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Meister mit nur einer Niederlage: Füchse Berlin (Foto: Verein)
3. Damen-Bundesliga Nord: Aufsteiger feiert mit nur einer Niederlage souverän die Meisterschaft

Füchse Berlin gelingt der Durchmarsch

Marco Steinbrenner 25.05.2019

Frankfurt am Main. Nach der Hinrunde deutete in der 3. Damen-Bundesliga Nord vieles auf einen packenden Dreikampf zwischen Herbstmeister TSV 1909 Lanstadt II, dem Zweiten Füchse Berlin und Hannover 96 hin. Doch daraus wurde nichts, denn zu dominant präsentierte sich das Team aus der Bundeshauptstadt in der Rückrunde. Am Ende betrug der Vorsprung zum Vizemeister aus Hannover fünf Punkte. Borussia Düsseldorf und Torpedo Göttingen müssen in die Regionalliga absteigen.

Füchse Berlin verlassen die Klasse nach nur einem Jahr in Richtung 2. Bundesliga

„Die zweite Saisonhälfte lief fantastisch“, strahlte Steffen Dahms, Trainer bei den Füchsen Berlin, über sein ganzes Gesicht. Sieben Erfolgen stehen nur die beiden 5:5-Unentschieden auswärts gegen den VfL Kellinghusen und Hannover 96 gegenüber. Die Meisterschaft wurde bereits am drittletzten Spieltag mit dem 6:4-Heimsieg gegen den TSV Langstadt II perfekt gemacht. „Als Aufsteiger hatten wir uns einen Platz im oberen Mittelfeld vorgenommen. Das Ziel hat die Mannschaft übererfüllt. Jetzt haben wir sogar den Durchmarsch in die 2. Bundesliga geschafft“, freut sich Dahms. Sowohl die Hin- als auch die Rückrunde seien, so der Füchse-Coach, „ähnlich verlaufen“. Einen entscheidenden Unterschied gab es doch: Gegen die Erstliga-Reserve aus Langstadt wurde die 2:6-Hinspielniederlage mit dem 6:4-Erfolg wettgemacht. „Unser Gegner trat mit der exakt gleichen Aufstellung an.“ Spitzenspielerin Katalin Jedtke ist mit ihrer 29:6-Bilanz die beste Spielerin im oberen Paarkreuz. Aber auch Ann-Marie Dahms gefiel an Position drei aufgrund von 26 Siegen und lediglich fünf Niederlagen. Den Schlüssel zum Erfolg fand Steffen Dahms in seiner Saisonanalyse sehr schnell. „Wir haben alle 18 Spiele mit exakt der gleichen Aufstellung bestritten. Das Verhältnis zwischen Team und Trainer ist super.“ Für die neue Spielzeit im Bundesliga-Unterhaus verstärkt Karolyna Mynarova vom TTC Bietigheim-Bissingen (3. Bundesliga Süd) den Nord-Meister.

Insgesamt sechs Damen setzte der Tabellenzweite Hannover 96 in der Rückrunde ein. „Unser Ziel war keineswegs die Meisterschaft, da nicht immer in Bestbesetzung gespielt werden konnte“, verriet Teammanager Marko Heuer. „Wir wollten oben mitmischen, was uns auch gelang. Im Vergleich zur ersten Serie hat sich das Team noch um einen Rang verbessert.“ Die einzige Niederlage nach der kurzen Winterpause kassierte die Truppe aus der Landeshauptstadt Niedersachsens überraschend direkt im ersten Punktspiel des Jahres 2019 daheim gegen das Schlusslicht Torpedo Göttingen (4:6). Ohne Spitzenspielerin Shiho Ono und dafür mit Madlin Heidelberg aus der Reserve (0:2-Bilanz) mussten die 96-er in dieser Begegnung antreten. Die Entwicklung von Caroline Hajkok, die bei den deutschen Meisterschaften in Wetzlar an der Seite von Luisa Säger (TTC 1946 Weinheim) überraschend Bronze im Doppel gewonnen hatte, bezeichnet Heuer als „sehr positiv“. Katerina Cechova habe ihre guten Bilanzen aus den Jahren zuvor nicht wiederholen können. „Diese Entwicklung war auch dem Abitur und dem damit verbundenen Stress geschuldet.“ Maria Panarina ist mit ihren acht Siegen und nur einer Niederlage in Serie zwei die stärkste Akteurin der Liga im unteren Paarkreuz. In der kommenden Saison wird Maria Shiiba nach ihrem Auslandsjahr wieder zur Verfügung stehen, sodass Madlin Heidelberg die Reserve verstärken kann.

