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Dimitrij Ovtcharov wird von Spiel zu Spiel stärker (Foto: Schillings)
Der Europameister kann schon morgen gegen Hongkong vorzeitig den Sieg in der Gruppe A schaffen

DTTB-Herren stehen nach 3:0 über Schweden vor dem Viertelfinaleinzug

01.05.2018

Halmstad. Bei den Team-Weltmeisterschaften in Halmstadt (29.4.-6.5.) führen Deutschlands Herren nach drei von fünf Vorrundenspielen die Gruppe A alleine ungeschlagen an. Am Abend des zweiten WM-Tages entzauberte die DTTB-Auswahl den starken Gastgeber Schweden ebenso mit 3:0 wie wenige Stunden zuvor Rumänien. Mit einem Sieg über Hongkong, das am Vormittag überraschend den Hausherren mit 2:3 unterlagen war, kann der Europameister nun am Dienstag bereits vorzeitig den Gruppensieg unter Dach und Fach bringen. 

Patrick Franziska sorgt für wichtiges Break

Knapp 1500 Zuschauer in der Halmstad Arena hatten nach dem 3:2 des Tre-Kronor-Teams über Medaillenaspirant Hongkong auf eine Vorentscheidung um den Gruppensieg zugunsten ihres Teams gehofft, doch die Mannschaft von Jörg Roßkopf ging von Beginn an entschlossen und konzentriert zu Werke. Ein bärenstarker und selbstbewusster Patrick Franziska sorgte zudem gleich im ersten Match für das wichtige Break: Der Saarbrücker gewann nach verlorenem ersten Durchgang das Duell mit deem Weltranglisten-19. Kristian Karlsson mit 11:3 im Entscheidungssatz, nachdem er in Durchgang vier bereits einen Matchball ausgelassen hatte. Anschließend steuerte der Weltranglisten-Zweite Timo Boll mit einem 3:0 über en an Position 20 notierten Mattias Karlsson seinen einkalkulierten Punkt zur 2:0-Führung bei. Den Schlusspunkt zum deutschen 3:0-Erfolg setzte der Weltranglistendritte Dimitrij Ovtcharov in seinem bei dieser WM bislang besten Match gegen Anton Kallberg, wie Kristian Karlsson Bundesliga-Profi in Diensten des Rekordmeisters Borussia Düsseldorf.

Roßkopf will Gruppensieg vorzeitig klar machen

Herren-Bundestrainer Jörg Roßkopf lobte seine Mannschaft nach dem 3:0: "Wir haben heute ein sehr gutes, vor allem sehr konzentriertes Match gezeigt. Durch den Sieg der Schweden am Vormittag über Hongkong haben wir nun morgen gegen Hongkong die Chance, vorzeitig den Gruppensieg und damit den Viertelfinaleinzug unter Dach und Fach zu bringen.“ Roßkopf weiter: „Der Auftaktsieg von Patrick Franziska gegen Karlsson war wichtig. Das Match hätte natürlich auch anders ausgehen können, denn Spiele zwischen den beiden sind immer offen. Wichtig war Patricks guter Start im fünften Satz.“

Der nach dem Halbfinaleinzug bei den German Open auf Platz 30 in der Welt vorgerückte Doppel-Europameister wusste um die Bedeutung des ersten Matches und hielt der Belastung in der Manier eines Führungsspielers stand. Franziska: „Mein Auftaktsieg war schon wichtig, um auch bei den schwedischen Zuschauern etwas die Luft rauszunehmen. Ich habe die letzten drei Male jeweils im Entscheidungssatz gewonnen, ich glaube, dadurch hatte ich am Ende vielleicht einen mentalen Vorteil, den ich genutzt habe. Wir versuchen nun nach dem 3:0, das Selbstvertrauen mit ins Spiel morgen gegen Hongkong zu nehmen. Wir steigern uns alle von Spiel zu Spiel und hoffen, Platz eins unter Dach und Fach zu bringen.“

