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Die Mannschaft der TTK Anröchte geht als Titelkandidat ins Rennen (Foto: TTK Anröchte)

Erneuter Zweikampf zwischen Uentrop und Anröchte?

Marco Steinbrenner 09.09.2016

Frankfurt am Main. Aus Neun wurden Elf: Drei neue Mannschaften finden sich in der 2. Damen-Bundesliga wieder. Während sowohl der Meister TuS Uentrop als auch der Vize TTK Anröchte auf einen Startplatz im Bundesliga-Oberhaus verzichteten, verließ nur das Schlusslicht TTVg. WRW Kleve die Klasse. Dafür neu dabei sind der TSV Schwabhausen nach dem freiwilligen Rückzug aus der 1. Bundesliga sowie die Drittliga-Aufsteiger Kieler TTK GW und der TTC Langweid. Im Kampf um den Meistertitel prophezeien die Experten erneut einen Zweikampf zwischen Uentrop und Anröchte, wobei diesmal das TTK-Team die besseren Karten besitzen soll.

 

Zwei starke Neuzugänge für den Vizemeister TTK Anröchte

 

Mit nur drei Minuspunkten gewann der TuS Uentrop in der abgelaufenen Spielzeit den Meistertitel. In unveränderter Formation geht das Quintett in die Saison. Das Ziel ist klar: „Wir wollen unter die ersten drei Mannschaften“, sagt Coach Alex Daun. „Die Liga ist stärker geworden. Es wird definitiv nicht einfach und wir müssen in jeder Partie unser volles Leistungsmaximum abrufen.“ Geschehe dies nicht, „kann man ganz schnell ins Stolpern geraten“. In dem, so Daun, „sehr ausgeglichenen und reifen Kader“ stecke ein enormer Team-Spirit. „Davon reden wir nicht nur, sondern wir leben ihn auch in guten und in schlechten Zeiten.“ Der große Favorit auf Platz eins ist allerdings der TTK Anröchte. Mit Linda van de Leur-Creemers (TTV Hövelhof) und Shamini Kumaresan (Torpedo Göttingen) wurden noch zwei Spielerinnen für die Positionen eins sowie zwei unter Vertrag genommen. „Wir haben ein starkes Team, aber auch erhebliche Terminprobleme“, stellt der Vorsitzende Manfred Vogel klar. So geht Alex Daun auch nicht davon aus, „dass immer die vier besten Spielerinnen zum Einsatz kommen werden“.

Was macht der TSV Schwabhausen? Nach dem freiwilligen Rückzug aus der 1. Bundesliga wird das Team aus den Landkreis Dachau von vielen Experten in der erweiterten Spitzengruppe gesehen. Davon möchte Trainer Alexander Yahmed jedoch nichts wissen. „Wir wollen einen Platz in der oberen Hälfte belegen und unsere jungen Spielerinnen weiter fördern.“ Das bedeutet im Klartext: Sowohl Sarah Mantz als auch Natalia Mozler, die in der Reserve (3. Bundesliga Süd) aufgestellt sind, sollen ihre Einsätze bekommen. „Beide müssen sich aber zunächst im Training beweisen.“ Den Stamm bilden deshalb Ting Yang, Neuzugang Mateja Jeger (Kroatien), Christina Feierabend und Eva-Maria Maier. „Wir verfügen über eine gute Mischung aus Erfahrung und jugendlichem Feuer“, verrät Michael Bannehr, Fachwart beim MTV Tostedt. Das Team von Trainerin Christiane Praedel, zuletzt auf Platz drei zu finden gewesen, geht die neue Runde personell schon zum dritten Mal in Folge unverändert an. „Die Stimmung ist gut“, berichtet Bannehr, der die Schwächen seiner Mannschaft „nicht verraten möchte. Aber Schokolade gehört dazu!“

 

Freuen sich auf die 2. Bundesliga: Das Team des Aufsteigers TTC Langweid (Foto: TTC Langweid)Sieben Mannschaften kämpfen um die drei Abstiegsplätze


