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Der ttc eastside wird gewiss eine Nina Mittelham in Topform brauchen, um gegen Tarnobrzeg etwas reißen zu können (Bild: Dr. Stephan Roscher).
Freitag, 18.30 Uhr: Halbfinale Champions League, Hinspiel: ttc berlin eastside – KTS Enea Siarkopol Tarnobrzeg

Halbfinal-Showdown am Freitag: Berlin will gegen Titelverteidiger Tarnobrzeg bestehen

Dr. Stephan Roscher 27.03.2025

Berlin. Der fünfmalige Champions-League-Sieger ttc berlin eastside hat nun – nachdem man das Viertelfinale gegen Cartagena Mitte Februar gerade so gemeistert hatte – einen echten Hochkaräter vor der Brust. Im Halbfinale duelliert man sich mit dem Titelverteidiger KTS Enea Siarkopol Tarnobrzeg – die Polen haben Europas Thron insgesamt bereits viermal bestiegen, davon die letzten drei Jahre in Folge. Am Freitag steigt das mit großer Spannung erwartete Hinspiel im Berliner Tischtennistempel „Heyse25“. Für den ttc eastside, der den Titel zuletzt in der Saison 2020/2021 an die Spree holte, ist dieses Spiel „vorläufig der absolute Saisonhöhepunkt“, wie Manager Andreas Hain unterstreicht.

Nun kämpft der Klub aus der Hauptstadt also erneut um den prestigeträchtigsten Vereinstitel Europas und muss zunächst versuchen, das Halbfinale meistern. Und das wird richtig schwer, da der Gegner extrem stark ist. Eine echte Hausnummer und gewiss das Beste, was Europas Mannschaftstischtennis zu bieten hat. Die Polen, die seit Jahren zur Créme de la créme in Europas Königsklasse gehören, ließen vor fünf Wochen im Viertelfinal-Rückspiel gegen den italienischen Vertreter ASD Quattro Mori beim 3:0 keinen Zweifel aufkommen – im Hinspiel hatte man sich lediglich knapp mit 3:2 durchgesetzt. Im Rückspiel feierte die deutsche Nationalspielerin Han Ying nach ihrer Verletzungspause ein erfolgreiches Comeback.

Zehn Siege in elf Spielen, nur die Nummer neun ging daneben

Acht Partien hatte berlin eastside vor dem etwas haarigen Viertelfinale bereits in Europas Königsklasse bestritten, vier im Qualifikationsturnier in eigener Halle, vier in der Gruppenphase. Achtmal ging man als Sieger vom Tisch, fast immer deutlich, lediglich im letzten bedeutungslos gewordenen Gruppenspiel gegen Hodonin machte man es mit einem 3:2 ein wenig spannender. Es folgten die Spiele Nummer neun und zehn, ja inklusive Golden Match, das als eigenes Spiel zählt, sogar noch die Nummer elf. Nummer neun ging in die Hose, in Cartagena kassierte man ein unerwartetes 1:3. Bei Nummer zehn in heimischer Halle war man wieder voll im Bilde und siegte im Rückspiel mit 3:0. Das Golden Match anschließend war nichts für schwache Nerven, die Berlinerinnen behielten mit 2:1 die Oberhand.

Nun steht also die zwölfte Partie ins Haus – Nummer 13, das Rückspiel, wird erst am 25.04. in Polen ausgetragen. Doch die Weichen werden am Freitagabend in Berlin gestellt. Natürlich geht es um richtig viel, denn es ist die Runde der vier besten Teams des Kontinents, und da werden keine Geschenke gemacht und es geht richtig zur Sache – auf allerhöchstem Niveau.

Die beiden Rekordmeister der Königsklasse treffen aufeinander – Tarnobrzeg hat den prestigeträchtigen Wettbewerb nur einmal weniger gewonnen als die Berlinerinnen und ist auf der Jagd nach dem fünften Titel, es wäre der vierte in Folge. Das Team um die spielstarke Rumänin Elizabeta Samara und die erfahrene portugiesische Penholder-Spielerin Fu Yu sowie Natalia Bajor und natürlich das deutsche Defensiv-Ass Han Ying gilt als Favorit, doch das will in einem Halbfinale wenig heißen.

