Chemnitz. An den ihn lautstark unterstützenden sächsischen Fans lag es nicht. Alexander Flemming konnte eine 3:0-Satzführung nicht nutzen und unterlag dem bei den 88. Nationalen Deutschen Meisterschaften in Chemnitz an Position zwei gesetzten Benedikt Duda (Bergneustadt) im Viertelfinale. Spanish-Open-Finalist Duda war im Anschluss sichtlich erschöpft. „Es war ein anstrengendes und hartes Spiel. In den ersten drei Sätzen habe ich viele Fehler gemacht“, bekannte er. „Dann war es mental ganz schwierig, das 0:3 noch zu drehen und die Kurve zu kriegen.“ Sein Rezept: „Ich habe einfach versucht, jeden Ball rüberzuspielen und nur von Punkt zu Punkt zu denken.“ Duda trifft am Sonntag in der Vorschlussrunde auf seinen Doppelpartner Dang Qiu (Grünwettersbach), der den Bad Königshofener Kilian Ort in sieben Sätzen niederrang.
„Die Deutschen Meisterschaften sind sehr anstrengend und sehr zäh. Der Anspruch jedes einzelnen Spiels ist schon sehr hoch“, kommentierte Qiu. Er und Ort kennen sich seit der Jugend, haben unzählige Partien gegeneinander bestritten. „Kilian spielt immer sehr gut gegen mich“, wusste er. So war’s auch heute, als sich der Portugal-Open-Champion einem 1:3-Satzrückstand gegenübersah. „Ich bin sehr glücklich, dass ich das noch drehen konnte.“
Mengel schlägt Franziska-Bezwinger Meissner und trifft auf Walther
Patrick-Franziska-Bezwinger Cedric Meissner (Mainz), der zuvor schon erklärt hatte, wie wenig ihm der NDM-Titelträger von 2013, Steffen Mengel, liege, unterlag in fünf Durchgängen, hatte jedoch Chancen auf mehr, vor allem in den Sätzen zwei und drei.
Mengel bekommt es mit Ricardo Walther (Düsseldorf) zu tun, der sich gegen Julian Mohr vergleichsweise schonen konnte, vom Neckarsulmer allerdings in den Durchgängen eins und vier in die Verlängerung gezwungen wurde. „Ich war vor dem Spiel gewarnt, weil er gegen ‚Franz‘ gewonnen hatte“, klärte der Mühlhausener TTBL-Akteur die Voraussetzungen. „Ich habe sehr konzentriert gespielt, war sehr fokussiert und bin sehr zufrieden damit, wie es gelaufen ist, auch wenn ich zwischendrin ein paar Lücken hatte.“ Seine Turniererfahrung und vergangene Erfolge hälfen dem Team-WM-Finalisten von 2014 nicht. "Auch wenn ich schon mal Deutscher Meister war: Für mich ist das hier ein ganz neues Turnier.“
Publikumsliebling Alexander Flemming, der Leipziger in Diensten des bayerischen Zweitligisten Hilpoltstein, bleibt den Zuschauern am Finaltag noch erhalten und steht, dann an der Seite von Erik Bottroff, im Doppel-Halbfinale erneut Benedikt Duda gegenüber, der zusammen mit Dang Qiu wieder der Topfavorit ist.
Herren-Einzel, Viertelfinale
Steffen Mengel - Cedric Meissner 4:1 (2,9,11,-9,7)
Ricardo Walther - Julian Mohr 4:0 (12,4,2,10)
Dang Qiu - Kilian Ort 4:3 (-15,12,-8,-7,11,7,6)
Benedikt Duda - Alexander Flemming 4:3 (-8,-9,-7,7,9,2,6)
Halbfinale, Sonntag um 10:40 Uhr
Steffen Mengel - Ricardo Walther
Benedikt Duda - Dang Qiu
Fotos: Marco Steinbrenner