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Wird Sabine Winter am Wochenende ohne Nackenprobleme durchspielen können? (Bild: Dr. Stephan Roscher).
Viermal Damen-Bundesliga am Wochenende

Fast ein Endspiel um Platz 2 in Bad Driburg

Dr. Stephan Roscher 15.03.2019

Vorletzter Spieltag in der 1. Bundesliga Damen. Für Meister und Pokalsieger Kolbermoor schlagen am Wochenende die Stunden der Wahrheit. Man will sich nach durchwachsener Vorrunde noch Platz zwei sichern und damit den direkten Einzug ins Halbfinale bewerkstelligen. Dazu darf man sich aber keinen Punktverlust mehr erlauben und muss in Busenbach sowie beim Hauptkonkurrenten Bad Driburg gewinnen.

Samstag, 18.30 Uhr: TV Busenbach – SV DJK Kolbermoor

Natürlich reist der Titelverteidiger als klarer Favorit nach Baden, steht aber auch gewaltig unter Druck und darf keinen Punkt abgeben, sonst gerät der zweite Platz außer Reichweite.

Der Gastgeber indes hat keine gute Runde gespielt und steht folglich mit nur drei Punkten auf dem vorletzten Tabellenplatz. Man hat allerdings oft angedeutet, dass man mehr kann als letztlich herausgesprungen ist. Man kann locker aufspielen und möchte sich von den Fans mit einem guten Auftritt verabschieden. In Kolbermoor unterlag man mit 3:6, bot jedoch eine recht ordentliche Leistung.

„Wir haben auf jeden Fall eine Außenseiterchance“, ist Jessica Göbel überzeugt. „Wir werden versuchen, im letzten Heimspiel nochmal richtig Gas zu geben und sehen, was dabei rum kommt. Ziel ist es, die gute Leistung aus dem Hinspiel mindestens zu wiederholen.“ Und man hat am Samstag noch mehr vor: „Wir werden unsere Lea Grohmann als Neuzugang offiziell vorstellen und im Anschluss an das Spiel mit unseren Fans gemeinsam den Abend ausklingen lassen.“

Michael Fuchs, Trainer des amtierenden Meisters und Pokalsiegers, geht davon aus, dass es eigentlich zum Sieg langen müsste, vorausgesetzt die seit 14 Tagen wieder von ihrer alten Nackenverletzung heimgesuchte Sabine Winter kann einigermaßen unbeeinträchtigt durchspielen: „Gegen Busenbach sehe ich dann sowohl im oberen, als auch im unteren Paarkreuz Vorteile für uns.“ 

Sonntag, 14.00 Uhr: TuS Bad Driburg – SV DJK Kolbermoor

Ein Schlüsselspiel für beide Klubs, fast ein kleines Finale um den zweiten Platz, wenn nicht auch noch Bingen in der Verlosung wäre und am Ende der lachende Dritte sein könnte. Wenn allerdings der TuS am Sonntag gewinnt, stehen die Chancen sehr, sehr gut, auf Rang zwei ins Ziel einzulaufen, auch wenn man am letzten Spieltag noch nach Bingen muss.

„Natürlich würden wir gerne den zweiten Platz behalten. Wir wissen aber auch wie schwer das wird“, sagt Bad Driburgs Manager Franz-Josef Lingens, der gerne die Favoritenbürde weiterreicht. „Ich denke, dass wir gegen Kolbermoor und in Bingen Außenseiter sind. Viel hängt auch von den Aufstellungen ab.“ Man will versuchen, aus den letzten beiden Partien so viel wie irgend möglich herauszuholen und würde zu gerne den überraschenden 6:4-Hinspielsieg wiederholen. „Kampf ist angesagt. Es wäre sehr schade, wenn wir nach der tollen Saison noch auf den vierten Platz zurückgeworfen würden“, so Lingens. „Mit dem dritten Platz könnten wir aber sehr gut leben.“

Michael Fuchs lässt keinen Zweifel: „Wir wollen natürlich den zweiten Platz noch erreichen und dafür sind zwei Siege am Wochenende Pflicht.“ Der Gegner sei nicht leicht auszurechnen. „Bad Driburg ist schwerer einzuschätzen als Busenbach“, so Fuchs. „Britt Eerland ist durchaus für zwei Punkte gut und Sophia Klee ist aktuell auch in guter Form. Insgesamt würde ich das untere Paarkreuz sehr ausgeglichen sehen. Am Ende könnten hier die Doppel wieder den Ausschlag geben.“ Vom Fitnessstand Winters werde einiges abhängen, ist der DJK-Trainer überzeugt. „Kristin spielt sowieso stabil auf hohem Niveau aktuell.“ 

