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Dang Qiu (Foto: BeLa-Sportfoto)
Rudi-Sedlmayer-Halle feiert Team Deutschland: Drei Damen, ein Halbfinale! | Boll gegen Qiu im Viertelfinale am Samstag

EM in München: Die Spiele der Deutschen am Freitag

SH 19.08.2022

München. Falls alles gut läuft, müssen Deutschlands Herren und Damen am drittletzten Turniertag zweimal an die Tische. Bei den Herren werden die zweite Runde und das Achtelfinale ausgetragen. Die Damen spielen am Abend schon um die Medaillenränge.

Die Spiele der Deutschen am Freitag

Herren-Einzel, 2. Runde (32)
Dang Qiu - Ioannis Sgouropoulos GRE 4:0 (8,9,4,5)
Qiu: „Das ganze Turnier war bisher nicht leicht. Im Mixed und Doppel waren es auch immer enge Spiele wie in meinem ersten Einzel. Jetzt war es bis auf den zweiten Satz relativ klar. Ich war trotzdem unter Hochspannung. Wenn man da einmal locker lässt, kann so ein Spiel schnell kippen. Ich weiß, wie schnell das geht. Daher bin ich froh, dass ich zumindest vom Ergebnis her ein etwas leichteres Spiel hatte.“
Über das Achtelfinale gegen seinen Doppelpartner und Freund Duda: „Bei den Deutschen habe ich 4:1 gewonnen, davor hat Benne gewonnen. Es wird ein sehr enges Spiel. Wir sind auf einem ähnlichen Niveau, daher wird die Tagesform entscheiden. Wir spielen zusammen Doppel, trainieren oft zusammen. Wir kennen uns in- und auswendig.“
Über die Auslosung mit dem "deutschen Viertel Qiu, Duda, Boll": „Über die Auslosung haben wir uns nicht sonderlich geärgert und so weit haben wir am Anfang noch nicht geguckt. Wir müssen erst mal die ersten Runden gewinnen. Es ist halt so. Und je länger man bei einem Turnier spielt, stehen am Ende hoffentlich sowieso nur noch die Deutschen da (Lacht.). Noch ist es hier ja zum Glück so.“

Benedikt Duda - Daniel Habesohn AUT 4:3 (4,-11,8,9,-9,-6,7)
Duda: „Im fünften und sechsten Satz hat Daniel sehr schwere Bälle getroffen. Er hat viele Rallyes gewonnen, bei denen eigentlich ich am Drücker war. Ich konnte mir keinen kleinen Vorsprung erarbeiten – es war immer ausgeglichen – da kam der Moment, wo er die guten Bälle getroffen und sich dann den Vorsprung erarbeitet hat. Ich bin froh, dass ich im siebten Satz noch mal richtig Gas geben konnte. Ich war froh, dass Lars (Anmerkung: sein Coach Lars Hielscher, der DTTB-Cheftrainer Düsseldorf) ein frühes Timeout im siebten Satz genommen hat. Ich war echt sauer, weil ich die Chancen, die Punkte zu machen, nicht genutzt hatte. Beim Timeout konnte ich Druck ablassen und Lars hat mich schnell beruhigt. Danach hatte ich wieder gutes Selbstvertrauen und es lief wieder im Kopf.“
Ausblick aufs Achtelfinale: „Gegen Dang wird es ein 50-50-Spiel. Vielleicht ist er ein bisschen der Favorit, weil er das letzte Spiel bei den Deutschen Meisterschaften relativ klar gegen mich gewonnen hat.“
Über die Auslosung: „Ich hätte lieber gegen einen ausländischen Gegner gespielt. Letztes Jahr bei der EM habe ich im Achtelfinale gegen Timo gespielt, jetzt komme ich gegen Dang. Aber am Ende ist es so, zumindest war es die letzten Jahre immer so: Du musst einen Deutschen schlagen, um weit bei diesem Turnier zu kommen, eine Medaille zu gewinnen oder sogar Europameister zu werden. Ob das dann im Achtel- oder im Viertelfinale passiert, spielt dann auch keine Rolle.“

