Frankfurt/Main. Aufgrund der gegebenen Rechtslage hat das Präsidium des Deutschen Tischtennis-Bundes im Rahmen seiner turnusmäßigen Videokonferenz einstimmig beschlossen, den TTC Neu-Ulm für die ETTU Champions League der kommenden Saison zu melden. „Der TTC hat sich sportlich aufgrund seiner Ergebnisse in den vergangenen drei Jahren in europäischen Klub-Wettbewerben – wie von der ETTU als einziges Kriterium vorausgesetzt – für die Königsklasse qualifiziert“, erklärt DTTB-Präsidentin Claudia Herweg. „Die Meldung dafür durch uns ist nur ein formaler Akt. Weder die aktuellen DTTB- noch die ETTU-Regularien bieten eine Grundlage, anders zu entscheiden.“ Dies werde verständlicherweise nicht jedem Sportfan gefallen und zu Diskussionen führen, fügte die Kölnerin an, denn ein Start in der Champions League ohne die gleichzeitige Zugehörigkeit zu einer nationalen Liga sei „sicherlich nicht im Sinne des Mannschaftsports“ (Zitat Herweg).
„Hätten wir anders entschieden, würden wir eine juristische Auseinandersetzung riskieren, die wir als DTTB definitiv nicht gewinnen könnten. Und der Sport selbst gewinnt bei solchen Prozessen ohnehin nie.“ Herweg kündigte an, beim nächsten Bundestag im November eine entsprechende Änderung in den DTTB-Regularien zu beantragen. Der DTTB ist hierzu zusätzlich mit der Europäischen Tischtennis Union im Gespräch, damit künftig auch dort die Startberechtigung in der Champions League an die Zugehörigkeit zur jeweils höchsten nationalen Liga gebunden ist. Diese Änderungen können aber erst in der Saison 2024/25 greifen.
In den nationalen Ligen hat Neu-Ulm die Wahl: nirgendwo oder 2. Liga und darunter
„Wir wünschen allen deutschen Vereinen natürlich gutes Gelingen in der Champions-League-Saison 2023/24. Ich persönlich hoffe als DTTB-Präsidentin, dass es uns gelingt, ab der darauffolgenden Saison die Lücken in den Regularien zu schließen. Die Themen der vergangenen Tage rund um TTBL und Champions League haben leider für viel Unruhe gesorgt.“
Wie von dem bayerischen Klub per Pressemitteilung vorab selbst angekündigt hatte der TTC Neu-Ulm bis zum 24. Februar keine Lizenz für die neue Spielzeit in der Tischtennis Bundesliga (TTBL) beantragt und steht nach seinem freiwilligen Rückzug als erster Absteiger in Liga zwei fest. Plant der TTC dort zu starten oder alternativ in der 3. Bundesliga, müsste er dafür bis zum 15. März seine Meldung beim DTTB abgeben. Auch ein Start in der Regional- oder Oberliga ist möglich. Die Meldung hierfür müsste beim DTTB bis zum 5. Juni eingehen. Alternativ ist der Start in einer bayerischen Spielklasse möglich oder eben der komplette Verzicht auf die Teilnahme am Spielbetrieb einer Liga in Deutschland.
Unabhängig von einer Nicht-Teilnahme am deutschen Spielbetrieb bleibt der TTC Neu-Ulm als Verein ein Mitglied im Bayerischen Tischtennis-Verband.
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