Frankfurt/Budapest. Den Auftakt zur World Tour 2019 hat China für eine beeindruckende Demonstration seiner Stärke genutzt. Am WM-Austragungsort Budapest sicherte sich das Reich der Mitte bei den mit 170.000 Dollar dotierten Hungarian Open durch Lin Gaoyuan, Chen Meng, Liang Jingkun/Xu Xin, Wang Manyu/Zhu Yuling und Xu Xin/Liu Shiwen in souveräner Manier alle fünf Titel.
China nutzte die Abwesenheit der Top-Ten-Asse Timo Boll (Deutschland) Tomokazu Harimoto, Koki Niwa, Jun Mizutani (alle Japan) und Lee Sangsu (Südkorea) sowie bei den Damen von Kasumi Ishikawa, Mima Ito und Miu Hirano (alle Japan), um gegenüber dem Rest der Welt sein Territorium weiträumig zu markieren. Im Herren- und Damen-Einzel war die überragende Tischtennisnation jeweils ab dem Halbfinale unter sich, im Herren- und Damen-Doppel gelang China mit jeweils Gold und Silber die Maximalausbeute. Im Mixed gewann ebenfalls die einzig angetretene Kombination der Supermacht den Titel.
Für Deutschlands 20-köpfiges Aufgebot waren die Hungarian Open am Freitag bereits beendet. Ohne Boll und Dimitrij Ovtcharov, die das Turnier in ihrem Kalender aussparten, blieb die Achtelfinalteilnahme des an Position sieben gesetzten Weltranglisten-15. Patrick Franziska die beste Ausbeute. Der Saarbrücker Franziska, wie zuvor auch die Grünwettersbacher Qiu Dang und Ricardo Walther und zahlreiche andere Athleten, erkrankte allerdings nach einem beeindruckenden Sieg über Chinas Swedish-Open-Halbfinalisten Zhou Qihao über Nacht und konnte nicht zu seinem Folgematch gegen Tischtennis-Denkmal Vladimir Samsonov (Weißrussland) antreten. Wie Franziska so setzten sich auch bei den Damen Petrissa Solja (Sieg über Europas Nummer 1 Sofia Polcanova/Österreich) und Shan Xiaona (Sieg über die Weltranglisten-14. Doo Hoi Kem/Hongkong) mit dem Einzug in die Runde der besten Sechzehn stark in Szene.
Die Hungarian Open waren das erste von insgesamt zwölf Turnieren der World Tour 2019. Sechs Stationen davon gehören zur exklusiven Platinum Serie, darunter erneut auch die German Open vom 8. bis 13. Oktober in der Bremer ÖVB-Arena. Nächstes Event der World Tour sind die Qatar Open, die vom 26. bis 31. März in Doha ausgetragen werden. Zuvor stehen im Februar im internationalen Turnierkalender neben dem Europe Top 16 in Montreux (2./3. Februar) auch die Portugal Open in Lissabon als Station der ITTF Challenge Series vom 13. bis 17. Februar auf dem Programm.
Herren-Einzel
Finale
Lin Gaoyuan CHN - Wang Chuqin CHN 4:0 (11,10,8,9)
Halbfinale
Fan Zhendong CHN - Wang Chuqin CHN 3:4 (7,-7,-11,5,-10,3,-9)
Xu Xin CHN - Lin Gaoyuan CHN 0:4 (-12,-9,-6,-9)
Damen-Einzel
Finale
Chen Meng CHN - Zhu Yuling CHN 4:2 (-9,7,-11,11,4,5)
Halbfinale
Zhu Yuling CHN - Li Shiwen CHN 4:3 (-5,9,-8,-8,6,9,10)
Chen Meng CHN - Wang Manyu CHN 4:1 (9,9,7,-7,5)
Herren-Doppel
Finale
Liang Jingkun/Xu Xin CHN - Fan Zhendong/Lin Gaoyuan CHN 3:2 (5,-9,7,-5,8)
Damen-Doppel
Finale
Wang Manyu/Zhu Yuling CHN - Chen Meng/Sun Yingsha CHN 3:1 (-8,7,13,2)
Mixed
Finale
Xu Xin/Liu Shiwen CHN - Adam Szudi/Szandra Pergel 3:0 (3,6,5)
Alle Ergebnisse auf der Webseite der ITTF
DAS DEUTSCHE AUFGEBOT
Damen: Chantal Mantz (TTG Bingen/Münster-Sarmsheim), Nina Mittelham (ttc berlin eastside), Kristin Lang (SV DJK Kolbermoor), Shan Xiaona (ttc berlin eastside), Petrissa Solja (TSV Langstadt), Sabine Winter (SV DJK Kolbermoor), Wan Yuan (TTG Bingen/Münster-Sarmsheim)
Herren: Patrick Baum (AS Pontoise Cergy TT/FRA), Benedikt Duda (TTC Bergneustadt), Gerrit Engemann (TTC GW Bad Hamm), Ruwen Filus (TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell), Patrick Franziska (1. FC Saarbrücken TT), Tobias Hippler (TuS Celle), Nils Hohmeier (TuS Celle), Dennis Klein (ttc indeland Jülich), Steffen Mengel (Post SV Mühlhausen), Kilian Ort (TSV Bad Königshofen), Qiu Dang (ASV Grünwettersbach), Bastian Steger (SV Werder Bremen), Ricardo Walther (ASV Grünwettersbach)
Trainer: Jörg Roßkopf (Herren-Bundestrainer), Lars Hielscher (Assistenztrainer Herren), Jie Schöpp (Damen-Bundestrainerin), Wan Guohui (Assistenztrainer Damen)
Schiedsrichter: Michael Zwipp (Stellv. Oberschiedsrichter)