4.300 Fans, ermittelt am Nachmittag beim Endspiel, sahen ein rundum gelungenes Event - zu den Halbfinalpartien wurden 4.080 Besucher gezählt. Jeder der vier Klubs hatte seinen eigenen Fanblock, in dem teilweise exzellente Stimmung herrschte. Allen voran die stimmgewaltigen, euphorischen Fuldaer mit 180 Personen, dann die Hundertschaft kanariengelb gekleideter Plüderhausener sowie knapp 90 Düsseldorfer Anhänger, zu denen sich noch zahlreiche "Sympathisanten" in den anderen Bereichen der Halle gesellten. Der Ochsenhausener Block - gebildet überwiegend vom Fanklub der "Barockstiere" - war zwar nur 40-köpfig, dafür hatten die Oberschwaben aber eine riesige, weithin sichtbare blaue Fahne mitgebracht.
Als einzigen Wermutstropen mag man die in dieser Eindeutigkeit nicht unbedingt erwartete Dominanz der Düsseldorfer Borussia bewerten - Boll & Co. präsentierten sich wild entschlossen und schenkten keinen einzigen Ball her. Dadurch gab es weniger dramatische Spiele als in Hannover 2008. Verdienter kann man ein Turnier allerdings auch nicht gewinnen und beim Sport zählt nun einmal das Leistungsprinzip, das den Besten belohnt - und gut waren sie, die Rheinländer, unglaublich gut sogar und einsam vorne auf weiter Flur. Diejenigen, die auf Spannungsmomente und rasenden Puls stehen, kamen immerhin beim aufregenden Halbfinale zwischen Fulda und Ochsenhausen auf ihre Kosten. Zudem bekamen sie im Endspiel immerhin ein hochklassiges Match zu sehen, in dem sich Ausnahmekönner Timo Boll mit einem bärenstarken Tiago Apolonia konfrontiert sah - um ein Haar wäre dieses Duell zugunsten des Außenseiters aus Portugal gekippt.
Rund 3.000 Menschen blieben bis zum Schlussakkord in der Sportarena - gut zwei Drittel davon feierten ausgelassen im Innenraum direkt vor der voluminösen Bühne und ließen sich von den Charts-Stürmern Culcha Candela (Foto unten) zu rhythmischem Tanz und Jubelorgien animieren. Die Organisatoren um Benno Neumüller hatten Recht behalten - es wurde ein "Monsta"-Konzert der Berliner Vollblutmusiker, ein Stimmungshöhepunkt zum Abschluss der Veranstaltung, die, wie die renommierte FAZ schrieb, "für das Image des Tischtennis hervorragend" war.
Die Final-Übertragung im DSF erreichte eine durchschnittliche Zuschauerquote von über 200.000. Als Durchschnittsquote - nicht zu verwechseln mit kurzfristigen Spitzen - ist das der beste Wert, der jemals bei einer Tischtennis-Übertragung im DSF gemessen wurde. Ausschnitte der Pokalentscheidung waren auch auf n-tv und im ARD/ZDF-Frühstücksfernsehen zu sehen. Und der Internet-Livestream auf www.DTTL.tv wurde erwartungsgemäß rege in Anspruch genommen.
Auch der Liveticker des DTTB wurde intensiv genutzt: 1.969 Benutzer, die 677.301 Zugriffe generierten und jeweils länger als 28 Minuten auf der Tickerseite blieben, wurden beim Finale registriert. Insgesamt "tickerten" dort 5.073 User beim FINAL FOUR. Und auf dem Ticker-Server der Firma GTS-Electronic wurden 3.216 verschiedene Nutzer während der drei Begegnungen gezählt, Werte die den sportlichen Stellenwert der Veranstaltung unterstreichen.
contenthouse-Chef Benno Neumüller konnte seine Genugtuung nur schwer verbergen: "Diese Veranstaltung ist der endgültige Beweis, dass ?CUP+CONCERT" von den Zuschauern angenommen wird. Tischtennis liegt voll im Trend. Wir haben eine einzigartige Verbindung aus Weltklassesport und Top-Entertainment geschaffen."
DTTB-Ehrenpräsident Hans Wilhelm Gäb freute sich nicht nur über den grandiosen sportlichen Auftritt "seiner" Düsseldorfer, sondern auch über den gelungenen Rahmen der gesamten Veranstaltung: "Benno Neumüller und sein Team haben nach Hannover zum zweiten Mal aus einem früher oft trist ablaufenden Pokalfinale ein Ereignis gemacht. Ich gratuliere." Über ein solches Lob aus dem Munde eines Mannes, der für sein kritisches, fundiertes Urteil bekannt ist, dürfen alle Beteiligten durchaus ein wenig stolz sein.
DTTL-Mediendienst; Dr. Stephan Roscher (Text & Fotos)