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Macht sich bereit für Erfurt: Torben Wosik (Foto: Volker Arnold, TTBW / Montage: DTTB)
Mit 51 Jahren zurück im Rampenlicht: Warum der EM-Einzel-Finalist von 2003 sich die TT-Finals in Erfurt nicht entgehen lässt. Ein Interview

„Einmal noch die DM spielen“: Torben Wosik kehrt in Erfurt zurück auf die große Bühne

SH 03.02.2025

Böblingen/Erfurt. Er war zweifacher Deutscher Einzel-Meister, EM-Finalist, gewann WM-Silber mit Deutschlands Herren, war 2004 Olympia-Teilnehmer – Torben Wosik hat Tischtennis-Geschichte geschrieben. Mit 51 Jahren und zwölf Jahre nach seinem Karriereende als Leistungssportler will er es noch einmal wissen. Als Baden-Württembergischer Meister hat sich der Linkshänder mit dem großen Ballgefühl für die Deutschen Tischtennis-Finals (6.–9. Juni) in Erfurt qualifiziert. Dort tritt er nicht nur im Herren-Einzel, sondern auch im Doppel mit dem 23-jährigen ehemaligen Jugend-Nationalspieler Kirill Fadeev und im Mixed mit der amtierenden Jugend-15-Team-Europameisterin Elisa Nguyen an.

Wosiks letzte DM-Teilnahme bei den Herren liegt 16 Jahre zurück, doch Tischtennis war nie weg aus seinem Leben. Als Zweitligaspieler für Hertha BSC und dreifacher Deutscher Senioren-Mannschaftsmeister mit dem baden-württembergischen SC Staig ist er weiter aktiv, als Leiter einer eigenen Tischtennisschule in Böblingen gibt er seine Erfahrung an Alt und Jung weiter.

Warum er in Erfurt noch einmal angreifen will und welche Chancen er sich ausrechnet, erzählt er im Interview. Elf Fragen an Torben Wosik.

In den vergangenen Jahren hast du keine Landesmeisterschaften gespielt. Warum in diesem Jahr?
Torben Wosik:
Ich hätte selbst nicht gedacht, dass ich noch einmal die DM spielen werde. Aber ich habe seit dem letzten Sommer körperlich an mir gearbeitet und mich dadurch immer besser gefühlt. Da kam mir die Idee, es mir nochmals beweisen zu wollen.

Was genau hat dich motiviert, dich unbedingt für Erfurt qualifizieren zu wollen?
Wosik:
Zum einen um es mir zu beweisen, ob ich noch überhaupt qualifizieren kann, und dann dieses schöne, große Event live zu erleben, ein Teil davon zu sein. Zum anderen spielen bei den Seniorinnen und Senioren sowie bei den U19 und U15 auch Kunden aus meiner Tischtennis-Akademie mit.

Was macht für dich den besonderen Reiz der TT-Finals aus?
Wosik: Ich war schon lange nicht mehr bei solch einer DM vor Ort. Zum letzten Mal war das, als ich selbst aktiv spielte. Einfach, das alles zu erleben und nochmals am größten nationalen Turnier teilzunehmen, das ich zweimal gewinnen durfte – das macht den besonderen Reiz aus.

Worauf freust du dich bei den TT-Finals am meisten?
Wosik:
Ich freue mich darauf, die ganzen bekannten Gesichter und Kameraden wiederzusehen, mit denen ich viele Jahre in der Nationalmannschaft oder Bundesliga auf Punktejagd ging.

Warum bist du nicht auch bei den Baden-Württembergischen Senioren-Einzelmeisterschaften an den Start gegangen? Dein Senioren-Mannschaftskollege Gerd Richter war dabei…
Wosik:
Weil es einfach zu viel ist. Ich spiele schon seit Jahren die Senioren-Mannschaftsmeisterschaften in Ba-Wü und die DM für den SC Staig. Wir sind dort eine nette Truppe, haben Spaß und sind schon dreimal Deutscher Meister in der Senioren-40-Klasse geworden. Vielleicht spiele ich nächstes Jahr die Senioren-WM in Südkorea. Die übrigen Wettbewerbe sind für mich noch nicht so interessant. Vor allem ist es für mich aber zeitlich schwierig.

Welche Ziele hast du bei den TT-Finals im Einzel, im Doppel mit Kirill Fadeev und im Mixed mit Elisa Nguyen?
Wosik:
Puh, schwer. Tatsächlich will ich einfach versuchen, dass ich genau an diesem Wochenende in mein bestes Tischtennis zeige, das noch möglich ist. Einzel ja wirklich sehr stark besetzt. Ich denke, dass wir bei guter Auslosung im Doppel und Mixed schon weiter bis weit kommen könnten. Die Betonung liegt auf „könnten“.

Wer ist dein Angstgegner, wer würde dein Lieblingsgegner im Feld sein – auch wenn ja noch nicht alle Starter bekannt sind?
Wosik: Angstgegner habe ich doch keine (Lacht.)! Gegen Abwehr würde ich gerne spielen und gegen einen jungen Wilden, der auf Augenhöhe ist, und falls möglich gegen einen meiner Freunde wie Dima, Franz, Benne, Dang, Ric oder andere (Anmerkung: die aktuellen Nationalspieler Dimitrij Ovtcharov, Patrick Franziska, Benedikt Duda, Dang Qiu, Ricardo Walther). Aber das ist Nebensache.

     

Wer wird dich in Erfurt als Zuschauer begleiten? Wer wird als Coach an der Box sitzen?
Wosik:
Wer als Zuschauer dabei sein wird, weiß ich noch nicht. Es sind viele Leute dort, die bei mir in Böblingen trainieren. Daher werde ich auf jeden Fall nicht allein sein! Als Coach denke ich, dass mich mein Co-Trainer und Freund Evgeny Fadeev betreuen wird (Anmerkung: Wosiks DM-Doppelpartner ist Evgenys Fadeevs Sohn).

Wie oft trainierst du selbst aktuell pro Woche und mit wem?
Wosik:
Es hängt davon ab, ob ich am Wochenende ein Spiel habe und welche Kunden morgens bis mittags trainieren möchten. Im Normalfall sind es zwei- bis dreimal pro Woche. Ich versuche dreimal. Meine Trainingspartner sind mal Qianhong „Hongi“ Gotsch, Mitsuki Yoshida, mal Florian Bluhm und Dauud Cheaib.

Wirst du dein Pensum vor Erfurt erhöhen und ggf. spezielle Sachen trainieren?
Wosik:
Ja, ich denke schon. Ich werde mal wieder etwas Systemtraining machen und vor allen Dingen meine Stärken immer wieder trainieren.

Du hast deine Tischtennisschule schon erwähnt, in der du hoffnungsvolle Talente und motivierte Erwachsene begleitest. Wirst du in Erfurt auch als Coach mit von der Partie sein?
Wosik:
Als Coach wahrscheinlich nicht. Ich werde als Spieler ja selbst busy sein. Tatsächlich spielen einige meiner Schützlinge mit. Darauf bin ich sehr stolz.

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