Limburg. Im großen Stil eingeladen hatte Thomas Weikert nicht. Die Gratulanten zu seinem 60. Geburtstag am Montag waren trotzdem zahlreich und prominent. Am Vormittag etwa überraschten ihn seine langjährigen Weggefährten aus dem DTTB-Präsidium in Limburg, Ehrenpräsident Hans Wilhelm Gäb, Präsident Michael Geiger und Generalsekretär Matthias Vatheuer.
Am Tag zuvor hatte sich Thomas Weikert in Düsseldorf als Kandidat um das Amt des DOSB-Präsidenten den Vertretern von Fachverbänden und Landessportbünden vorgestellt. "Gestalten ist wichtig. Ich war immer im Sport tätig und wenn man etwas machen kann, um zu befrieden, könnte ich mir vorstellen, es zu tun", sagte Weikert der Deutschen Presse-Agentur. "Ich denke, dass ich zunächst immer versuche, eine einvernehmliche Lösung zu finden. Das ist mein Stil, das war so im Deutschen Tischtennis-Bund und ist so im Weltverband ITTF, aber auch im sonstigen Leben."
Einsatz für den Sport schon seit den 1990ern
Seit Mitte der 1990er-Jahre hat der Fachanwalt für Familien- und Sportrecht Funktionärsaufgaben im DTTB inne. 1995 wurde er Vorsitzender des Kontrollausschusses und ist seit 2002 er als Justitiar tätig. Auf der heute "Bundestag" genannten "Bundeshauptversammlung" im Juni 2005 in Frankfurt am Main wurde er zum DTTB-Präsidenten gewählt. Auch auf DOSB-Ebene wurde man schnell auf ihn aufmerksam. 2008 wurde Weikert Vorsitzender des Trägervereins der Trainerakademie Köln des Deutschen Olympischen Sportbundes DOSB. Und die Spielsportverbände wählten ihn als zu ihrem Sprecher.
Für die ITTF ist der Familienvater seit 2009 in verschiedenen Funktionen tätig. Zunächst als einer der Vizepräsidenten im Führungsgremium, dem Executive Committee, ab 2013 dann als stellvertretender Präsident. 2014 übernahm er nach dem Rücktritt des früheren Präsidenten Adham Sharara kraft Satzung das Amt an der ITTF-Spitze. 2017 wurde Thomas Weikert für seine erste Amtszeit als ITTF-Präsident gewählt. Zu einer weiteren wird er bei der WM in der kommenden Woche nicht mehr antreten.
Der ehemalige Erstligaspieler engagiert sich auch als DOSB-Kandidat noch an der Basis
Aktiver Tischtennisspieler ist der ehemalige Erstliga-Akteur bis heute. In den 1980er-Jahren schlug Thomas Weikert für Herbornseelbach und Hamm in der höchsten Liga auf. Wie viele Tischtennis-Insider kann er noch Jahrzehnte später detailliert über Siege und Niederlagen, aufgeholte Rückstände, vergebene Führungen, kuriose Schläger und dubiose Beläge berichten. Über Wittlich und Bergnassau kam er 1990 wieder zurück zu seinem Heimatverein TTC 1947 Elz, in dem er bis heute aktiv ist.
Sein Arbeitspensum für den Sport ist ebenso immens wie breit gefächert. Als er schon längst im Gespräch um das Amt des DOSB-Präsidenten ist, engagiert er sich zusätzlich auch an der Basis. Seit Oktober ist er Sportkreisvorsitzender Limburg-Weilburg.
Tischtennis-Deutschland gratuliert zu diesem besonderen Geburtstag und drückt fest die Daumen für das nächste große Amt. Die DOSB-Mitgliederversammlung, wo er zum Deutschland-Chef des organisierten Sports in Deutschland gewählt werden könnte, ist am 4. Dezember in Weimar.