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Sabina Surjan war die überragende Spielerin des ttc berlin eastside in der ersten Partie (Archivbild: Dr. Stephan Roscher).
Günstige Ausgangslage beim Finalrückspiel am Donnerstag in Metz

Ein Spiel noch trennt Berlin von Europas Krone

Dr. Stephan Roscher 10.06.2025

Metz / Berlin. Es könnte ein denkwürdiger Donnerstag werden. Zumindest, wenn der ttc berlin eastside nach dem 3:1-Hinspielerfolg in heimischer Halle den Sack im Rückspiel in Metz zumachen und sich zum sechsten Mal in der an Erfolgen reichen Vereinsgeschichte Europas Krone sichern kann. Doch bis dahin kann noch einiges passieren. Klar ist gemäß dem Modus erst einmal nur folgendes: Ein Golden Match haben die Hauptstädterinnen in jedem Fall sicher. Gewinnen sie oder verlieren sie mit 2:3, haben sie den Champions-League-Sieg in der Tasche, bei einem 1:3 oder 0:3 müssen sie dagegen „nachsitzen“ und sich im Golden Match beweisen.

 

Donnerstag, 19.30 Uhr: Metz TT – ttc berlin eastside

Es könnte ein denkwürdiger Donnerstag werden. Zumindest, wenn der ttc berlin eastside nach dem 3:1-Hinspielerfolg in heimischer Halle den Sack im Rückspiel in Metz zumachen und sich zum sechsten Mal in der an Erfolgen reichen Vereinsgeschichte Europas Krone sichern kann. Doch bis dahin kann noch einiges passieren. Klar ist gemäß dem Modus erst einmal nur folgendes: Ein Golden Match haben die Hauptstädterinnen in jedem Fall sicher. Gewinnen sie oder verlieren sie mit 2:3, haben sie den Champions-League-Sieg in der Tasche, bei einem 1:3 oder 0:3 müssen sie dagegen „nachsitzen“ und sich im Golden Match beweisen.

Es ist gut vorstellbar, dass es in der sage und schreibe 16. Champions-League-Partie dieser Saison für die Hauptstädterinnen nochmals einen heißen Tanz geben wird.

Die Ausgangsposition ist für den Rekordgewinner der Königsklasse nach dem 3:1-Sieg vor eigener Kulisse zwar ziemlich günstig, doch ein einziges Spiel kann so viel bewirken. Das haben die Berlinerinnen im polnischen Tarnobrzeg selbst erlebt, als sie vor sieben Wochen den Titelverteidiger, der sich schon im Finale wähnte, ins Tal der Tränen stürzten. Aber auch Linz AG Froschberg, von vielen vor der Saison zum Titelfavoriten erklärt, hat dies schmerzhaft erleben müssen. Sogar bereits im Viertelfinale, als man das Hinspiel im französischen Saint-Quentin „standesgemäß“ mit 3:0 gewonnen hatte, sich schon im Halbfinale sah und dann vollkommen verdutzt nicht nur das Rückspiel in eigener Halle mit 0:3 verlor, sondern auch noch im Golden Match klar den Kürzeren zog.

Kurzum: Das Team aus Metz hat nun niemand mehr auf der Rechnung, vermutlich nicht einmal mehr die Hardcore-Fans des ostfranzösischen Traditionsklubs. Folglich können Diaconu und Co. nun frei und gelöst aufspielen, während der ttc eastside eigentlich nur etwas verlieren kann, nämlich den Siegespokal, den man im Gedanken – und das lässt sich auch gar nicht abstellen – schon in die Höhe reckt. Doch bevor man diesen tatsächlich erhalten kann, müssen nochmals drei Stunden harte Arbeit bei hoher Fokussierung verrichtet werden. Gelingt es, auch in Metz den Kampfmodus aus dem Hinspiel nicht eine Minute abzuschalten und den Fight vom ersten Ballwechsel an anzunehmen, ist das große Ziel in greifbarer Nähe. Aber nur dann.

Ein Fragezeichen gibt es natürlich noch hinsichtlich der Aufstellung. Wird es zum Debüt von Nina Mittelham nach ihrer Verletzungspause kommen unter Inkaufnahme des Risikos, dass ihr die fehlende Wettkampfpraxis zu schaffen machen könnte? Oder schenkt man dem Trio das Vertrauen, das sich im Hinspiel so vorzüglich geschlagen hat, also Xiaona Shan, Sabina Surjan und Mia Griesel? Besonders Surjan präsentierte sich ja vor einer Woche in Galaform, sodass man kaum auf sie verzichten dürfte.

Auch bei Metz könnte es sein, dass sich aufstellungstechnisch etwas ändert. Sarah De Nutte könnte wieder ins Team rücken, Adina Diaconu dürfte gesetzt sein, wobei sich dann die Frage stellen würde, ob Mariia Tailakova oder Charlotte Lutz auf der Bank bleibt.

Doch die Personalien sind vermutlich gar nicht so entscheidend, weder bei Berlin noch bei Metz. Wichtiger scheint die Tagesform zu sein sowie die Frage, welches Trio sich als geschlossenere Einheit präsentiert und den besseren Team Spirit zeigt. Und schließlich darf man nie vergessen, dass zum Erfolg auch jenes berühmt-berüchtigte Quäntchen Glück gehört, was man an manchen Tagen eben hat und an anderen nicht.

Berlins Manager Andreas Hain warnt davor, das Fell des Bären im Gedanken schon zu verteilen, bevor dieser überhaupt erlegt ist. Hain ist lange genug im Geschäft, um zu wissen, dass es böse enden kann, wenn man einen angezählten Gegner auf die leichte Schulter nimmt. „Wir fangen wieder bei 0:0 an und der Ausgang des Spiels ist völlig offen. Wir haben im Hinspiel zwei Matches im verkürzten Entscheidungsssatz gewonnen. Das sagt alles aus“, so Hain. „Den einzigen Vorteil, den wir haben: Wir haben jetzt schon ein Golden Match sicher. Trotzdem sind wir hoch fokussiert und werden natürlich versuchen, das Spiel zu gewinnen. Aber sicher ist gar nichts!“.

 

HINSPIEL, 05.06.:

ttc berlin eastside – Metz TT 3:1

  • Sabina SURJAN – Charlotte LUTZ 3:2 (11:4, 11:8, 5:11, 8:11, 6:3)

  • Xiaona SHAN – Adina DIACONU 1:3 (8:11, 10:12, 12:10, 8:11)

  • Mia GRIESEL – Mariia TAILAKOVA 3:2 (3:11, 11:5, 11:6, 6:11, 6:3)

  • Sabina SURJAN – Adina DIACONU 3:0 (11:5, 11:8, 11:7)

 

Re-Live Hinspiel in Berlin

 

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