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Aus nach verpassten Matchbällen: Petrissa Solja (Foto: Schillings)
Peti Solja unterliegt Yu Fu nach Führung und Matchbällen / Franziska wegen Erkrankung nicht angetreten

Hungarian Open für DTTB-Asse vorzeitig beendet

18.01.2019

Frankfurt/Budapest. Die mit 170.000 Dollar dotierten Hungarian Open sind seit dem Nachmittag für die Asse des Deutschen Tischtennis-Bundes beendet. Petrissa Solja und Shan Xiaona ereilte im Einzel-Achtelfinale das Aus, im Doppel verpasste das Duo Benedikt Duda/Ruwen Filus eine Medaille nur knapp. Zwei vorgesehene Auftritte von Patrick Franziska mussten am Morgen abgesagt werden. Der Saarbrücker erkrankte über Nacht und konnte weder sein Achtelfinalmatch im Einzel noch das Mixed-Viertelfinale an der Seite von Petrissa Solja bestreiten.

Petrissa Solja: Achtelfinalaus nach Matchbällen

Zuerst ließ sie den Schläger aus der Hand gleiten, dann fasste sie sich ungläubig an den Kopf. Petrissa Solja stand die verständliche Enttäuschung über eine vermeidbare Achtelfinalniederlage gegen Yu Fu ins Gesicht geschrieben. Mit 11:13 im Entscheidungssatz unterlag die WM-Bronzemedaillengewinnerin im Mixed nach gleich mehreren verpassten Matchbällen im fünften und siebten Durchgang der Nummer 36 der Welt. Nach dem Aus im Viertelfinale der EM 2016, ebenfalls in Budapest, war es die zweite schmerzhafte Niederlage Soljas gegen die Portugiesin.

Das Achtelfinalduell hatte aus deutscher Sicher überaus vielversprechend begonnen. Solja beherrschte ihre Gegner zunächst nach Belieben, schien nach 11:5, 11:9 und 11:7 einem weiteren klaren Erfolg entgegenzusteuern, nachdem sie bereits gestern der Europaranglistenersten Sofia Polcanova (Österreich) in der Runde der besten 32 keinen Satzgewinn überlassen hatte. Doch nach dem Anschluss zum 1:3 wendete sich das Blatt. Damen-Bundestrainerin Jie Schöpp: "Yu Fu hat am Anfang nicht gut gespielt, aber dann war es plötzlich eine fifty-fifty-Partie. Peti ist dann stärker unter Druck geraten, denn Yu Fu hat praktisch überhaupt keine leichten Fehler mehr mit der Vorhand gemacht."

Die Durchgänge fünf bis sieben begruben mit 16:14, 12:10 und 13:11 zugunsten der Südeuropäerin beendeten die Hoffnungen Soljas auf den Sieg. Nochmals Schöpp: "Die besseren, variableren Aufschläge haben am Ende den Ausschlag für Yu Fu gegeben. Peti, die insgesamt eine gute Form gezeigt hat, war hier etwas einseitiger, daran müssen wir noch arbeiten." Solja selbst sagte nach dem Match: "Ich habe bis zum Ende nicht aufgesteckt. Auch zum Schluss habe ich mich noch einmal herangekämpft und mir noch einmal eine Chance auf den Sieg herausgespielt. Ich hatte viele Matchbälle und habe es leider nicht geschafft, einen davon zu verwandeln."

Shan Xiaona: Niederlage am 36. Geburtstag

Mit ihrem ersten internationalen Turnierauftritt nach ihrer Babypause durfte Shan Xiaona sehr zufrieden sein. Nach ihrem nicht unbedingt erwarteten Triumph gestern über die Weltranglisten-14. Doo Hoi Kem ereilte die Wahl-Düsseldorferin an ihrem 36. Geburtstag erst im Achtelfinale das Aus. Die in Diensten des ttc berlin eastside stehende Penholderspielerin unterlag Bernadette Szocs in vier Sätzen. Gegen Rumäniens Europe-Top-16-Siegerin fehlte es der jungen Mutter in den entscheidenden Momenten nach ihrer mehrmonatigen Pause noch an Ballsicherheit und Schnelligkeit.

Shan Xiaona ließ sich durch die Niederlage allerdings die Geburtstagsstimmung nicht vermiesen. Die EM-Finalistin von 2013 war mit ihrem internationalen Comeback bei den Hungarian Open zufrieden, auch wenn sie ein wenig mit ausgelassenen Chancen nach Führungen in Durchgang zwei und drei haderte: "Schade, dass ich gegen Szocs nicht Satz zwei oder drei nach Hause gebraucht habe, da war eine Chance da. Aber sie war heute auch sehr stark und hat verdient gewonnen. Ich bin körperlich nach der Pause noch nicht wieder ganz auf der Höhe, ich bin noch nicht schnell genug und meinem Spiel fehlt es noch an Schlaghärte. Aber es wird von Tag zu Tag besser, das freut mich."

Patrick Franziksa: Gesundheitliche Probleme verhindern Einsatz

Weißrusslands Tischtennis-Denkmal Vladimir Samsonov erreicht in Budapest kurioserweise durch zwei kampflose Erfolge über deutsche Gegner das Viertelfinale. Nachdem gestern bereits in der Runde der besten 32 Qiu Dang (Grünwettersbach) wegen zu hohem Flüssigkeitsverlust einer Magen-Darm-Verstimmung nicht zum Erstrundenmatch gegen den Weißrussen antreten konnte, musste heute Vormittag auch der an Position sieben gesetzte Patrick Franziska mit gesundheitlichen Problemen seine Starts am Freitag canceln, neben dem Einzel-Achtelfinale am Abend gegen Samsonov auch die Viertelfinalbegegnung im Mixed an der Seite von Petrissa Solja gegen die Chinesen Xu Xin/Liu Shiwen. Die beiden Deutschen waren nicht die einzigen Spieler, die in Budapest mit einem Virus zu kämpfen hatten. 