10.50 Uhr: Patrick Franziska - Jakub Dyjas POL 4:1 (-6,7,8,9,9)
Franziska über seine Startschwierigkeiten beim 0:6, dann 6:11 im ersten Satz: „Es war nicht meine Favoritenzeit heute um 10.50 Uhr. Er ist unangenehm zu spielen, hat gute Aufschläge, die in alle Richtungen kommen. Da war ich am Anfang nicht so drin. Dass ich selbst ein paar leichte Fehler gemacht habe, konnte ich akzeptieren, weil ich weiß, dass ich noch nicht in absoluter Topform bin. Aber ich kann mich in so ein Spiel hineinsteigern. Deshalb war ich nach dem ersten Satz noch gelassen. Auch in Ungarn, wo ich später gegen Ma Long gewonnen habe, war ich im ersten Spiel nicht super gut. Ich bin echt zufrieden mit dem Spiel heute. Ich bin im Soll.
Es geht hier nur über den Kampf, und ich bin ein Kämpfer. Im letzten Satz bei 3:7 musste ich mich selbst pushen; ich hatte mich geärgert, es war warm in der Halle - da habe ich die Unterstützung des Publikums gut mitgenommen und definitiv bei 9:9 zwei gute Entscheidungen getroffen und dann noch mit 11:9 gewonnen.“

11.40 Uhr: Dimitrij Ovtcharov - Csaba András HUN 4:0 (5,7,8,8)
Ovtcharov: „Ich war gewarnt. Er hatte in der Quali 3:0 gegen Samuel Kulczycki gewonnen, den jungen Polen, gegen den Timo in der ersten Runde knapp gespielt hat. Er hat ein der ersten Runde gegen Lebesson gewonnen. Da wusste ich, dass ich gut spielen muss, auch wenn ich ihn vorher nicht wirklich kannte. Ich habe Videos geschaut und war gut vorbereitet. Er hat ein paar starke Bälle gespielt, bei denen ich bereit war und sie pariert habe. Da konnte er nicht noch einen draufsetzen. Alle Sätze waren recht knapp, aber am Ende war ich doch noch einen Tick stärker.“
Ausblick aufs Achtelfinale: „Gegen Marcos habe ich schon ein paar Mal gespielt. Das Finale von 2015 haben wir hier im Achtelfinale. Er ist ein starker Gegner, gegen den ich meine beste Leistung zeigen muss, wenn ich weiterkommen will.“

12.30 Uhr: Timo Boll - Lubomir Jancarik CZE 4:0 (11,3,1,2)
Boll: „Gefühlt gehe ich in jede Partie hinein und habe Angst und Bange, dass es wieder extrem schwierig wird. Da freut es mich natürlich, wenn es gerade zum Ende hin relativ smooth und entspannt geht. Wichtig war, dass ich den ersten Satz noch gedreht habe, als ich am Anfang noch nicht so gut gespielt habe. Ich habe viele einfache Fehler produziert. Das ist mir am Ende gar nicht mehr passiert. Da hatte ich in jedem Schlag eine gute Qualität und Sicherheit, selbst wenn er mal angegriffen hat. Das hat mir gestern gefehlt. Ich habe sogar ein bisschen Spielfreude aufblitzen lassen. Das fühlt sich immer gut an und gibt einem Selbstvertrauen. In dem Stadium, in dem ich mich gerade befinde, muss ich immer neu herausfordern, dass ich auf diesem Niveau spielen kann. Das ist kein Selbstläufer wie früher vielleicht, wo es selbstverständlich war, auf einem hohen Niveau zu spielen. Das muss ich immer wieder herauskitzeln.“
Über den Vergleich zu Bolls erstem Spiel: „Im ersten Spiel hatte ich überhaupt keinen Radar gehabt, hatte gar nicht antizipieren können, wo der Gegner hinzieht. Heute war ich zumindest ab dem zweiten Satz immer da. Es fühlt sich gut an, wenn man in den Gegner reinschauen kann und beim Spekulieren viele Treffer hat. Ich habe mit Selbstvertrauen und variabler gespielt und ein paar Ideen gehabt. Es war nicht nur Krampf und Kampf, die Bälle einfach irgendwie auf den Tisch zu bringen, sondern ging mit Spielfreude. Innerlich war eine gewisse Lockerheit dabei.“
Über das Achtelfinale gegen den slowakischen Abwehrspieler: „Ab jetzt ist es besser, wenn man nicht mehr so viele Körner lässt, zumindest wenn man vorhat, weit zu kommen. Das nächste Spiel wird auf jeden Fall sehr schwer. Gegen Wang Yang beim Europe Top 16 hatte ich ein schweres Spiel, obwohl ich ganz gut gegen Abwehr bin. Er ist gut geworden, und wenn er heiß ist, ist er zurzeit einer der besten Abwehrspieler.“

