„Ich fühle mich jetzt irgendwie klein“, hörte man aus einer dunklen Ecke des Planetariums in Fulda raunen, nachdem das virtuelle Raumschiff wieder sicher auf der Erde gelandet war. Zuvor hatte es einige Millionen Lichtjahre zurückgelegt und die Integrationsbotschafter der Deutschen Tischtennis-Jugend (DTTJ) an den Rand der menschlichen Vorstellungskraft gebracht. Vorbei am Mond, den anderen Planeten unseres Sonnensystems und der Milchstraße. Soweit bekannt. Und dann noch weiter hinaus in das Dunkel des Weltalls. Bis dorthin, wo keiner mehr so genau sagen kann, was da eigentlich noch kommt. Man spürte fast eine Art Erleichterung, als man aus der Unendlichkeit des Universums wieder den kleinen blauen Planeten erkennen konnte. Und man spürte noch etwas: Einen anderen Bezug zum Begriff Heimat. Mit dem Nichts im Nacken, verstand man sich auf einmal nicht mehr als Deutscher, Franzose oder sonst wer, sondern als Erdenbewohner. Kein unbekanntes Gefühl. So mancher Astronaut hatte es schon einmal beschrieben. Erstaunlich gut passte der Besuch zum Programm des Seminars.
Am Wochenende des 7. und 8. Oktober fand nämlich das zweite Treffen der Integrationsbotschafter in diesem Jahr statt. Und das auch noch unter erschwerten Bedingungen. Der Sturm Xavier hatte am Tag zuvor sämtliche Bahnlinien in Deutschland lahmgelegt, sodass manche Teilnehmer fast 10 Stunden anreisen mussten.
Nachdem man zur Weltmeisterschaft in Düsseldorf den One Game. One World.-Tag mitgestaltet hatte und somit mehr die Praxis im Vordergrund stand, wurde es in Fulda nun wieder etwas theoretischer. Man befasste sich mit dem Demokratietraining Betzavta, Stigmatisierungen und Vorurteilen, der Frage nach sozialer Gerechtigkeit und dem immer wiederkehrenden Thema des Rassismus.
In spielerischen Übungen wurde den Integrationsbotschaftern vom Demokratietrainer Uwe Augustin die ein oder andere „neue Welt“ gezeigt und die Augen für subtilen Rassismus und verschiedenste Arten von Vorurteilen geöffnet. Was heißt es Kompromisse zu machen? Oder auf die Gefühlswelt des Gegenübers einzugehen? Schnell wurde klar, dass es eben nicht immer nur die eine oder andere Lösungsmöglichkeit für Konflikte und Probleme gibt, sondern ganz verschiedene. Die Welt ist eben nicht weiß und schwarz, wie der Sternenhimmel, sondern bunt wie das Leben auf der Erde. Und so gehen die Integrationsbotschafter nach zwei intensiven Tagen mit gemischten Gefühlen wieder nach Hause. Zum einen wissen sie nun, dass selbst ein über Deutschland wütender Sturm sie nicht aufhalten kann. Zum anderen werden die Probleme und Konflikte auf der Welt ganz klein, wenn man über den Erdenrand hinausschaut. Die wichtigste Erkenntnis aber bleibt: Egal wie wir aussehen, was wir können und welche Herkunft wir haben, wir leben alle zusammen auf dieser Erde und um uns herum ist lange Zeit nichts. Lichtjahre lang sogar.
Interesse für das Thema? Alles weitere über die Kampagne One Game. One World. erfahren Sie hier.
Die Kampagne wird gefördert vom:
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) aus Mitteln des Kinder- und Jugendplans des Bundes (KJP) über das Förderprogramm ZI:EL+ „Zukunftsinvestition: Entwicklung jungen Engagements im Sport“