
Lily Zhang (WR: 101)
Zheng Jiaqi (111)
Wu Yue (146)