Achtelfinale um 15.55 und 16.45 Uhr
15.55 Uhr: Dang Qiu - Benedikt Duda 4:1 (7,7,-8,9,11)
Qiu: „Es ist kein Geheimnis: Wer die knappen Sätze gewinnt, hat einen Vorteil im Spiel. Es hätte in beide Richtungen gehen können. Es ist irgendwie magisch. Schon viele Sportler haben es beschrieben, dass man kurz vor der Ziellinie ist und sie plötzlich doch wieder ganz weit weg ist. Benne hat super Bälle gespielt. Ich bin einfach froh, dass ich irgendwie gewinnen konnte.“
Über das Viertelfinale: Timo ist der Favorit. Es prasseln da so viele Jahre an Erfahrung bei Europameisterschaften auf mich ein. Er spielt das gefühlt 500. EM-Viertelfinale. Für mich ist es das erste. Ich werde nicht kampflos aufgeben. Ich werde versuchen, die Situation, die Atmosphäre aufzusaugen. Wer kann schon sagen, dass er im Viertelfinale der EM gegen Timo Boll spielt? Das muss man auch erst mal erreichen. Daraus kann ich sicherlich vieles lernen, egal wie es ausgeht.“

15.55 Uhr: Patrick Franziska - Tiago Apolonia POR 2:4 (-8,9,5,-5,-8,-8)
16.45 Uhr: Timo Boll - Wang Yang SVK 4:0 (1,8,6,9)
Boll: „Ich bin froh, dass ich in den ersten drei Sätzen die Dinger souverän nach Hause gebracht habe. Ich hatte in jedem Satz gute Starts. Da war er schon ein bisschen bedient. Er hat immer weiter gekämpft und ist am Schluss dichter geworden, aber gegen Abwehr spiele ich einfach gut, wenn ich konzentriert bin und mich gut bewegen kann. Dann habe ich keine Angst vor seinen Schnittbällen, obwohl er viel variiert und auch probiert anzugreifen. Er hat viel versucht, aber ich habe zum Glück auf alles eine gute Antwort gehabt.“
Über das Viertelfinale: „Dang kennt mich gut. Er ist sehr ballsicher, spielt passiv und aktiv sehr gut, hat gefährliche Aufschläge. Das wird ein ganz anderes Spiel, aber ich werde es auch morgen wieder probieren und freue mich darauf. Das wird der erste wahre Prüfstein. Ich habe das Ding schon ein paar Male gewonnen. Ich kann mit 41 recht entspannt in dieses Spiel gehen. Aber klar, will ich das Turnier gewinnen und die Jungspunde fordern.“

