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Die im Hinspiel etwas unglücklich agierende Shan Xiaona hat sich für das Rückspiel am Freitag eine Menge vorgenommen (Bild: ETTU).
Freitag, 18.30 Uhr, Final-Rückspiel European Champions League Women: ttc berlin eastside – KTS Enea Siarkopol Tarnobrzeg (Frauensporthalle Freizeitforum Marzahn)

Großer Champions League-Showdown am Freitag in Berlin

Dr. Stephan Roscher 07.04.2022

Berlin. Es ist sicher nicht übertrieben, vom Spiel des Jahres in der Hauptstadt zu sprechen. Nach der 2:3-Niederlage am letzten Sonntag im Hinspiel in Tarnobrzeg muss Titelverteidiger ttc berlin eastside das Ausnahmeteam aus Polen am Freitagabend im Rückspiel schlagen, um zum sechsten Mal in der Erfolgen so reichen Vereinsgeschichte Europas Königsklasse zu gewinnen.

Doch das ist leichter gesagt als getan, denn der Gegner ist stark, sehr, sehr stark – weitaus stärker als alle anderen Teams, denen der Hauptstadtklub im laufenden Wettbewerb bisher begegnet ist.

Duell der Tischtennis-Giganten

Es werden sich am Freitag ab 18.30 Uhr in der Frauensporthalle im Freizeitforum Marzahn (Marzahner Promenade 53-55, 12679 Berlin) zwei europäische Tischtennis-Giganten duellieren und sich vermutlich einen Kampf auf Biegen und Brechen liefern. Hochklassigeres Damen-Tischtennis ist auf dem gesamten Kontinent zurzeit nicht möglich – ein Leckerbissen ohne Beispiel für die Fans des ttc berlin eastside sowie des Damentischtennis generell.

Punktgenau zu diesem Match der Superlative gelten keine Einlassbeschränkungen mehr und auch keine Maskenpflicht auf den Rängen. Es ist also wieder Tischtennis, wie wir es alle lieben und schätzen, Tischtennis unter Rahmenbedingungen wie vor der Pandemie. Der Gastgeber hofft dementsprechend natürlich auf eine restlos gefüllte Halle und darauf, dass die Zuschauer ihren ttc eastside nach vorne treiben und zu einer Weltklasseleistung puschen werden. Denn die wird nötig sein, um am Ende jubelnd Europas wichtigste Tischtennis-Trophäe in den Himmel recken zu können.

Hinspiel-Krimi könnte noch getoppt werden

Schon das Hinspiel war ein echter Tischtennis-Krimi, der am Freitag, was die Spannung betrifft, nochmals getoppt werden dürfte. Als zur Pause ein 0:2-Rückstand der Berlinerinnen auf den Anzeigentafeln stand, hätte keiner der 300 Zuschauer in Tarnobrzeg noch einen Pfifferling auf den Titelverteidiger gegeben. Zu stark und nervlich stabil war das polnische Team bis zu diesem Zeitpunkt aufgetreten. Zunächst hatte die Weltranglisten-Zwölfte Han Ying das Duell der DTTB-Nationalspielerinnen gegen die Nummer 28 des Welt-Rankings, Shan Xiaona, nach vier Sätzen mit extrem engem Verlauf mit 6:2 im Entscheidungsdurchgang gewonnen – Han‘s Spielweise liegt „Abwehrkillerin“ Shan ansonsten eigentlich recht gut. Die immer gefährliche China-Monegassin Yang Xiaoxin (Weltrangliste Platz 20) konnte gegen Nina Mittelham nachlegen – und das mit 11:3, 11:8, 11:9 ziemlich ungefährdet.

Nach der Pause setzte Britt Eerland das Signal zur Berliner Aufholjagd mit ihrem überzeugenden 3:1-Sieg gegen Rumäniens Nummer eins, Elizabeta Samara – ein 0:3 wäre auch tödlich und im Rückspiel praktisch nicht wettzumachen gewesen gegen einen Gegner von solcher Qualität. Nina Mittelham zeigte im Anschluss eine bärenstarke Leistung gegen Defensiv-Ass Han Ying, machte zwei Satzführungen ihrer Nationalmannschaftskollegin wett und hatte im Entscheidungsdurchgang dann das Heft eindeutig in der Hand (6:1). Als unüberwindbar erwies sich dann aber Yang Xiaoxin, die ihrem Team mit einem 3:1 über Shan Xiaona den knappen Sieg sicherte.

Irina Palina glaubt an ihr Team

Natürlich hat Tarnobrzeg nun für das Rückspiel die etwas besseren Karten, aber noch ist alles drin. „Wir  wissen, was wir können und haben noch nie aufgegeben. Ich vertraue meinen Spielerinnen und weiß, dass sie im Rückspiel alles geben werden, um das Gesamtergebnis zu unseren Gunsten zu korrigieren“, so die kämpferische Ansage der Berliner Trainerin Irina Palina. „Nana ist stinkesauer, dass sie ihre beiden Spiele verloren hat. Wir werden alles daran setzen, ihren Frust in positive Energie umzuwandeln. In unserer Halle in Marzahn haben wir schon so manches Tischtennis-Wunder geschafft – nicht zuletzt dank unserer phantastischen Fans, die zum Glück jetzt wieder ohne Einschränkungen in die Halle können.“

Der Verein fordert alle eastside-Fans auf, in die Frauensporthalle im Freizeitforum Marzahn zu kommen und gibt die Devise aus: „Gemeinsam können wir das Ding noch drehen!“

Auch wenn es vermutlich noch einige wenige Karten an der Tageskasse geben wird, empfiehlt der ttc eastside, die Tickets per E-Mail zu reservieren: karten@ttc-berlin-eastside.de

Das komplette Finale kann natürlich auch im Livestream auf Sportdeutschland.tv verfolgt werden.  

 

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