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Die Spieler des 1. FC Köln gewannen überlegen die Meisterschaft (Foto: Verein)
3. Herren-Bundesliga Nord: 1. FC Köln erreicht ohne Niederlage und mit nur zwei Minuspunkten das Saisonziel

Geißböcke feiern Wiederaufstieg

Marco Steinbrenner 18.05.2019

Frankfurt am Main. Saisonziel erreicht: Mit 14 Siegen und nur zwei Unentschieden gewann der 1. FC Köln souverän den Meistertitel in der 3. Herren-Bundesliga Nord und realisierte das vor Saisonbeginn ausgegebene Ziel Wiederaufstieg in souveräner Art und Weise. Am Ende betrug der Vorsprung zum Zweiten TTC 1957 Lampertheim vier Punkte. Nach lediglich einem Jahr muss der TTS Borsum zurück in die Regionalliga Nord.

1. FC Köln kehrt wieder in das Bundesliga-Unterhaus zurück

Der souveräne Meister ließ in der Rückrunde nur beim 5:5-Unentschieden gegen den SV Union Velbert einen Zähler liegen. „Das war ein ordentliches Ergebnis und dennoch ein Dämpfer“, blickt Kölns Kapitän Gianluca Walther zurück. Im darauffolgenden Topspiel gegen den TTC 1957 Lampertheim wäre es dem Verfolger möglich gewesen, mit einem Sieg in der Tabelle an den Geißböcken vorbei zu ziehen. „Wir haben eine Galavorstellung gezeigt“, erinnert sich Walther an den 6:2-Heimsieg vor der Rekordkulisse von 290 Zuschauern. Aufgrund des Vier-Punkte-Vorsprungs drei Partien vor Saisonende kamen bereits zahlreiche Gratulanten zur Rückkehr in die 2. Bundesliga. So weit war es allerdings noch nicht, denn die Meisterschaft stand erst nach dem 6:1-Sieg gegen Hertha BSC Berlin sowie dem anschließenden 6:4-Auswärtserfolg gegen den TTC Ruhrstadt Herne endgültig fest. Als Grund für den souveränen Titelgewinn nennt Gianluca Walther die „mannschaftliche Geschlossenheit. Als Kollektiv haben wir keine Partie verloren. Das hatten wir vor der Saison nicht erwartet.“ Für die nächste Spielzeit wird das Team nur auf einer Position verändert. Spitzenspieler Jakub Kosowski wechselt zu Hertha BSC Berlin. Dafür kommt Damien Eloi vom Zweitligisten TTC GW Bad Hamm an den Rhein. Trainer Dirk Huber, der im November 70 Jahre jung wird, tritt in den Ruhestand ein. Für den ehemaligen Coach des Westdeutschen Tischtennis-Verbandes gibt es noch keinen Nachfolger. Gianluca Walther, Lennart Wehking, Björn Helbing sowie Robin Malessa bleiben dem Liga-Primus erhalten.

Keine Enttäuschung beim Vizemeister TTC 1957 Lampertheim

Uwe van gen Hassend kann es bei einem Blick auf die Abschlusstabelle immer noch nicht so recht fassen. „Es ist unglaublich“, sagt der Vorsitzende und Manager des Tabellenzweiten TTC 1957 Lampertheim. „Wir konnten uns im Vergleich zur Vorrunde nochmals steigern.“ Vier Zähler hatten die Hessen in der ersten Saisonhälfte abgegeben. Nach der kurzen Winterpause waren es aufgrund der 2:6-Niederlage in Köln nur deren Zwei. „Die Vizemeisterschaft ist ein Traum, denn schließlich hatten wir uns einen Platz im sicheren Mittelfeld vorgenommen und wollten an einem guten Tag die großen Drei aus Köln, Velbert und Berlin mal ärgern.“ Nur allzu gerne hätte van gen Hassend nach der 16. Begegnung mit seinem Team noch weiter gespielt. „Schade, dass es in diesem Jahr keine Relegation gibt.“ Die Revanche für die 1:6-Hinspielniederlage in Velbert gelang vor heimischem Publikum mit einem 6:3-Erfolg. Das Doppel Andrei Putuntica/Istvan Molnar verlor in der zweiten Serie kein Spiel. Molnar (4:5-Bilanz an Position vier) sei in der Rückrunde im Einzel „nicht ganz so stark gewesen. Dafür war er im Doppel eine Bank.“ Youngster Nicholas Tio gab in der Rückrunde nur eines seiner zehn Einzel ab. Das Spitzenpaarkreuz mit Andrei Putuntica und Alfredas Udra habe, so der Vereinschef, „begeisternde Spiele gezeigt“. Putuntica verlässt den Klub und schließt sich dem Zweitligisten TuS 92 Celle an. Das Ziel von Tio ist unbekannt. Als Neuzugänge stehen Andrey Semenov (1. FC Saarbrücken-TT II) und Dmitry Zakharov (TTC Wöschbach) fest.

