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Ein Teil der fröhlichen Freizeitgruppe der TGS Hausen (Foto: Gabriel Eckhardt)
Die Freizeitgruppe der hessischen TGS Hausen genießt Spiel, Spaß und Gemeinschaft ganz ohne Wettkämpfe. Und bringt dem Verein 24 Mitglieder

Frei.Zeit.Tischtennis!: Sie wollen nur spielen

SH / Gabriel Eckhardt 24.08.2021

Obertshausen. "Hier guckt keiner, wie gut du spielst“, sagt Waldemar. „Auch wenn man Tischtennis nicht von der Pike auf gelernt hat, kann man sich reinfinden. Dann macht das immer mehr Spaß.“ Zugegeben, die meisten Vereinsspielerinnen und -spieler sind wohl eher Wettkampftypen. Wer regelmäßig im Klub trainiert, wird irgendwann gefragt bis gedrängt, in einer Mannschaft zu spielen. So machen wir das halt beim Tischtennis.

Nicht zuletzt in der Corona-Pandemie haben sich immer mehr Menschen für den Freizeitsport Tischtennis interessiert – ob an Steintischen auf öffentlichen Plätzen oder Freizeittischen im eigenen Garten oder Keller. Diesen Boom können auch Vereine nutzen, um beim Wiederanfang nach langer Tischtennispause die Mitgliederstatistik aufzubessern.

Nur drei Mitglieder zu Beginn der Freizeitgruppe

Die TGS Hausen im hessischen Obertshausen hat die Nachfrage nach Hobbysport schon vor Jahren für sich entdeckt. 2013 richtete Trainer Peter Zahn eine Freizeitgruppe ein. Nur drei Leute waren es zu Beginn, trotzdem wurde das Angebot in der vereinseigenen Halle aufrechterhalten und beworben.

„Wir sind durch die Zeitung darauf aufmerksam geworden“, erzählt Magda stellvertretend für sich und ihre Freundin Ruth, die im Nachbarort wohnt. Zweimal pro Woche können sie sich zum neuen Hobby Tischtennis treffen, dienstags von 17.30 bis 19.30 Uhr und an Donnerstagen von 10 bis 12 Uhr. So gibt es für mehrere Lebenssituationen – ob im Beruf stehend oder im Ruhestand, Schichtarbeiterin oder Hausmann – eine passende Spielzeit.

Die 24 Mitglieder, die der Verein durch seine Freizeitgruppe gewonnen hat, genießen neben Sport und Spaß vor allem das Miteinander. „Ich bin ein Typ, der Geselligkeit braucht und andere Leute treffen will“, hebt Waldemar hervor. „Einfach ein bisschen Zeit hier verbringen und sich beim Sport ein bisschen austoben können. Das ist mir wichtig.“ Er sei kein Sportler, der lieber auf sich allein gestellt trainiert. „Ich mache lieber etwas zusammen mit anderen.“  

„Es ist eine schöne Gemeinschaft“

Magda unterstreicht: „Es ist eine schöne Gemeinschaft. Die Männer haben uns gut aufgenommen, als wir hier zu zweit angefangen haben.“ Die Herren hätten schon spielen können, anders als die Damen, als sie anfingen. „Ich konnte noch nichts“, gibt Ruth zu, „habe aber mal als Kind Tischtennis gespielt“. Was den beiden Frauen neben der Geselligkeit wichtig ist? Magda: „Tischtennis ist gut für die Konzentration.“ Ruth: „Es ist gut für die Kondition. Es ist locker. Wir spielen mal Einzel, ein bisschen Doppel. Wir spielen immer mit wem anderes.“

Trainer Peter Zahn leitet die Einheiten behutsam an, sein Schema: freies Spiel, Partnerwechsel nach etwa einer halben Stunde, Doppel zum Abschluss. Zwischendurch erinnert er seine 50- bis 90-jährigen Aktiven immer mal wieder an die Trinkpausen. Im Schnitt kommen zehn Leute zum Training. So muss in der Regel niemand warten.

Neben Artikeln in Lokalzeitung und Anzeigenblättern sowie Beiträgen auf der Homepage der TGS Hausen wirbt er per Mundpropaganda um neue Mitglieder. „Das funktioniert vor allem bei Wiedereinsteigern gut“, weiß Zahn aus Erfahrung. Ein weiterer kleiner Kunstgriff: Die Teilnehmenden können bis zu drei Monate probeweise trainieren, ohne einen Vereinsbeitrag zahlen zu müssen. Wer in dieser Zeit vom Tischtennis-Virus erfasst ist, bleibt länger. Und zahlt gerne.

Sein Antrieb ist der gleiche wie der der Mitglieder seiner Freizeitgruppe: „Ich mache das hier aus Freundesgründen. Meine Motivation ist der Spaß. Ich habe mit der Zeit durch das Training schon so einige Freundschaften geschlossen.“ Außerdem seien alle Mitglieder hilfsbereit: „Wir machen in der Halle alles selbst durch die Abteilungsmitglieder. Wir haben zum Beispiel zuletzt die kaputte Lampe hier in der Halle repariert. Das geht alles“, so Zahn.

Das Wichtige in Kürze:

Eine Freizeitgruppe ist ein dauerhaftes, wiederkehrendes Angebot, mit dem Mitglieder gewonnen werden können. Der TGS Hausen gelingt das mit einfachen Mitteln und zwei Trainingstagen pro Woche, einmal vormittags, einmal abends. Zur Bekanntmachung des Angebots sind die Vereins-Homepage, soziale und lokale Medien ebenso hilfreich wie Mundpropaganda. Auch Aktionen wie „Jedes Mitglied bringt eine/n Freund/in mit“ sind hilfreich.

Zielgruppe einer Freizeitgruppe sind Senioren, Neulinge und Wiedereinsteiger in die Sportart. Gesellige Ereignisse außerhalb des Trainings, etwa eine Weihnachtsfeier, steigern den Zusammenhalt zusätzlich.

Eine Freizeitgruppe ist ein Baustein der DTTB-Kampagne Frei.Zeit.Tischtennis! Mehr Infos dazu auf den Unterseiten zur Kampagne.

Hintergrund

Bevor am Samstag und Sonntag Deutschlands Elite die Bühne bei den Deutschen Meisterschaften in Bremen (28./29. August) gehört, richten sich zum Ende des Sommers die Blicke in dieser Woche zusätzlich auf den Wiedereinstieg für Vereine zur neuen Saison in Pandemiezeiten.

tischtennis.de zeigt gelungene Beispiele der neuen Sportentwicklungskampagne Frei.Zeit.Tischtennis!, die in Bremen und anderen Städten in Deutschland stattgefunden haben. Die Aktionen sollen Vereinsmacherinnen und -macher zu eigenen Aktivitäten inspirieren. Kopieren ist nicht nur erlaubt, sondern sogar erwünscht! Und wird mit einem vergünstigten Materialpaket belohnt.

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