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Shan Xiaona verbuchte zwei deutliche Siege für den ttc berlin eastside (Archivbild: Dr. Stephan Roscher).
Bundesliga-Nachholspiel: ttc berlin eastside - ESV Weil 5:3

eastside gewinnt Final-Four-Generalprobe gegen Weil

Dr. Stephan Roscher 09.01.2021

Die Aufholjagd des ttc berlin eastside in der Bundesliga hat begonnen. Das Nachholspiel gegen den fast noch einen Tick besser als erwartet spielenden, starken Aufsteiger ESV Weil, dem man morgen auch im Pokalhalbfinale gegenüberstehen wird, wurde mit 5:3 gewonnen. Der erste Saisonsieg in der Liga für die Hauptstädterinnen, denen in den kommenden Wochen viele weitere folgen sollen.

Anfänglich sah es nach einer ganz klaren Angelegenheit für den Champions-League-Gewinner aus. Shan Xiaona ließ der Serbin Izabela Lupulesku nicht den Hauch einer Chance und Nina Mittelham legte gegen Polina Trifonova ebenfalls mit einem 3:0 nach, auch wenn sich die Bulgarin im Training leicht am Fuß verletzt hatte.  

Als dann Britt Eerland gegen Vivien Scholz mit 2:0 Sätzen in Führung gegangen war, schien alles ganz locker nach Plan zu laufen, doch die hochgewachsene Brandenburgerin im Dress des ESV kam zurück ins Spiel, zeigte plötzlich Traumbälle und kämpfte sich in den Entscheidungsdurchgang, in dem dann allerdings die Weltranglisten-27. aus den Niederlanden wieder dominierte. „Zwei Netzroller im fünften Satz am Start und ich lief dem Rückstand hinterher und meine Gegnerin hatte wieder ihr Gefühl der Sicherheit“, sagte Scholz, die nur 15 Kilometer von der Metropole entfernt zu Hause ist. „Eine Weltklassespielerin wie Britt Eerland ist eben nur schwer zu schlagen. Aber viel hat nicht gefehlt. Alles okay, das Spiel hat mir gezeigt, dass ich auf einem guten Weg bin.“  

3:1 für eastside, denn unterdessen war auch der Gast zu seinem ersten Punkt gekommen. Gegen die 39-jährige Jessica Göbel konnte ESV-Nesthäkchen Sophia Klee zwar den ersten Satz nicht ins Ziel bringen, doch danach bekam die sehr zwingend spielende 17-Jährige das Match immer besser in den Griff und siegte mit 3:1.  

Durch einen nie gefährdeten Viersatz-Erfolg von Shan Xiaona über Polina Trifonova erhöhte Berlin auf 4:1, doch es folgte eine faustdicke Überraschung: Nach haushoch gewonnenem erstem Satz verlor Champions-League-Heldin Nina Mittelham den Faden gegen eine dann immer stärker werdende Izabela Lupulesku und musste eine letztlich sogar recht klare Niederlage quittieren. Britt Eerland ließ im Anschluss der jungen Sophia Klee aber keine Chance, womit der eastside-Sieg schon einmal in trockenen Tüchern war.  

Weil war aber noch hungrig und konnte das Endergebnis freundlicher gestalten, da Vivien Scholz in einem sehenswerten Abschlussmatch gegen Jessica Göbel die Oberhand behielt. Das Ergebnis von 14:12, 9:11, 11:9 und 13:11 aus Sicht der Gästespielerin zeigt, wie eng es hier zuging. „Es lief in diesem Match nicht alles so rund, absolute Tops, gefolgt von absoluten Flops in meinem Spiel“, so Scholz. „Am Ende war ich aber sehr glücklich, dass ich den Sieg verbuchen konnte. Da hat dann die Berlinerin einen Punkt gegen Berlin gemacht.“ 

„Wir sind natürlich froh, endlich den ersten Saisonsieg eingefahren zu haben“, sagte eastside-Manager Andreas Hain nach der Partie. „Wir mussten aber sehen, dass unser Final 4-Halbfinale gegen Weil am morgigen Sonntag kein Selbstläufer werden wird. Die eine oder andere unserer Spielerinnen muss sich noch erheblich steigern, damit wir auch morgen erfolgreich sein können.“ 

Sehr zufrieden zeigte sich Doris Spiess: „Das ist wirklich ein Ergebnis, das sich sehen lassen kann. Vor allem wenn man bedenkt, dass Berlin in Bestbesetzung antrat und Polina Trifonova leicht gehandicapt war.“ Weils Abteilungsleiterin fügte hinzu: „Hätte Vivien Scholz ihre tolle Leistung gegen Britt Eerland bis zum Ende durchhalten können, wäre gar ein Unentschieden möglich gewesen. So blieb es bei den Siegen von Sophia Klee und Vivien gegen Jessica Goebel und dem super Erfolg von Izabela Lupulesku gegen Nina Mittelham. Wir sind aber sehr zufrieden, dass wir die Berlinerinnen etwas ins Wanken gebracht haben.“ 

„Da ist Berlin ja noch einmal mit einem blauen Auge davongekommen“, so eine augenzwinkernde Vivien Scholz. „Auf jeden Fall eine schöne, geschlossene Mannschaftsleistung von uns. Das ist Weil.“

Sehenswertes Video eastside – Weil (Tisch 1), komplette Partie

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