Der SV Union Velbert verteidigte seinen dritten Platz zur Saisonhalbzeit souverän und landete am Ende zwei Punkte hinter dem TTC 1957 Lampertheim. Die Rückrunde sei nach Einschätzung von Abteilungsleiter Harald Ricken „sehr erfolgreich verlaufen“. Die einzige Niederlage musste das Team in Lampertheim (3:6) einstecken. Gegen den Meister aus Köln gab es eine Punkteteilung. Die übrigen sechs Spiele wurden gewonnen. Spitzenspieler Lars Hielscher verlor in der Rückrunde lediglich eine Partie und musste nur überraschend Andy Römhild (Hertha BSC Berlin) zum Sieg gratulieren. Hielscher ist mit einer 25:3-Gesamtbilanz der beste Spieler des oberen Paarkreuzes. Neuzugang Patrick Klos, der nach Angaben von Ricken eigentlich nur für die zweite Mannschaft vorgesehen war, zeigte im unteren Paarkreuz starke Leistungen und sorgte dafür, dass sich die verletzungsbedingten Ausfälle von Christian Süß und Karl Walter, das Duo kam kein einziges Mal zum Einsatz, nicht bemerkbar machten. „Wir wollten unter die Top 4 und haben deshalb mit dem dritten Platz unser Ziel erreicht“, freute sich der Abteilungsboss.

Hauptstadt-Klub enttäuscht auf dem vierten Platz

Der selbsternannte Mitfavorit um die Meisterschaft und den damit verbundenen Aufstieg in die 2. Bundesliga, Hertha BSC Berlin, musste schon nach der Hinrunde aufgrund eines Rückstandes von sechs Punkten zum 1. FC Köln die Titelträume begraben. Mit Philipp Floritz (7:0-Bilanz) und Torben Wosik (5:0) an den Positionen eins sowie zwei wurden die ersten fünf Rückrundenpartien auch sehr souverän gewonnen. In den letzten drei Begegnungen verzichtete der Klub aus der Bundeshauptstadt auf die Dienste der Zwei. Die Folge waren 1:6-Auswärtsniederlagen gegen den 1. FC Köln und TTC 1957 Lampertheim sowie eine 4:6-Heimschlappe gegen den SV Union Velbert.

Der TTC Ruhrstadt Herne konnte sein Saisonziel, möglichst schnell einen Platz im Mittelfeld zu erreichen und nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben, souverän in die Tat umsetzen. Am Ende reicht es zur fünften Position, wenngleich der Rückstand auf die Herthaner sieben Zähler beträgt. Spitzenspieler Lev Katsman, der Russe schlägt in der kommenden Spielzeit für den Zweitligisten TTC OE Bad Homburg auf, gefiel mit einer 6:2-Bilanz. Auch der deutsche Vizemeister im Jungen-Einzel, Kirill Fadeev, enttäuschte an Position zwei nicht (7:8).