16.45 Uhr: Dimitrij Ovtcharov - Marcos Freitas POR 4:3 (8,-8,7,-11,9,-10,5)
Ovtcharov: „Es war ein sauknappes Spiel. Ich war gut vorbereitet, habe mich gut gefühlt, an mich geglaubt und gut bekommen. Ich war dann 2:1 vorne und kurz davor, im vierten Satz die Vorentscheidung zu finden. Er hat dann stark gespielt und ich in dieser Phase nicht. Das gleiche Spiel dann bei 3:2-Satzführung: Ich hatte drei Matchbälle bei 10:7. Nachdem ich die verlorenen hatte, war ich ein bisschen down. Als ich im siebten Satz dann 2:4 zurück war, war das Publikum voll da. Ohne die Zuschauer hätte ich das nicht gepackt. Sie haben „Dima, Dima“ gerufen, und ich habe plötzlich geile Bälle gespielt. Marcos hatte ein kleines Konzentrationsloch, und dann war das Spiel für ihn weg. Zwischenzeitlich hatte ich schon nicht mehr an mich geglaubt. Die Zuschauer beflügeln uns hier. Es gibt nirgendwo eine so gute Kulisse für Tischtennis wie in Deutschland. Dadurch habe ich gefühlt immer ein, zwei Punkte mehr auf meiner Seite. Das ist ein echter Vorteil. Wir probieren, auf dieser Welle der Unterstützung weiter zu reiten.“

Viertelfinale am Samstag, 10.30, 11.25, 12.20 oder 13.15 Uhr
Timo Boll - Dang Qiu
Mattias Falck SWE - Möregardh SWE oder Persson SWE
Dimitrij Ovtcharov - Kristian Karlsson SWE
Tiago Apolonia POR - Darko Jorgic SLO

Damen-Einzel, Achtelfinale
14.15 Uhr: Ying Han - Sabine Winter 0:4 (0,0,0,0) verletzungsbedingte Aufgabe Han
Zitat des DTTB-Mannschaftsarzts Dr. Thomas Garn:
„Ying hat sich beim Einspielen in der Trainingshalle eine muskuläre Verletzung am Rücken im Bereich der Lendenwirbelsäule zugezogen, die wir dann behandelt haben. Danach hat sie es probiert. Sie hat aber gemerkt, dass es nicht funktioniert und hat dann abgebrochen. Alles weitere werden wir erst im MRT sehen.“

15.05 Uhr: Elizabeta Samara ROU 4:0 (7,5,9,9)
15.05 Uhr: Nina Mittelham - Andreea Dragoman ROU 4:2 (7,-5,7,10,-2,7)

Viertelfinale
18.20 Uhr: Sabine Winter - Giorgia Piccolin ITA 4:0 (9,8,7,6)
19.10 Uhr: Xiaona Shan - Jieni Shao POR 4:3 (-9,12,6,-10,8,-9,8)
19.10 Uhr: Nina Mittelham - Jianan Yuan FRA 4:3 (11,-5,-5,7,-8,9,6)

Halbfinale am Samstag um 15 und 15.55 Uhr
Sabine Winter - Sofia Polcanova AUT
Nina Mittelham - Xiaona Shan

Das Aufgebot des DTTB in München

Herren
Dimitrij Ovtcharov (TTC Neu-Ulm, Weltrangliste vom 9. August: Platz 9, Patrick Franziska (1. FC Saarbrücken TT, WR: 12), Dang Qiu (Borussia Düsseldorf, WR 13), Timo Boll (Borussia Düsseldorf, WR: 14), Benedikt Duda (TTC Schwalbe Bergneustadt, WR: 36)

Damen
Ying Han (KTS Enea Siarka Tarnobrzeg, Polen / WR: 8), Nina Mittelham (ttc berlin eastside, WR: 12), Xiaona Shan (ttc berlin eastside, WR: 17),  Sabine Winter (TSV Schwabhausen, WR: 48), Yuan Wan (TTC Weinheim, WR: 89), Annett Kaufmann (SV Böblingen, WR: 122), Franziska Schreiner (TSV Langstadt, WR: 209)

Mit diesen Duos geht Deutschland in die Doppel-Konkurrenzen*
Herren-Doppel: Duda/Qiu
Damen-Doppel: Mittelham/Winter, Schreiner/Kaufmann
Mixed: Qiu/Mittelham, Duda/Winter
*Pro Nation dürfen nur maximal zwei Kombinationen an den Start gehen

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