Deutschland mit einem Bein im Viertelfinale

In der gleichen Aufstellung wie im Schwedenspiel hatte Deutschland am Vormittag Rumänien nicht einmal einen Satzgewinn überlassen. Gewänne die DTTB-Auswahl am Dienstag um 16 Uhr das Duell mit den Hongkong-Chinesen, so wäre ihr selbst im Falle einer Niederlage am Mittwoch im letzten Gruppenspiel gegen Slowenien (19 Uhr) Rang eins nicht mehr zu nehmen. Sogar im Falle einer knappen Niederlage gegen die Asiaten wäre Deutschlands Einzug direkter Einzug in das Viertelfinale am Freitag noch möglich, Voraussetzung hierfür wäre dann neben einem 1:3 oder 2:3 gegen Hongkong ein Sieg über den EM-Dritten Slowenien. Weder Jörg Roßkopf noch DTTB-Sportdirektor Richard Prause sind jedoch ein Freund solcher Rechenspiele: „Wir haben es selbst in der Hand und wollen unsere beiden letzten Gruppenspiele gewinnen, dann muss erst gar nicht gerechnet werden.“

England überrascht auch 2018 und bezwingt Japan

Nach drei Vorrunden-Begegnungen sind neben Deutschland auch Titelverteidiger China in der Gruppe B, Medaillenkandidat Südkorea in der Gruppe D und vollkommen überraschend auch England noch ungeschlagen. Der Sensationsdritte der WM 2016 überrascht auch 2018 und besiegte neben Taiwan heute auch den WM- und Olympiazweiten Japan mit 3:1, das nun voraussichtlich Nachsitzen muss, um das Viertelfinale zu erreichen. Spitzenspieler Liam Pitchford gelangen dabei Erfolge über Jun Miutani und Tomokazu Harimoto, Koki Niwa unterlag Samuel Walker. Während alle Gruppensieger sich über einen spielfreien Tag freuen dürfen und direkt für die Runde der besten Acht gesetzt werden, müssen die Gruppenzweiten und -dritten den Umweg über das Achtelfinale nehmen. Eine weitere Überraschung gelang Brasilien, das in der Gruppe B Portugal besiegte, in der Gruppe D brachte Österreich dem an Position vier gesetzten Team Frankreichs bereits eine Niederlage bei.


ALLE SPIELE DER DEUTSCHEN IN DER GRUPPE A AUF EINEN BLICK

Herren, Gruppe A
Mittwoch, 19 Uhr, 5. Runde: Deutschland - Slowenien
Dienstag, 16 Uhr, 4. Runde: Deutschland - Hongkong


3. Runde: Deutschland - Schweden 3:0
Patrick Franziska - Kristian Karlsson 3:2 (-5,9,5,-14,3)
Timo Boll - Matthias Karlsson 3:0 (8,8,8)
Dimitrij Ovtcharov - Anton Källberg 3:1 (4,9,-11,13)


Slowenien - Rumänien 1:3
Hongkong - Ägypten 3:0

2. Runde: Deutschland - Rumänien 3:0
Patrick Franziska - Hunor Szocs 3:0 (8,8,10)
Timo Boll - Cristian Pletea 3:0 (8,6,3)
Dimitrij Ovtcharov - Rares Sipos 3:0 (2,4,8)


Hongkong - Schweden 2:3
Slowenien - Ägypten 3:1

1. Runde: Deutschland - Ägypten 3:2
Timo Boll  - Mohamed El-Beiali 3:0 (4,5,4)
Ruwen Filus - Omar Assar 1:3 (4,-9,-9,-9)
Dimitrij Ovtcharov - Khalid Assar 3:1 (12,7,-9,6)
Timo Boll - Omar Assar 2:3 (-9,5,-10,9,-8)
Ruwen Filus - Mohamed El-Beiali 3:0 (5,6,8)


Hongkong - Slowenien 3:0
Schweden - Rumänien 3:0

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