„Mit Platz drei haben wir unsere eigenen Erwartungen übertroffen“, bilanziert Andreas Wagner, Betreuer des VfL Kellinghusen. „Außerdem freuen wir uns natürlich, beste Damen-Mannschaft aus Schleswig-Holstein geworden zu sein.“ Als „besonders beeindruckend“ bezeichnet Wagner die 13:0-Bilanz des Doppels Katsiaryna Baravok/Lilly Andriyanova. Spitzenspielerin Baravok, die 29 ihrer 36 Einzel erfolgreich beendete, habe sich nochmals steigern können. „Sie ist eine wichtige Konstante in unserem Team, an der sich alle aufrichten können.“ Zwölf Punkte holte das VfL-Team in der Rückserie. Verloren wurde überraschend nur gegen den Tabellensechsten Kieler TTK GW und Achten TSV Schwarzenbek (jeweils 4:6). Gegen die beiden Spitzenteams aus Berlin sowie Hannover reichte es jeweils zu einer Punkteteilung. Aus beruflichen Gründen wird Andriyanova, die fünf der neun Rückrundenpartien bestritt, nur noch in Notfällen zur Verfügung stehen.

Als Herbstmeister ging es für den TSV Langstadt II in die zweite Saisonhälfte. Am Ende muss sich das Team von Kapitänin Janina Kämmerer jedoch „nur“ mit Platz vier zufrieden geben. „Die Spiele in diesem Jahr verliefen für uns leider überhaupt nicht gut“, berichtete das TSV-Eigengewächs und spielt auf die mäßige Bilanz an: Drei Siege, ein Unentschieden sowie fünf Niederlagen bedeuten in der Rückrundentabelle nur Rang acht. „Wir hatten mit verschiedenen Problemen zu kämpfen. Diese haben leider dazu geführt, dass sehr viele Spiele verloren wurden.“ In der Hinrunde hatte die Zweitvertretung nur eine Niederlage kassiert. „Letztlich sind wir froh, dass die Saison zu Ende ist.“ So stand Kämmerer aufgrund von zwei Einsätzen in der ersten Mannschaft nicht ständig zur Verfügung. Sonja Busemann fehlte in den letzten Spielen. In der kommenden Saison werden Ayumu Tsutsui (TTC GW Staffel) und Inka Dömgels (TSG Oberrad) als Neuzugänge das Langstädter Trikot überstreifen. Dagegen verlassen Cornelia Neumann-Reckziegel (TTC GW Staffel) und Sonja Busemann (TV Bieber) den Verein.

SV DJK Holzbüttgen übertrifft mit Rang fünf die eigenen Erwartungen

„Sowohl die Hin- als auch die Rückrunde verliefen super“, freut sich Elisabeth Scherring, Nummer vier des Tabellenfünften SV DJK Holzbüttgen. „Unsere Erwartungen wurden übertroffen, denn unser eigentliches Ziel war es, mit dem Abstieg nichts zu tun haben zu wollen.“ Deshalb bezeichnet Scherring Rang fünf als ein „super Ergebnis“. Auch gegen die Top-Teams der Liga wurde mitgehalten. Bestes Beispiel: Am letzten Spieltag gab es beim Meister Füchse Berlin nur eine 4:6-Niederlage. Die Gäste mussten in diesem Spiel das einzige Mal in der gesamten Rückrunde auf die etatmäßige Nummer drei, Jana Vollmert (9:4-Bilanz), verzichten. Die Entscheidung in der Bundeshauptstadt fiel erst in den letzten zwei Partien. Spitzenspielerin Valeriia Stepanovska habe sich, so Elisabeth Scherring, gegenüber der Hinserie „spielerisch nochmals gesteigert“. Der Beweis sind zwölf Siege und lediglich fünf Niederlagen. Martyna Dziadkowiec vom Meister der 3. Bundesliga Süd, TTC Langweid, wurde für die nächste Spielzeit unter Vertrag genommen.

