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Steve Dainton, Claudia Herweg, Petra Sörling (v.l., Foto: ITTF)
Eine gemeinsame Erklärung beendet nun auch formell den Ende 2020 aufgekommenen Konflikt | Arbeit am Event Hand in Hand

DTTB, ITTF und World Table Tennis planen die Austragung eines „WTT Champions“-Events 2023

ITTF / WTT / DTTB 16.08.2022

München. Eine gemeinsame Erklärung des Deutschen Tischtennis-Bundes, des Weltverbands ITTF und des ITTF-Marketingarms World Table Tennis beendet nun auch formell den Ende 2020 aufgekommenen Konflikt um die Einführung von World Table Tennis. DTTB-Präsidentin Claudia Herweg, die schwedische ITTF-Chefin Petra Sörling und der CEO der ITTF Group sowie „World Table Tennis“-Board-Mitglied Steve Dainton (Australien) erklären im Dreier-Interview die Hintergründe und sprechen über die kommenden Events in Deutschland.

Mit der gemeinsamen Erklärung von DTTB, ITTF und World Table Tennis ist der Konflikt nun beigelegt. Wie sehr sind Sie damit zufrieden?
Petra Sörling:
Als Präsidentin der ITTF freue ich mich sehr, dieses schwierige Kapitel abschließen zu können. Alle Parteien sind nun bereit, den Streit so schnell wie möglich zu beenden. Eines der wichtigsten Ziele bei meiner Kandidatur war, die ITTF-Familie zu einen, denn ich glaube an die Stärke unserer Familie, wenn sie zusammenarbeitet.

Claudia Herweg: Ich bin in erster Linie erleichtert, dass dieser Konflikt nun auch offiziell beendet ist, wir alle wieder nach vorne blicken und uns den Veränderungen aktiv stellen können. Zum Glück hatten wir es geschafft, auf der Arbeitsebene auch vor der Einigung weiter über Veranstaltungen in Deutschland zu sprechen und ja auch vier WTT-Feeder-Turniere erfolgreich auszurichten.

Steve Dainton: Veränderungen, vor allem große Veränderungen, insbesondere in einer so komplizierten Zeit, wie wir sie alle während der Pandemie erlebt haben, waren für viele Mitgliedsverbände sehr schwierig. Obwohl wir unser Bestes gegeben haben, um die Veränderungen, die unser Sport dringend benötigte, zu kommunizieren und zu erklären, hat es trotzdem viele überfordert, so dass wir verstehen können, dass einige Verbände zu dieser Zeit mit unseren mutigen Entscheidungen für Veränderungen zu kämpfen hatten. Die Zeit heilt alle Wunden. Mit frischem Blick und nachlassender Pandemie ist es nun an der Zeit zusammenzuarbeiten, die Vergangenheit auf sich beruhen zu lassen und sich zum Wohle des Tischtennissports auf die Zukunft zu konzentrieren. Es ist wirklich ein guter Zeitpunkt für unseren Sport, dass wir diese Meinungsverschiedenheiten beenden und sicherstellen, dass wir uns auf die Entwicklung eines unserer wichtigsten Märkte konzentrieren, den deutschen Tischtennismarkt.

Inwiefern hat es geholfen, dass Claudia Herweg im Dezember die neue DTTB-Präsidentin geworden ist?
Sörling:
Es war sehr wichtig, dass Claudia die Betroffenen auf beiden Seiten persönlich kennt und schätzt, als Mediator fungieren und beleuchten konnte, wie es zum Konflikt kam.

Herweg: Das Grundproblem war, dass wegen der Pandemie in den entscheidenden Monaten das persönliche Gespräch aller Beteiligten und das Pflegen der persönlichen Beziehungen Auge in Auge nicht mehr möglich waren und zeitgleich enorme Veränderungen auf internationaler Ebene bevorstanden.

Dainton: Das sehe ich genauso. Ohne die Pandemie wäre das sicher nicht passiert. Wir haben alle eine Menge in dieser komplizierten Zeit gelernt.

Wie geht es nun weiter, nachdem die Probleme gelöst sind?
Herweg:
Wir wollen eines der „WTT Champions“-Events im Herbst 2023 nach Deutschland holen, die höchste Kategorie nach dem WTT Grand Smash. Dazu kommen mehrere Feeder-Events. Wir wollen den Sportfans endlich wieder regelmäßig Weltklasse-Tischtennis mit allen Stars aus dem In- und Ausland bieten, wie sie es von den jährlichen German Open seit 1999 und unseren anderen Top-Events wie dem ehemaligen World Cup gewohnt sind.

Dainton: Es geht und ging schon immer um Partnerschaft und Zusammenarbeit. Die Planung eines Champions-Events in Deutschland sowie mehrerer anderer WTT-Veranstaltungen ist ein großer Schritt nach vorn, der nicht nur dem Tischtennismarkt in Deutschland, sondern auch unserem Sport hilft, regional und international zu wachsen.

Sörling: Der DTTB ist seit Jahrzehnten ein unverzichtbarer Partner der ITTF und ich freue mich, die konstruktive Zusammenarbeit mit klarem Fokus auf die Zukunft wieder aufzunehmen. Der DTTB ist ein Verband mit langer Tradition, der sich immer für eine bessere Präsentation unseres Sports eingesetzt hat. Ich bin überzeugt, dass wir den Tischtennissport gemeinsam stärker machen werden, und ich kann es kaum erwarten, dass ein großes WTT-Event in Deutschland ausgetragen wird.