Der ESV Weil kam in der zurückliegenden Saison zwar auf den vierten Platz, doch betrug der Vorsprung zum Schlusslicht aus Kleve in der Abschlusstabelle lediglich fünf Punkte. „Die Liga ist stärker geworden. Außerdem gibt es diesmal drei Absteiger“, sagt Abteilungsleiterin Doris Spiess und gibt deshalb den „Klassenerhalt“ als Ziel aus. Mit Ievgeniia Vasylieva aus der Ukraine verfügt die Mannschaft über eine „sehr gute Nummer eins“. Dagegen besitzen die Neuzugänge Charlotte Carey (Ungarn) und Anna Kirichenko (Finnland) noch keine Zweitliga-Erfahrung. Ein, so Kapitänin Petra Heuberger, „super Teamgeist und eine ausgeglichene Besetzung“, sollen die DJK Offenburg zum Ligaverbleib führen. Als Schwäche bezeichnet Heuberger die Tatsache, „dass wir über keine Spitzenspielerin verfügen“. Auch der ATSV Saarbrücken als zuletzt Sechster hat sich den Klassenerhalt auf die Fahnen geschrieben. Mit Neuzugang Yin Na (TuSEM Essen) steht eine erfahrene Nummer eins am Tisch. Abteilungsleiter Wolfgang Scholer bezeichnet Mariana Stoian, Tessy Gonderinger und Theresa Adams als Spielerinnen „mit langjähriger Zweitliga-Erfahrung“.

Erst am letzten Spieltag feierte der TSV Schwarzenbek in der Saison 2015/16 den Klassenerhalt. Auch diesmal sieht Mannschaftsführer Wolfgang Weber sein Team eher in den unteren Regionen. „Wir wollen in der Liga bleiben. Das wird nicht einfach, denn die Gegner haben sich teilweise verstärkt.“ Mit Polina Trifonova steht eine starke Spielerin an Position eins zur Verfügung. Auf der anderen Seite habe es bislang „kein starkes zweites Doppel gegeben“. Nur ein Zähler weniger, und der TSV 1909 Langstadt hätte als Letzter die 2. Bundesliga in der zurückliegenden Spielzeit verlassen müssen. „Nach der fulminanten Aufholjagd in der Rückrunde wird es nochmals schwer, die Klasse zu halten“, stellt Manfred Kämmerer (sportlicher Leiter) klar. Mit Neuzugang Archana Kamath aus Indien sei das Team „sehr ausgeglichen besetzt“ und könne nahezu auf allen Positionen regelmäßig punkten. Kamath müsse sich jedoch erst an die Klasse gewöhnen. Die 16-Jährige nahm bislang ausschließlich an Jugendturnieren teil, da es in ihrem Heimatland keinen Spielbetrieb gibt. Anne Bundesmann und Janina Kämmerer haben die Schule und damit auch das Tischtennis-Internat verlassen. Deshalb geht Manfred Kämmerer davon aus, „dass die Trainingsintensität nachlassen wird“.

Aufsteiger TTC Langweid und Kieler TTK GW müssen um den Klassenerhalt zittern

Auch die beiden Aufsteiger, TTC Langweid und Kieler TTK GW, werden wie ein Großteil der Mannschaften um den rettenden achten Rang spielen (müssen). Beim früheren Deutschen Meister aus Langweid wurde Martyna Dziadkowiec vom Drittligisten TTG Süßen als neue Nummer zwei hinter Katharina Schneider unter Vertrag genommen. Dafür ging Krisztina Toth zum TSV Königsbrunn und spielt dort in der 1. Herren-Bezirksliga. „Der Teamgeist und die Einstellung sollen uns dazu führen, in der Klasse zu bleiben“, so Geschäftsführerin Barbara Jungbauer. Aufgrund ihrer starken, beruflichen Belastung können sowohl Schneider als auch Martina Erhardsberger nicht mehr so viel Zeit in die Trainingsarbeit investieren. Eine Mischung aus „Erfahrung und Jugend“ soll, so Mannschaftsführerin Martina Wirlmann, die Grün-Weißen aus Kiel nicht nur ein Jahr im Bundesliga-Unterhaus beheimatet lassen. „Die Staffel ist bis auf zwei, drei Klubs sehr ausgeglichen besetzt. Für uns zählt der Klassenerhalt.“ Mit Tamara Tomanova (TTC Rödinghausen) und Hanna Patseyeva (SG Marßel Bremen) wurden dazu zwei Neulinge verpflichtet.

 

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