„Durch die ständig wechselnden Aufstellungen war nicht mehr möglich. Deshalb sind wir mit dem Ausgang zufrieden“, sagt Catharina Grothkopp, Teamsprecherin des Sechsten Kieler TTK GW. Drei Siege, zwei Remis sowie vier Niederlagen sind das Resultat in Saisonhälfte zwei. Die etatmäßige Nummer eins, Elena Waggermayer, kam nur in sechs der neun Begegnungen zum Einsatz. „Es hat sich gezeigt, dass wir ohne Elena auswärts chancenlos waren.“ Youngster Miriam Ludwig, die im hinteren Paarkreuz vier ihrer sechs Einzel gewann, habe den Sprung aus der Oberliga Nord in die 3. Bundesliga „sehr gut geschafft. Sie hat sich schnell an das neue Niveau gewöhnt und einige beachtliche Siege erspielt.“ Da Elena Waggermeyer eine Tischtennis-Pause einlegen und Miriam Ludwig zu ihrem Heimatverein SV Friedrichsgabe zurück wechseln wird, entschlossen sich die Grün-Weißen, so Grothkopp, „schweren Herzens dazu, im nächsten Jahr auf einen Start in Liga drei zu verzichten“. In der Regionalliga Nord wird mit den übrigen Spielerinnen angetreten. Catharina Grothkopp selbst, die zuletzt bei den Herren mitwirkte, stößt wieder zum Team. „Einem Wiederaufstieg stehen wir offen gegenüber. Vielleicht greift dann auch Elena Waggermayer wieder zum Schläger. Wir würden uns darüber auf jeden Fall freuen.“

Wie schon im ersten Saisonabschnitt holte der SC Niestetal auch in der Rückrunde sieben Zähler. „Wir hatten uns früher Klarheit über den Klassenerhalt erhofft“, gibt Betreuer Uli Kempe ehrlich zu. „Leider wurden viele Chancen zu Punktgewinnen liegen gelassen.“ Aus den letzten vier Begegnungen holten die Nordhessen aber noch mit den Erfolgen gegen Torpedo Göttingen (6:4) und den TSV Schwarzenbek (6:2) sowie dem 5:5-Unentschieden gegen den SV DJK Holzbüttgen fünf Zähler. Im Vergleich zur Hinrunde habe Spitzenspielerin Emina Hadziahmetovic „spielerisch deutlich zugelegt. Sie musste sich wohl erst an die Liga gewöhnen“, so Kempe. Die Nummer eins gewann zwölf ihrer 16 Einzel. Die Mannschaft verändert sich zur neuen Saison nur geringfügig. Sarah Rau stößt aus der zweiten Mannschaft hinzu.

Über einen Vorsprung von drei Punkten zu einem Abstiegsplatz verfügt der achtplatzierte TSV Schwarzenbek. „Die Rückrunde verlief mit vielen Höhen und Tiefen durchschnittlich“, stellt Mannschaftsführer Oliver Zummach klar. „Letztlich konnten wir aber die wichtigen Punkte holen, um unser Saisonziel Klassenerhalt zu erreichen.“ Ausschlaggebend für den Ligaverbleib sei gewesen, „dass wir im Vergleich zur Hinrunde unsere Doppelschwäche ausmerzen konnten“. Kateryna Kiziuk stach mit einer 10:1-Bilanz an Position drei heraus. Das Team verändert sich zur nächsten Spielzeit nicht.

Borussia Düsseldorf und Torpedo Göttingen müssen zurück in die Regionalliga

Zwei Erfolge gegen den Kieler TTK GW (6:3) sowie Torpedo Göttingen (6:4) und eine überraschende Punkteteilung am vorletzten Spieltag gegen Hannover 96 reichten dem Vorletzten Borussia Düsseldorf nicht zum Klassenerhalt. Damenwartin Janette Püski macht keinesfalls ein Geheimnis daraus, „dass sich die Rückrunde durch verletzungsbedingte Engpässe und Unzuverlässigkeiten schwierig gestaltete“. Youngster Leonie Berger überzeugte an Nummer eins mit einer 8:7-Bilanz. Elena Uludintceva, die nach Ansicht von Püski „ihrer Verantwortung zum Ende hin nicht gerecht wurde“, wird den Verein verlassen. „Wir freuen uns, dass Leonie Berger weiterhin bei uns bleibt.“ Gespräche mit potentiellen Neuzugängen laufen noch.

Neben Borussia Düsseldorf muss auch das Schlusslicht Torpedo Göttingen den schweren Rang zurück in die Regionalliga bestreiten. „Durch Dauerverletzungen und Krankheiten konnten wir unser Saisonziel, in der Liga zu verbleiben, nicht erreichen“, sagte Coach Tim Wiegand. Den Schwung aus dem Sensationssieg am ersten Rückrundenspieltag bei Hannover 96 (6:4) wurde nicht mit in die folgenden acht Partien genommen. Es folgten nur noch zwei Unentschieden gegen den Kieler TTK GW und TSV Schwarzenbek. Die Auswärtsspiele gegen den SV DJK Holzbüttgen, SC Niestetal und Borussia Düsseldorf gingen knapp mit 4:6 verloren.

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