Sonntag, 14.00 Uhr: TTG Bingen/Münster-Sarmsheim – SV Böblingen

Für die junge Truppe aus Bingen ist ein Sieg gegen das abgeschlagene Schlusslicht Pflicht, will man tatsächlich noch ein Wörtchen bei der Vergabe des zweiten Platzes mitreden. Zufrieden wäre man aber auch mit Rang drei. Allerdings ist Böblingen bei weitem nicht so schwach wie die bisherige Punkteausbeute vermuten lässt. Gegen „Hongi“ Gotsch dürfte im Normalfall keine der TTG-Spielerinnen gewinnen und Theresa Kraft war zuletzt auch in sehr guter Form.

Im Hinspiel siegte Bingen gegen drei Böblingerinnen mit 6:3. Personell sieht es richtig gut aus für die Rheinhessen, da alle fünf Spielerinnen fit sind und zur Verfügung stehen, so dass erneut auch Lily Zhang zum Einsatz kommen dürfte. „Die nächsten beiden Heimspiele sind sehr wichtig, da wir uns einen guten Platz mit Blick auf die Play-offs sichern wollen“, gibt Joachim Lautebach zu Protokoll. „Super wäre es, wenn wir unseren jetzigen dritten Platz bis zum Ende halten könnten. Wie es aussieht, sind wir am Sonntag zu fünft. Wer letztlich spielt, entscheidet sich kurzfristig.“ Der TTG-Chef lässt keinen Zweifel aufkommen: „Wir wollen gewinnen, wobei es nicht einfach wird und Böblingen mit Gotsch nie zu unterschätzen ist.“

SVB-Coach Andrzej Kaim wird aller Voraussicht nach Qianhong Gotsch, Rosalia Stähr, Theresa Kraft und Julia Kaim am Sonntag in der Sporthalle am Mäuseturm in den Ring schicken. Dieses Quartett ist fit und möchte sich so teuer wie möglich verkaufen.

In der kommenden Saison darf sich die SVB keinen letzten Platz mehr erlauben, da mindestens neun Teams im Oberhaus spielen werden und es folglich wenigstens einen Absteiger geben wird. Schwabhausen will hoch und eigentlich möchte Spitzenreiter Weinheim dasselbe, doch in letzterem Fall bestehen gewisse Hindernisse, die vielleicht noch aus dem Weg zu räumen sind. Aber das ist ein anderes Thema.

Sonntag, 14.30 Uhr: TTK Anröchte – TSV Langstadt

Wie die meisten Teams scharren auch der TTK Anröchte und der TSV Langstadt derzeit mit den Hufen, um sich günstige Positionen mit Blick auf die Play-offs zu erarbeiten.

Der Tabellenfünfte Langstadt möchte seine Position halten und könnte beim Sechsten Anröchte mit einem Punktgewinn die Sache festzurren. „Anröchte ist der direkte Konkurrent um Platz fünf. Wir wollen deshalb unbedingt punkten, um sie weiter hinter uns zu lassen“, gibt Coach Thomas Hauke schon einmal die Richtung vor. Das Heimspiel – damals war Petrissa Solja dabei und Cheng Hsien-Tzu fehlte – war äußerst umkämpft. Mit einem Unentschieden wie in der Vorrunde wären die Verantwortlichen des TSV am Sonntag absolut zufrieden. „Damit würden wir den Punktabstand auf Anröchte behalten und hätten aufgrund unseres wesentlich besseren Satzverhältnis den fünften Platz so gut wie sicher“, kalkuliert auch der Sportliche Leiter Manfred Kämmerer im Vorfeld.

Anröchte wird seinerseits alles versuchen, um die Langstädter Damen noch vom fünften Rang zu verdrängen. Beim TTK sind alle fünf Spielerinnen an Bord und man hat die Qual der Wahl. „Wir haben unsere Ausgangsposition, was die Spieldifferenz betrifft, durch die hohen Niederlagen gegen Bad Driburg und Berlin stark verschlechtert“, so der Vereinsvorsitzende Manfred Vogel. „Wir wollen am Sonntag noch einmal angreifen und versuchen, vielleicht noch einen Platz in der Tabelle gutzumachen. Wir sind komplett und können uns noch die eine oder andere Aufstellungsvariante überlegen.“

Von den Hessen ist wie üblich keine Auskunft über die Aufstellung zu erhalten, folglich ist eine Prognose nur schwer möglich. Der Ausgang scheint jedenfalls völlig offen.

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