Hannover. Er ist ein Urgestein der Eventorganisation im deutschen Tischtennissport. Seit 35 Jahren organisiert Uwe Rehbein aus Hannover Tischtennisveranstaltungen, die Pokalmeisterschaften der Damen am 8. und 9. Januar wird seine 25. Großveranstaltung sein. Ein besonderer Anlass dafür ist das 75-jährige Jubiläum seines Clubs TTC Helga Hannover am 10. Februar 2022, dem der 77-Jährige dann 66 Jahre als Mitglied angehört. Uwe Rehbein im Gespräch über Herausforderungen und Freuden der Veranstaltungsorganisation.
Uwe, das Wichtigste zuerst: Wie laufen die Vorbereitungen?
Uwe Rehbein: Wir sind auf einem sehr guten Weg. Alle wichtigen Punkte sind bereits geklärt, auch mit der Region und der Stadt Hannover. Ich bin deshalb guten Mutes, dass die Veranstaltung stattfinden kann. 350 Zuschauer werden unter Corona-Bedingungen in die Halle dürfen. Aktuell startet der Kartenvorverkauf an drei Vorverkaufsstellen, die Tickets gibt es nur per Email. In der Halle gilt dann das 2Gplus-Konzept, Geboosterte sind testfrei.
Corona macht die Veranstaltungsplanung sicherlich nicht leichter, oder?
Uwe Rehbein: Der Aufwand ist gewaltig und der Erfolg wird das nicht abbilden können. Zudem ist in diesem Jahr der Arbeitsaufwand auch noch höher, weil Qualifikation und Final Four an einem Wochenende durchgeführt werden. 350 Zuschauer in der Halle sind nicht zu vergleichen mit den Erfolgen, die wir in der Vergangenheit gefeiert haben.
Zum Beispiel?
Uwe Rehbein: Ich erinnere mich an Zeiten, als wir mit dem TTC Helga in der ersten Bundesliga aufgeschlagen haben. In den Spielen gegen Düsseldorf hatten wir teilweise 3500 Zuschauer, beim Spiel gegen Lübeck waren es sogar 4350 Zuschauer gewesen. Das sind Zahlen, von denen man heute nur noch träumen kann.
Seit 35 Jahren organisiersen Sie Großveranstaltungen. Was ist besonders in Erinnerung geblieben?
Uwe Rehbein: In meinem Büro hängen zwei Plakate von Veranstaltungen, an die ich immer noch gerne zurückdenke. Das erste ist das Europaliga Superdivison Finale 1991 zwischen Deutschland und Schweden. 5500 Zuschauer waren damals in der Halle, beim Einmarsch der Mannschaften leuchteten 4000 brennende Feuerzeuge. Dazu Tischtennislegenden wie Jan-Ove Waldner und Mikael Appelgren auf schwedischer Seite. Und unser Team der Legenden und Legendinnen mit Jörg Roßkopf, Steffen Fetzner, Peter Franz, Torben Wosik, Nicole Struse und Olga Nemes. Das war unglaublich.
2008 haben wir in der damaligen TUI-Arena den Pokal der Herren durchgeführt. Auf einem Bild habe ich Timo Boll und Adel Tawil im Arm. Das Spiel zwischen den beiden habe ich damals gezählt. Das war ein Schaukampf über einen Satz beim Final Four. Anschließend gab es ein Konzert von Ich+Ich mit Adel Tawil. Weil die Veranstaltung zwei Tage vor meinem Geburtstag war, haben 5000 Zuschauer für mich Happy Birthday gesungen. Eine tolle Atmosphäre, die man nicht vergisst.
Was hat Sie all die Jahre motiviert, weiterzumachen?
Uwe Rehbein: Ich weiß genau: Wenn ich in Hannover aufhöre, dann ist es vorbei. Es gibt niemanden, der mir nachfolgen würde. Das beflügelt mich noch ein bisschen. Außerdem motiviert mich der gute Kontakt, der in all den Jahren zu Spielern, Trainern und Ehrenamtlichen entstanden ist. Zu Dima, Timo und Ruwen ist der Kontakt super, gerade mit Dima tausche ich mich regelmäßig aus. Außerdem habe ich in meinem Alter damit noch die Chance, aktiv zu sein. Trotzdem weiß ich: Irgendwann wird der Tag kommen, aufzuhören. Aber das habe ich auch schon zum 70. Geburtstag gesagt. (lacht)
Gibt es eigentlich ein Ritual, mit dem Sie sich für all die Arbeit belohnen?
Uwe Rehbein: Nein, es geht auch nicht in den Urlaub. Für mich ist nach der Veranstaltung am wichtigsten, dass die drei Vereine keinen Verlust machen. Ich möchte für die Vereine da sein. Mein Ziel ist es, dass sie finanziell auf eigenen Beinen stehen.
Sie haben die drei Helfervereine angesprochen, wie groß ist denn das Team?
Uwe Rehbein: Im Schnitt sind wir 60 Helfer, an jedem Tag helfen jeweils 20. Zum Glück sind in Niedersachsen Winterferien, sodass auch Jugendliche Zeit haben. Wir beginnen bereits in der Woche zuvor mit dem Aufbau, sodass die Spielerinnen am Freitag direkt in die Halle können.
Zum Schluss noch Ihre persönliche Einschätzung: Was erwartet die Zuschauer bei der Pokalmeisterschaft?
Uwe Rehbein: Berlin ist für mich wieder der Topfavorit. Mit Langstadt und Kolbermoor haben wir sehr interessante Paarungen. Das Niveau ist sehr hoch, wir werden absoluten Spitzensport in Hannover sehen.
Jetzt noch Tickets sichern fürs Final Four / Livestream auf Sportdeutschland.TV
Das Qualifikationsturnier beginnt am 8. Januar um 11 Uhr - genauso wie das Final Four am Tag darauf. Wer in der Sporthalle Hannover-Misburg dabei sein will kann Tickets per E-Mail an bestellung.online@tms-tischtennis.de, marcel.mark@sgmisburg.de, tt2000-foerster@web.de Die Tickets kosten für beide Tage 10 Euro für Erwachsene, für Jugendliche 5 Euro. Wer nicht dabei sein kann, kann Teile des Qualifikaitonsturnier und das gesamte Final Four auch bei Sportdeutschland.TV im Livestream verfolgen.
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