Herren-Bundestrainer Jörg Roßkopf erklärt den Grund: "Wesentlich mehr Spieler als dies normal ist, haben in Budapest mit Übelkeit zu kämpfen und konnten zu Matches nicht antreten, vielleicht ist es ein Virus. Auch Patrick hat über Nacht sehr, sehr starke Kopfschmerzen bekommen und hat kaum geschlafen. Er musste deshalb den Mixed-Wettbewerb absagen und wird auch nicht gegen gegen Vladi spielen." Schade für Franziska: Saarbrückens Nummer 15 der Welt hatte gestern das Turnier glänzend begonnen und sich gegen Chinas Swedish-Open-Halbfinalisten Zhou Qihao für die 1:4-Niederlage im Vorjahr bei den Hongkong Open in sechs Sätzen revanchiert. Patrick Franziska: "Das war eine sehr gute Leistung von mir gegen Zhou. Ich war sehr ballsicher und sehr stark im Aufschlag- und Rückschlagspiel."

Duda/Filus: Starkes Debüt endet erst im Viertelfinale

Im Herren-Doppel verpassten Benedikt Duda/Ruwen Filus (Bergneustadt/Fulda-Maberzell) nur knapp den Einzug in die Medaillenränge. Das neu formierte Duo unterlag bei seinem Debütturnier nach starken Leistungen erst im Viertelfinale der Kombination Tristan Flore/Emmanuel Lebesson. Beim hauchdünnen 1:3 gegen die Franzosen gingen zwei der drei Sätze in der Verlängerung verloren. Benedikt Duda, der in Ungarn in der Qualifikation und gestern beim knappen 3:4-Aus gegen den Weltranglisten-Zweiten Xu Xin (China) überzeugt hatte, war nicht unzufrieden: "Im Einzel habe ich gut gespielt und gezeigt, dass ich mich weiterentwickelt habe. Im Doppel mit Ruwen lief es teilweise richtig gut. Wir hatten vorher noch nie zusammen gespielt, aber wir harmonieren ganz gut und haben unsere Aufgaben bis zum Viertelfinale gut gelöst."

Die Hungarian Open, für die 20 deutsche Spieler gemeldet waren, sind das erste von insgesamt zwölf Turnieren der World Tour 2019. Sechs Stationen davon gehören zur exklusiven Platinum Serie, darunter erneut auch die German Open vom 8. bis 13. Oktober in der Bremer ÖVB-Arena. Nächstes Event der World Tour sind die Qatar Open, die vom 26. bis 31. März in Doha ausgetragen werden. Zuvor stehen im Februar im internationalen Turnierkalender neben dem Europe Top 16 in Montreux (2./3. Februar) auch die Portugal Open als Station der ITTF Challenge Series vom 13. bis 17. Februar auf dem Programm.

 

DIE ERGEBNISSE DER DEUTSCHEN AM FREITAG


Herren-Einzel
Achtelfinale
Patrick Franziska - Vladimir Samsonov BLR 0:4 Wertung 
Patrick Franziska trat wegen Erkrankung nicht an

Damen-Einzel
Achtelfinale
Shan Xiaona - Bernadette Szcos ROU 0:4 (-4,-10,-10,-8)
Petrissa Solja - Yu Fu POR 3:4 (5,9,7,-7,-14,-10,-11)

Mixed
Viertelfinale
Patrick Franziska/Petrissa Solja - Xu Xin/Liu Shiwen CHN 0:3 Wertung
Das DTTB-Duo trat wegen Erkrankung Patrick Franziskas nicht an 

Herren-Doppel
Viertelfinale
Benedikt Duda/Ruwen Filus - Tristan Flore/Emmanuel Lebesson FRA  1:3 (11,-8,-12,-12)


Zum Livestreaming der ITTF

Alle Ansetzungen und Ergebnisse auf der Webseite der ITTF

 

DAS DEUTSCHE AUFGEBOT

Damen: Chantal Mantz (TTG Bingen/Münster-Sarmsheim), Nina Mittelham (ttc berlin eastside), Kristin Lang (SV DJK Kolbermoor), Shan Xiaona (ttc berlin eastside), Petrissa Solja (TSV Langstadt), Sabine Winter (SV DJK Kolbermoor), Wan Yuan (TTG Bingen/Münster-Sarmsheim)
Herren: Patrick Baum (AS Pontoise Cergy TT/FRA), Benedikt Duda (TTC Bergneustadt), Gerrit Engemann (TTC GW Bad Hamm), Ruwen Filus (TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell), Patrick Franziska (1. FC Saarbrücken TT), Tobias Hippler (TuS Celle), Nils Hohmeier (TuS Celle), Dennis Klein (ttc indeland Jülich), Steffen Mengel (Post SV Mühlhausen), Kilian Ort (TSV Bad Königshofen), Qiu Dang (ASV Grünwettersbach), Bastian Steger (SV Werder Bremen), Ricardo Walther (ASV Grünwettersbach)
Trainer: Jörg Roßkopf (Herren-Bundestrainer), Lars Hielscher (Assistenztrainer Herren), Jie Schöpp (Damen-Bundestrainerin), Wan Guohui (Assistenztrainer Damen)
Schiedsrichter: Michael Zwipp (Stellv. Oberschiedsrichter)

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