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Shan Xiaona steuerte zwei Punkte zum Auswärtserfolg ihres Teams in Tschechien bei (Bild: Maria Wohllaib).
ttc eastside gewinnt auch in Hodonin

EUROPEAN CHAMPIONS LEAGUE WOMEN: Berlin weiter auf Erfolgskurs

Dr. Stephan Roscher 03.11.2024

Hodonin. Der ttc berlin eastside hat auch sein zweites Spiel in der Gruppenphase der europäischen Königsklasse recht souverän gewonnen, wenngleich Gastgeber Hodonin gut dagegenhielt und dem Hauptstadtklub das Leben nicht leicht machte. Letztlich setzte sich beim 3:1-Erfolg in Tschechien aber die spielerische Klasse des fünfmaligen Champions-League-Siegers durch, bei dem besonders Shan Xiaona, die zweimal erfolgreich war, und Nina Mittelham zu gefallen wussten.

SKST Plus Hodonin – ttc berlin eastside 1:3

Der ttc berlin eastside hat auch sein zweites Spiel in der Gruppenphase der europäischen Königsklasse recht souverän gewonnen, wenngleich Gastgeber Hodonin gut dagegenhielt und dem Hauptstadtklub das Leben nicht leicht machte. Letztlich setzte sich beim 3:1-Erfolg in Tschechien aber die spielerische Klasse des fünfmaligen Champions-League-Siegers durch, bei dem besonders Shan Xiaona, die zweimal erfolgreich war, und Nina Mittelham zu gefallen wussten.

Zwar musste Mia Griesel bei ihrem Debüt im Berliner Dress eine denkbar knappe Niederlage gegen die international sehr erfahrene Polin Natalia Partyka hinnehmen, zeigte dabei aber ebenfalls gute Ansätze. Nach zwei von vier Partien in Gruppe B stehen die Chancen der Berlinerinnen auf den Gruppensieg nicht schlecht. Zur Halbzeit führt man jedenfalls das Tableau an vor Metz und Hodonin – die Französinnen hatten zuletzt deutlich gegen die Tschechinnen gewonnen (3:0).

Mittelham und Shan in guter Champions-Form

Nina Mittelham machte kurz vor Beginn des WTT Champions in Frankfurt den Anfang. Die Weltranglisten-22. sah sich mit der ukrainischen Linkshänderin Solomiya Brateyko konfrontiert, den Bundesliga-Fans noch bestens bekannt aus ihrer Zeit beim SV DJK Kolbermoor. Mittelham sorgte in vier Sätzen für das beruhigende 1:0, wobei die deutsche Nationalspielerin nur im dritten Durchgang etwas ins Schlingern kam, alle anderen Sätze wurden klar gewonnen mit 11:6 oder höher.

Shan Xiaona bestätigte im Anschluss ihre ansteigende Formkurve. Gegen die kämpferisch sehr starke Tschechin Karin Grofova ließ die aktuelle Nummer 42 des internationalen Rankings nichts anbrennen, auch wenn sich das Geschehen zwei Sätze lang auf Augenhöhe abspielte. Dann jedoch hatte die Deutsche ihre Gegnerin recht gut im Griff.

Anschließend kam die 18-jährige Mia Griesel zu ihrer eastside-Premiere. Die ersten beiden Sätze, die mehr oder weniger deutlich an Partyka gingen, waren sicher auch dem Respekt des Berliner Neuzugangs, letzte Saison noch in Tostedt unter Vertrag, vor ihrer namhaften, erfahrenen Gegnerin geschuldet, die schon viele Matches in Europas Königsklasse erfolgreich bestritten hat. Doch dann lief es plötzlich wie am Schnürchen und die Hoffnungen waren nach einem 11:4 und 11:5 in den Sätzen drei und vier groß, das Griesel den Sack zum 3:0 für Berlin würde zumachen können. Doch im Entscheidungsdurchgang, der in der Champions League als Kurzsatz gespielt wird, hatte Partyka hauchdünn mit 6:5 das bessere Ende auf ihrer Seite. Die junge Deutsche kann indes die Bestätigung mitnehmen, dass sie auf diesem hohen Niveau durchaus bereits mithalten kann.

Aufgeschoben ist nicht aufgehoben, dachte sich Shan und packte gegen Brateyko, die lediglich den dritten Satz gewinnen konnte, den Berliner Sieg in trockene Tücher.

Stolz auf das Team“

Zwar konnte eastside-Trainer Jens Ruland das Geschehen krankheitsbedingt nur am Livestream verfolgen – am kommenden Sonntag will er beim Bundesligaspiel gegen Langstadt wieder am Rande der Bande agieren –, dennoch wollen wir den Lesern sein Urteil nicht vorenthalten. „Natürlich bin ich stolz auf das Team“, so Ruland. „Auch Mia hatte aus meiner Sicht ein gelungenes Debüt, auch wenn es für sie am Ende nicht ganz gereicht hat. Der Erfolg bringt uns unserem Zwischenziel Viertelfinale natürlich ein gutes Stück entgegen.“ Ruland ergänzte: „Vielleicht muss man aber tatsächlich noch einmal hervorheben, dass es natürlich eine Superleistung der Spielerinnen ist, wenn sie ohne Coach in einem nicht unwichtigen Spiel so souverän den Sieg nach Hause bringen. Natürlich sind Nana und Nina sehr routiniert und können sich gegenseitig sehr gut coachen, aber trotzdem ist das nicht einfach, weil man sich als Spieler ja primär um die eigene Leistung kümmern muss. Da zeigt sich, dass Erfahrung eine nicht zu unterschätzende Komponente ist.“

Ergebnisse

Solomiya BRATEYKO - Nina MITTELHAM 1-3 (6-11, 6-11, 14-12, 4-11)

Karin GROFOVA - Xiaona SHAN 1-3 (11-8, 9-11, 7-11, 7-11)

Natalia PARTYKA - Mia GRIESEL 3-2 (11-8, 11-5, 4-11, 5-11, 6-5)

Solomiya BRATEYKO - Xiaona SHAN 1-3 (7-11, 7-11, 11-9, 8-11)

Zur Info: Der ttc berlin eastside geht in Gruppe B mit Metz TT (Frankreich) und SKST Plus Hodonin (Tschechien) an den Start. Somit geht man den extrem starken Teams aus Linz-Froschberg und Tarnobrzeg einstweilen aus dem Weg. Ausgetragen werden die Partien zwischen dem 6. Oktober und dem 22. Dezember. Das Hinspiel gegen Metz hatten die Berlinerinnen mit 3:1 gewonnen. Die nächste Partie der Hauptstädterinnen findet am 15.11. in Metz statt, mit einem Sieg können Shan und Co. den Gruppensieg eintüten. Erst am 22.12. steigt dann das letzte Gruppenspiel, das Rückspiel gegen Hodonin in Berlin.

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