Paris. Seit dem 17. März gilt in Frankreich eine Ausgangssperre. Die eigene Wohnung verlassen darf nur, wer nicht von zu Hause aus arbeiten kann, zum Arzt muss, Einkäufe erledigt oder aus dringenden familiären Gründen vor die Tür muss. Ab der kommenden Woche soll es - abhängig von der Zahl der COVID-19-Fälle in den jeweiligen Départements - die ersten Lockerungen geben. Mit Ausnahme von Bars und Restaurants dürfen Geschäfte und mehrere Einkaufszentren wieder öffnen. Im Laufe der kommenden Woche auch die Mehrheit der Schulen. Der allgemeine Ausnahmezustand ist jedoch bis Juli verlängert worden, um die Ausbreitung der COVID-19-Pandemie zu verlangsamen.
Tour de France und French Open sind vorerst in den Herbst verlegt, und Frankreichs Sportministerin Roxana Maracineanu hat schon gesagt, dass es nicht das Ende der Welt sei, würden die beiden Vorzeige-Sport-Event in Deutschlands Nachbarland in diesem Jahr nicht stattfinden können. Der Sport habe angesichts der Pandemie in den Entscheidungen der Regierung "keine Priorität", machte sie in der Eurosport-Sendung "Le Club" deutlich. Entsprechend ist auch der nationale Tischtennissport betroffen. Immerhin gibt es erste Lockerungen für die Topspieler, wie Claude Bergeret, die ehemalige Mixed-Weltmeisterin und aktuelle Technische Beraterin Sport des französischen Tischtennis-Verbands FFTT, berichtet:
„Bis mindestens zum 2. Juni ist in Frankreich jeglicher Hallensport verboten. Unsere Stars dürfen vielleicht demnächst halbwegs normal trainieren. Unser Sportministerium und unser Sport-Dachverband prüfen die Möglichkeiten und Voraussetzung eines Wiedereinstiegs für sie. Bislang dürfen sie sich nur zu Hause fit halten, Tischtennis gegen einen Roboter spielen und Athletik-Training machen.
Die Mannschaftsspiel-Saison haben wir auf allen Ebenen abgebrochen. In unseren obersten Ligen Pro A und Pro B sind die Herbstmeister die nationalen Titelträger. Alle nationalen Individual-Meisterschaften von U12 über die Junioren sowie bei den Senioren haben wir abgesagt. Die der Damen und Herren haben wir am ersten März-Wochenende noch austragen können.
Wann bei uns wieder Tischtennis gespielt werden kann, ist schwer zu sagen. Bis September ist erst einmal alles abgesagt. Das betrifft zum Beispiel auch die 16. Auflage unserer Eurominichamps vom 28. bis 30. August in Schiltigheim bei Straßburg.
Alle Menschen in Frankreich wollen endlich wieder zurück zum ‚normalen Leben‘, aber jeder versteht auch genau, wie wichtig diese Maßnahmen während der Pandemie sind.“