Das schlechtere Spielverhältnis im Vergleich zum Team aus Herne gab den Ausschlag, dass der SV Siek auf Rang sechs landete. Durch das Fehlen der Nummer eins, Juan Lamdrid, verlief die Rückrunde „wie erwartet schwierig. Wir konnten durch weitere verletzungsbedingte Ausfälle und Krankheiten nicht immer das bestmögliche Aufgebot stellen“, berichtete Teammanager Klaus Bergmann. Ein 6:4-Auswärtssieg gegen den TTS Borsum sowie ein 5:5-Unentschieden zum Saisonabschluss beim TSV Schwarzenbek waren die wenigen Highlights in Serie zwei. Ersatzspieler Mateusz Dzikowski überraschte mit einer 3:1-Bilanz. Sowohl Juan Lamadrid als auch Wang Yansheng werden den Klub verlassen (Ziel unbekannt). Die Abgänge sollen durch die Neuverpflichtungen Adrian Wiecek (Union Salzgitter) und Rimas Lesiv (TuS Lutten) kompensiert werden.

„Wir sind mit dem Verlauf der Saison nicht vollends zufrieden“, gab Michael Lange, Teammanager des SC Buschhausen, zu Protokoll. Das vor der Saison ausgegebene Ziel Klassenerhalt sei „zu keiner Zeit in Gefahr gewesen, doch insgeheim hatten wir schon vier bis fünf Punkte mehr auf dem Zettel“. In der Rückrunde wurden drei der vier Heimspiele gewonnen. Gegen den TTC Ruhrstadt Herne, TSV Schwarzenbek (jeweils 6:3) und SV Siek (6:1) gab es jeweils zwei Zähler. In der gesamten Saison holte der Tabellensiebte nicht einen Auswärtspunkt. Nachdem in der Hinrunde Frantisek Krcil aufgrund eines Bandscheibenvorfalls lange ausfiel, konnte Christian Strack bedingt durch einen Bänderriss nur an drei der acht Rückrundenbegegnungen aktiv teilnehmen. Für die kommende Saison wurden mit Maxim Shmyrev (Russland) sowie Michael Servaty und Tom Mykietyn vom Regionalligisten TG Neuss gleich drei neue Spieler verpflichtet. Dafür stehen Steffen Potthoff (Union Salzgitter), der eine starke 9:2-Rückrundenbilanz erreichte, und Frantisek Krcil (Ziel unbekannt) nicht mehr zur Verfügung.

Die beiden 6.3-Erfolge gegen das Schlusslicht TTS Borsum waren für den Tabellenvorletzten TSV Schwarzenbek entscheidend, dass der Ligaverbleib am Ende mit einem Vorsprung von sieben Zählern gefeiert werden konnte. Moritz Spreckelsen überzeugte mit einer 8:3-Bilanz im unteren Paarkreuz. „Negative Überraschungen sind glücklicherweise ausgeblieben“, verrät Mannschaftsführer Achim Spreckelsen. „Sowohl die Hin- als auch Rückrunde verliefen für uns positiv.“ Für die nächste Saison wurde Daniel Kleinert vom ASV Grünwettersbach II verpflichtet. Der Abwehrspieler übernimmt die Spitzenposition von Hartmut Lohse (Ziel unbekannt).

Aufstieger TTS Borsum gleich wieder einziger Absteiger

Ein Sieg und 15 Niederlagen: Für den TTS Borsum geht es nach nur einer Saison zurück in die Regionalliga Nord. „In jedem Spiel war nach wie vor der Siegeswille und eine mannschaftliche Geschlossenheit zu spüren“, sagt Manager Olaf Sprung. Nach 13 Niederlagen in Folge wurde mit dem 6:4-Heimerfolg gegen den SC Buschhausen die Pleitenserie gestoppt. Patrick Decker überzeugte wie schon in der Hinrunde – diesmal mit einer 8:6-Bilanz an der Spitzenposition. „Patrick hat eine herausragende Saison gespielt“, freute sich Sprung für seine Nummer eins. In der nächsten Saison wird Alexander Gerhold (Post SV Mülhausen II) das Team verstärken. Abgänge gibt es keine.

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