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Tomokazu Harimoto (Foto: Thomas)
13-jähriger Wunderknabe aus Japan

Ein Jahrhunderttalent mischt die WM auf

Florian Leidheiser 02.06.2017

Mit 13 Jahren schon so, so gut: Tomokazu Harimoto mischt die LIEBHERR WM auf und träumt vom Olympiasieg 2020 in seiner Heimat. Dimitrij Ovtcharov bezeichnet den blutjungen Japaner als "Jahrhunderttalent". 

Tomokazu Harimoto – der Name ist nicht erst seit dieser WM in Tischtennis-Kreisen bekannt. Schon vor zwei Jahren als Elfjähriger schlug er zwei Spieler aus den Top 100. Mit Zwölf gewann er als jüngster Spieler überhaupt ein World-Tour-Finale im U-21-Wettbewerb, mit 13 wurde er jüngster Jugend-Weltmeister aller Zeiten. Bei den India Open 2017 drang er erstmals in ein World-Tour-Endspiel vor. 

Chinesische Wurzeln

Es ist davon auszugehen, dass der junge Japaner noch weitere Rekorde brechen wird. Bei der LIEBHERR WM in Düsseldorf steht er im Achtelfinale, beeindruckt mit aggressivem und total fokussiertem Spiel. Das gilt auch für seinen Jubel, nach beinahe jedem Punkt peitscht sich der „Kleine“ nach vorne. Einen Gang rauszunehmen scheint es bei Harimoto nicht zu geben. Davon kann auch Jun Mizutani ein Lied singen. Der Olympia-Dritte bekam den Wirbelwind zu spüren, musste den Sieg des 14 Jahre jüngeren Nationalteamkollegen in der zweiten Runde neidlos anerkennen. Am Freitag in Runde drei musste der Taiwanese Liao Cheng-Ting dran glauben - und die Zuschauer in der Messehalle staunten teilweise Bauklötze. „Alter hat nichts zu tun mit Tischtennis“, sagt der Hochtalentierte in bester Otto-Rehhagel-Manier. „Ich will einfach mein Spiel spielen, einfach nur attackieren." Klingt simpel. 

"Gegen ein Kind will ich nicht verlieren"

Im Achtelfinale trifft der Rechtshänder mit dem druckvollen Spiel und den zeitweise für die Gegner unangenehm gepressten Rückhandschlägen auf den Slowaken Pistej. Der sagt vor der Partie: „Ich habe großen Respekt, werde kämpfen und möchte gut spielen. Gegen ein Kind will ich nicht verlieren.“ 

"Er ist ein Jahrhunderttalent", sagt Dimitrij Ovtcharov über den Wunderknaben. Im Februar hatten sich die beiden im Finale der India Open gegenübergestanden, Ovtcharov siegte damals deutlich mit 4:0. Mögliche Vergleiche in der Zukunft dürften enger werden. Harimoto wurde in Japan geboren, er hat aber chinesische Wurzeln, was man seinem Power-Spiel auch etwas ansieht. Seine Eltern stammen aus dem Reich der Mitte, gehörten dem Nationalkader an. Es ist überliefert, dass Harimoto schon mit zwei Jahren einen Schläger in die Hand genommen hat, mit acht spielte er bei den japanischen U-Meisterschaften eine gute Rolle.

Tokio 2020 vor Augen

Asienmeisterin Miu Hirano, nur vier Jahre älter als Harimoto und Halbfinal-Teilnehmerin in Düsseldorf, sagt über ihren Nationalteamkollegen: „Harimoto ist bereits ein sehr guter Spieler und ich respektiere Ihn sehr. Wir kommen beide aus derselben Region in Japan. Ich glaube, dass wir beide eine Chance haben, den Titel zu gewinnen.“ Das Selbstvertrauen scheint im Team Nippon mehr denn je vorhanden. Dass es in Düsseldorf mit dem Titel für Harimoto klappt, ist eher unwahrscheinlich, sein großes Vorhaben soll dann in drei Jahren gelingen. „Mein Traum ist es, 2020 Olympiasieger in Tokio zu werden“, sagt er. Dann wäre Harimoto gerade 17. 

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