Hongkong. Nach Shan Xiaona haben auch Timo Boll und Benedikt Duda bei den mit 175.000 Dollar dotierten Hong Kong Open den Einzug in das Achtelfinale geschafft, das am Freitag ausgetragen wird. Ausgeschieden ist Ricardo Walther, stand gegen den Weltranglistenzweiten Lin Gaoyuan aber dicht vor dem Einzug in den Entscheidungssatz.
Timo Boll: 4:3-Arbeitssieg über Kumpel Kamal
Den erwarteten Einzug in das Achtelfinale schaffte der in Hongkong an Position vier gesetzte Timo Boll, musste im Duell mit seinem ehemaligen Düsseldorfer Vereinskollegen Kamal Sharat Achanta aber unerwartet über die volle Distanz von sieben Sätzen. Der Erfolg war am Ende ein überaus hart erarbeiteter, nachdem der deutsche Weltranglistensechste zunächst bereits mit 3:0 gegen den Inder geführt hatte. Im sechsten Satz ließ Boll bei 10:8 zwei Matchbälle gegen seinen ehemaligen Teamkollegen ungenutzt, beherrschte nach dem Ausgleich aber Durchgang sieben klar mit 11:6. Boll sagte anschließend: "Wir kennen uns gut. Ich habe die Sätze nicht nach Hause gebracht, obwohl ich eigentlich immer geführt habe. Zu Beginn hatte ich dagegen etwas Glück. Von daher bin ich zufrieden, das Spiel gewonnen zu haben." Herren-Bundestrainer Jörg Roßkopf analysierte: "Timo hat 3:0 und 6:1 geführt, aber diesen und auch die Folgesätze nicht zugemacht. Timo hat dann aber im siebten Durchgang seine Konzentration wiedergefunden. Es war gut, dass er nach ein paar Tagen Pause nun wieder einen Wettkampf gespielt hat"
Am Freitag steht der Rekordeuropameister um 13.10 Uhr deutscher Zeit dem Japaner Maharu Yoshimura im Kampf um den Einzug in die Runde der besten Acht gegenüber. Der Mixed-Weltmeister von 2017 verhinderte mit seinem 4:0 über Patrick Franziska das deutsche Duell im Achtelfinale. Herren-Bundestrainer Jörg Roßkopf weiß um die Qualitäten des Asiaten: "Er ist ein sehr unberechenbarer Spieler. Wie gut er spielen kann, hat er heute gegen Patrick gezeigt."
Benedikt Duda: Klarer 4:1-Erfolg über Lokalmatador Ho
Seine ausgezeichnete Form bestätigte Benedikt Duda durch einen ungefährdeten 4:1-Erfolg über Hongkongs Lokalmatador Ho Kwan Kit. Nach dem 11:5, 11:6, 12:10, 7:11 und 11:6 steht die Nummer 46 der Welt nun am Freitag um 14 Uhr gegen den 39 Plätze besser eingestuften Chinesen Liang Jingkun vor einer hohen Hürde, freut sich aber auf das Match gegen den WM-Dritten von Budapest: "Gegen Liang habe ich zuvor noch nie gespielt. Aber daraus, dass er WM-Dritter ist, mache ich mir nichts. Ich will morgen meine Topleistung abrufen und dann sehen wir, wer als Sieger vom Tisch geht."
Mit seinen Vorstellungen in Hongkong ist Duda bislang zufrieden: "Bei diesem Turnier spiele ich gut, letzte Woche in China war das nicht so der Fall. Ich habe mich dann hingesetzt, analysiert, mir Gedanken gemacht und in der Folge ein paar Kleinigkeiten verändert." In der Qualifikation und heute gegen Ho Kwan Kit lief es bestens für Duda: "Ich bin froh, dass ich gegen Ho so deutlich gewonnen habe. Ich war sehr schnell unterwegs und habe ihn gut unter Druck setzen können." Herren-Bundestrainer Jörg Roßkopf: "Bene spielt in Hongkong stark. Morgen gegen Liang hat er nichts zu verlieren. Mal sehen, was da geht."
Walther drängt Nummer 2 der Welt an den Rand des Entscheidungssatzes
"Ricardo hat in China und in Hongkong sehr stark gespielt und war auch heute nicht chancenlos gegen Lin Gaoyuan", freute sich Herren-Bundestrainer Jörg Roßkopf über eine eine starke Leistung von Ricardo Walther gegen Chinas Linkshänder Lin Gaoyuan. Die Nummer 38 der Welt brachte die Nummer zwei mehr als nur einmal in arge Verlegenheit. Der Düsseldorfer verlor zwar nach starkem Auftakt und 2:0-Satzführung gegen den Chinesen drei Sätze in Folge deutlich. Im sechsten Durchgang allerdings verpasste ein Walther auf Augenhöhe beim 10:12 nur um Haaresbreite den Satzausgleich und damit den Einzug in den Entscheidungssatz. Ricardo Walther ärgerte sich anschließend: "Den sechsten Satz war ich eigentlich besser und hätte mir diesen nach 8:4, 9:5 und 10:9 auch holen müssen." Walther weiter: "Ich bin natürlich jetzt erst einmal ärgerlich, dass ich das Spiel verloren haben. Aber ich habe in China und in Hongkong gezeigt, dass ich in guter Form bin auch gegen die Topjungs mithalten kann."
Herren-Bundestrainer Jörg Roßkopf: "Ric spielt mit viel Selbstvertrauen, ist mir der Rückhand sehr stark und bewegt sich sehr gut, um seine Vorhand einzusetzen. Seine Leistungen in China und Hongkong und auch die Tatsache, dass er unsere Nummer vier im Aufgebot für die European Games ist, sollte ihm Anreiz genug sein, um noch mehr zu machen. Wenn er das tut, dann geht es für ihn auch noch weiter nach vorne." Walther freut sich auf die European Games, hofft aber, dass sein Einsatz nicht notwendig wird: "Der vierte Spieler kommt ja nur zum Einsatz, wenn sich ein anderer verletzt. Ich wünsche mir, dass das nicht passiert und die anderen drei fit sind und den Titel holen, den wir unbedingt gewinnen wollen. Sollte ich aber spielen müssen, bin ich zumindest in guter Form."
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Patrick Franziska - Maharu Yoshimura JPN 0:4 (-10,-9,-2,-2)
Timo Boll - Sharat Kamal Achanta IND 4:3 (4,9,11,-7,-11,-10,6)
Ricardo Walther - Lin Gaoyuan CHN 2:4 (8,10,-2,-5,-6,-10)
Benedikt Duda - Ho Kwan Kit HKG 4:1 (5,6,10,-7,6)
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