Stehen denn Ort und Termin für das „WTT Champions“-Event schon fest?
Herweg:
Wir sind in Verhandlungen mit World Table Tennis und einer Gastgeberstadt, aber die Verträge sind noch nicht unterzeichnet. Das Wichtigste für uns ist, dass wir mit World Table Tennis und der ITTF in allen Belangen wieder an einem Strang ziehen. Und wir werden uns auf jeden Fall im Eventbereich mit Hilfe des Teams von World Table Tennis weiterentwickeln.

Dainton: World Table Tennis arbeitet mit dem DTTB zusammen, das WTT Champions Event zu einem großen Erfolg zu machen. Wir wissen sehr wohl, dass die Märkte sehr unterschiedlich sind und dass manchmal andere Wege beschritten werden müssen, damit es mit dem Sport weiterhin aufwärts geht.

Sörling: Ein WTT Champions auf Topniveau ist die beste Visitenkarte für alle Beteiligten bei den Verhandlungen mit weiteren Sponsoren, dem Fernsehen und anderen Partnern. Hieran arbeiten wir mit dem DTTB endlich wieder Hand in Hand.

 

Gemeinsame Erklärung: ITTF und DTTB blicken gemeinsam in die Zukunft und entwickeln ein neues Kooperationsmodell

Nachdem der Deutsche Tischtennis-Bund (DTTB), die International Table Tennis Föderation (ITTF) und World Table Tennis den Wunsch geäußert haben, Wege für einen positiven Neustart ihrer Zusammenarbeit zu suchen, haben sich die Parteien auf folgende Klarstellungen und Erklärungen verständigt:

Der DTTB begrüßt die Bemühungen der ITTF, mit der Entwicklung von World Table Tennis eine Turnierserie aufzubauen, von der auch er sich erhofft, dass sie den Tischtennissport im globalen Wettbewerb mit anderen Sportarten stärkt und erfolgreich in die Zukunft führt. Im Januar 2021 hat der DTTB erklärt, dass er, nachdem PricewaterhouseCoopers die Rechtmäßigkeit des Gründungsprozesses von World Table Tennis rund um den Rahmenlizenzvertrag bestätigt hatte, seine diesbezüglichen Fragen für erledigt hält.

Als einer der Verbände, die sich zu allen Zeiten für eine bessere Präsentation unseres Sports eingesetzt haben, unterstützt der DTTB die Auffassung der ITTF, dass Tischtennis auf einem neuen Niveau präsentiert und vermarktet werden muss.

Im Bereich der internationalen Veranstaltungen ist der DTTB seit Jahrzehnten ein wichtiger Partner der ITTF und richtet regelmäßig Weltmeisterschaften und große Turniere aus. Er hat seine nationalen Ligen und Jugendturniere, seine Spielpläne, seine Verbandsstrukturen und auch den Kern seiner Finanzierung auf diese internationalen Aktivitäten im Hochleistungssport aufgebaut.

Die Gründung von World Table Tennis und die weitreichende Veränderung der ITTF-Turnierserie bedeuteten für den DTTB jedoch Unsicherheiten für die Zukunft und vor allem die Sorge um seine finanzielle Stabilität. Da der DTTB den Eindruck hatte, in den kritischen Monaten trotz mehrfacher Nachfragen keine abschließenden Informationen über wichtige Details der WTT-Planung erhalten zu haben und sich nicht in die Planungen von World Table Tennis einbezogen fühlte, entschloss sich der DTTB zu dem Schreiben vom 18. November. Dieser Brief wurde unter den damaligen Umständen emotional und aggressiv formuliert.

Um eine friedliche Lösung zwischen den Parteien zu ermöglichen, nimmt der DTTB zu diesem Schreiben wie folgt Stellung:

Der DTTB bedauert den scharfen Ton des Schreibens.

Der DTTB bedauert, dass er das Schreiben vom 18. November 2020 an alle Mitglieder der ITTF versandt hat, ohne es zunächst dem Präsidium der ITTF als zuständigem Gremium zur Stellungnahme zuzuleiten.

Der DTTB bedauert auch, dass die Kritik in diesem Schreiben auch einzelne Personen in den Fokus rückte. Der DTTB möchte sich dafür entschuldigen und erklärt sich bereit, sich an den Kosten des beiderseitig entstandenen Streitfalls in angemessener Weise zu beteiligen.

Nach dieser Klarstellung durch den DTTB gibt die ITTF die folgende Erklärung ab:

Die ITTF versteht die schwierige Situation, die damals für einige Mitgliedsverbände entstanden ist, und bedauert, dass sie bei dem Versuch, die Schwierigkeiten ausgelöst vor allem durch die COVID-19-Pandemie zu bewältigen, wegen der Arbeitsbelastung bei der Umsetzung dieses neuen Projekts, nicht auf die Belange aller betroffenen Parteien eingehen konnte.

Die ITTF und World Table Tennis begrüßen die obige Klarstellung des DTTB, in der er die strategischen Ziele des Weltverbandes, einschließlich der Gründung von World Table Tennis, unterstützt.

Alle Parteien erklären nun ihre Bereitschaft, ihre konstruktive Zusammenarbeit wieder aufzunehmen und die Streitigkeiten mit einem klaren Blick in die Zukunft zu beenden.

Links

Zu den englischen Versionen des Dreier-Interviews und des „Joint Statement“ auf der ITTF-Website:

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