Linz. Vier Medaillen haben die DTTB-Athleten aus Linz mitgebracht. Vor allem Benedikt Duda überzeugte, Youngster Andre Bertelsmeier überraschte und Nina Mittelham kämpfte sich nach ihrer Verletzung zu Bronze. Trotzdem kehrt Deutschland erstmals seit den Europameisterschaften 2005 in Aarhus, Dänemark ohne eine Goldmedaille im Gepäck zurück. Eine Bilanz von und mit DTTB-Sportdirektor Richard Prause.
“Ich glaube, unter dem Strich war das eine gute Europameisterschaft, auch wenn wir gerne einen Titel gewonnen hätten. Aber es liegt alles sehr eng beieinander mittlerweile in der europäischen Spitze”, bilanziert Prause. In der Tat war im Einzel keine andere Nation so gut in den Viertelfinals vertreten wie Deutschland - nämlich mit insgesamt sieben Athlet/innen. “Die Damen insgesamt haben ein gute EM gespielt. Wir haben viele interessante Rückmeldungen bekommen. Ninas Medaille ist nach ihrer Verletzung ein sehr gutes Ergebnis – auch Sabine Winter und Yuan Wan haben Top-Spielerinnen geschlagen. Annett hatte einfach eine schwere Auslosung und hat gegen Bernadette Szoczs gesehen, woran sie noch arbeiten muss.” Im Damen-Doppel, ergänzt Prause, müsse man mal schauen, was noch besser gemacht werden könne.
"Andre hat ein richtiges Ausrufezeichen gesetzt"
Im Herren-Einzel konnte der DTTB seinen Titel aus München nicht verteidigen. Insgesamt bleibt Deutschland damit in der EM-Historie bei 51 Goldmedaillen stehen. “Das tut schon etwas weh, aber man muss sagen, Benedikt Duda hat ein unglaubliches Turnier gespielt – aber Alexis Lebrun war auch einfach sehr gut drauf.” Insgesamt sei die Bilanz mit vier Spielern unter den besten Acht aber dennoch gut bei den Herren. “Auch Dima und Patrick haben ein sehr gutes Turnier gespielt, Dang ist bis zum Viertelfinale durchmarschiert, gegen Alexis hat er nach gutem Beginn dann den Faden so etwas verloren. Andre Bertelsmeier hat ein richtiges Ausrufezeichen gesetzt und einiges aus Linz mit nach Hause genommen.” Etwas trauere er der Chance im Doppel hinterher, als Dang Qiu und Benedikt Duda gegen Mattias Falck und Kristian Karlsson nur knapp das Halbfinale verpassten.
Neues Mixed für die Zukunft gefunden
Im Fokus war auch das neu formierte Mixed mit Annett Kaufmann und Patrick Franziska, das nur haarscharf das Endspiel verpasste und Bronze gewann. “Annett und Patrick haben sehr gut harmoniert. Sie hätten es verdient gehabt, im Finale um Gold zu spielen. Das hat gut funktioniert und es war sicher nicht das letzte Mal, dass sie zusammen Mixed spielen.” Im Doppel
Mit acht Damen und sechs Herren war das deutsche Team so stark vertreten wie vermutlich noch nie. Sophia Klee und Mia Griesel schafften neben Andre Bertelsmeier den Sprung aus der Qualifikation ins Hauptfeld, Fanbo Meng verpasste ihn haarscharf. Auch die 15-jährige Elisa Nguyen konnte wichtige Erfahrungen bei ihrer ersten Erwachsenen-EM sammeln. “Wir haben in Linz ein paar Sachen angestoßen, an den nächsten Generationen arbeiten wird sicher eine unserer Hauptaufgaben sein.” Eins sei aber klar, so Prause: “Wir werden die nächsten Jahre angreifen mit dem Ziel, auch wieder EM-Titel zu gewinnen." Die nächsten Europameisterschaften, dann wieder im Mannschaftswettbewerb, finden vom 12. bis 19. Oktober 2025 in Zadar, Kroatien statt.