"Klarer Außenseiter mit kleiner Chance": Andreas Hain äußert sich zum Halbfinal-Showdown

„Gegen Tarnobrzeg sind wir sicherlich klarer Außenseiter, rechnen uns aber schon auch eine kleine Chance aus“, betont Andreas Hain. „Wenn man ein Match des Halbfinales mit 3:1 oder 3:0 gewinnen kann, ist man schon einmal im „Goldenen Match“ und da ist alles möglich. Unser Ziel ist es deshalb, im Heimspiel am Freitag alles zu geben und so vielleicht die Überraschung zu schaffen.“ Man möchte so wenig wie möglich dem Zufall überlassen und legt Sondertrainingseinheiten im Westerwald ein. „Wir werden uns sehr intensiv gemeinsam in Grenzau im dortigen Tischtennis-Zentrum vorbereiten und dann mal schauen, was wir am Freitag abrufen können“, so Hain. Fünf Spielerinnen sind spielberechtigt, man hat also die Qual der Wahl, da man lediglich ein Trio benötigt: „Nina Mittelham, Xiaona Shan, Sabina Surjan, Mia Griesel und Josi Neumann stehen zur Verfügung und auch unsere Japanerin Yuka Kaneyoshi, die in der Champions League nicht einsatzberechtigt ist, stellt sich in den Dienst der Mannschaft und ist mit Ihrem Abwehrspiel wichtig zur Vorbereitung auf die Matches gegen Han Ying auf der polnischen Seite.“ Hain und mit ihm der gesamte Hauptstadtklub setzen nicht zuletzt auf die Fans: „Wir werden unsere Halle in einen echten Hexenkessel verwandeln und eine Center-Court-Atmosphäre schaffen. Wie immer bei Champions-League-Spielen rechnen wir mir vielen Fans und hoffen so auf ein tolles Spiel. Für uns ist dieses Spiel vorläufig der absolute Saisonhöhepunkt!“.

Das andere Semifinale bestreitet übrigens nicht der Turniermitfavorit LINZ AG Froschberg, der im Viertelfinale das Kunststück fertigbrachte, nach einem 3:0-Hinspielerfolg im französischen Sain-Quentin noch auszuscheiden – eigentlich unfassbar. Somit bestreiten die Teams aus Sain-Quentin und Metz das andere, rein französische Halbfinal-Duell. Sollte der ttc eastside die hohe Hürde Tarnobrzeg tatsächlich meistern, wäre im Finale wirklich alles möglich, auch der sechste Titel in Europas Königsklasse.

 

Tickets

Kurzfristige Kartenbestellungen im Eastside Ticket Shop sind noch möglich:

https://login.vr-ticket.de/ttc-berlin-eastside/CL-2024

 

Livestream

Da es sich um eine ETTU-Veranstaltung handelt, gibt es diesmal leider nicht den bewährten Livestream des Berliner TV-Teams um Bernd Guder zu sehen. Wer es partout nicht selber in die Halle schafft, kann also lediglich auf den Stream der ETTU zurückgreifen:

https://ettutv.stupaevents.com/#/home/view/0/1605?asset_playback_id=null

Diesen Live-Link kann man nur nutzen, wenn man sich zuvor per eMail-Adresse angemeldet und ein Passwort vergeben hat.

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Viertelfinale, Rückspiel

ttc berlin eastside – UCAM Cartagena TM 3:0

  • Xiaona Shan – Carmen Lozano 3:0 (11:6, 11:1, 11:4)
  • Nina Mittelham – Sofia Xuan Zhang 3:0 (11:5, 16:14, 11:8)
  • Sabina Surjan – Yao Li 3:0 (11:4, 11:8, 11:4)

Golden Match

ttc berlin eastside – UCAM Cartagena TM 2:1

  • Nina Mittelham – Sofia Xuan Zhang 9:11
  • Xiaona Shan – Yao Li 11:6
  • Sabina Surjan – Carmen Lozano 11:4

WEITERE VIERTELFINALSPIELE

KTS Enea Siarkopol Tarnobrzeg (POL) – ASD Quattro Mori (ITA) 3:2, 3:0

Linz AG Froschberg (AUT) – Saint-Quentin TT (FRA) 3:0, 0:3, 0:2

Étival ASRTT (FRA) – Metz TT (FRA) 1:3, 2:3

 

 

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