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Interkulturelle Themen in Theorie und Praxis standen bei der Fortbildung an (Foto: König)

Interkulturelle Fortbildung: Wenn man sich auch ohne Worte versteht...

12.07.2016

Frankfurt/Düsseldorf. Tischtennis trifft auf Entwicklungspolitik: Im Zuge seiner Kampagne "One Game. One World." hat der DTTB in Zusammenarbeit mit "Engagement Global" in Düsseldorf die erste Interkulturelle Fortbildung durchgeführt. Die 19 Teilnehmer nahmen viele wertvolle Tipps mit nach Hause. Die wichtigste Erkenntnis: Tischtennis funktioniert auch ohne Worte.


Es muss nicht automatisch Liebe sein. Eine gewisse Vorstellung von Empathie, Einfühlungsvermögen und Beobachtungsgabe sollten jedoch vorhanden sein, ebenso wie fundiertes Wissen über den jeweils Anderen. Genau dieser Mix der Komponenten war es, der die Interkulturelle Fortbildung von DTTB in Düsseldorf und Engagement Global für Vereine so interessant machte.

Wenn Sport auf Entwicklungspolitik trifft und Vereine auf das Thema Integration, erzeugt dies einen waren Quell interessanter und abwechslungsreicher Themen. Das war die Idee, die hinter der ersten Kooperationsveranstaltung von DTTB und Engagement Global steckte, die das Wissen um entwicklungspolitische Zusammenhänge als Basis für Integrationsarbeit im eigenen Verein in den Mittelpunkt stellte. Mit den jungen Referenten von buntkicktgut, einer interkulturellen Begegnungsinitiative aus dem Fußballbereich und Dennis Dörner, dem Referent für Sportentwicklung im Kreissportbund Göttingen-Osterode, konnten praxisnahe Fachleute für die Veranstaltungsreihe gewonnen werden.


Ungleichheit, Flucht und Ursachen


Dass die Verteilung von Geld in der Welt ziemlich ungleich ist, wird niemanden wirklich überraschen. Wie erschreckend stark die Ungleichheiten zwischen Bevölkerungszahl der Kontinente und dem Bruttoinlandsprodukt aber wirklich sind, das legte ein ‚Weltspiel‘ schonungslos offen, mit dem die Referenten eine Basis für jegliche weitere Betrachtung legten. Von Ungleichverteilung zu Fluchtursachen ist es dann kein weiter Weg mehr. In verschiedenen Gruppenarbeiten wurden nicht nur jegliche Assoziationen in Bezug auf Ungleichverteilung diskutiert, sondern sich auch Gedanken zu Willkommensfesten gemacht und sich zum Thema Flucht und Fluchtursachen informiert.

Die Teilnehmer in Düsseldorf (Foto: König)

Und fernab der Vorträge und Gruppenarbeit? Während kleiner Pausen verfolgte man das EM-Elfmeterschießen zwischen Polen und der Schweiz oder spielte an einem Seminartisch mit Rollnet Tischtennis. Beim anschließenden gemeinsamen Abend lernte man sich nach dem Motto „Zeig' mir, wie du Tischtennis spielst und ich sag dir, wer du bist“ bei einem Doppel-Kreuzchen Turnier erst so richtig kennen. Tischtennis entfache dabei einmal mehr seine besondere Magie: Jung und alt spielten genauso zusammen wie Männer und Frauen. Sport verbindet eben. Und Tischtennis zeigt, wie es geht.


Sport hat eine eigene Sprache


Genau das war der Inhalt des zweiten Tags. Wie bringe ich Integrationsthemen mit Tischtennis unter einen Hut? Bei selbsterfundenen Spielen, die so einfach sind, dass man sie auch ohne Worte verstehen kann, wurden die Kreativität und der Erfindergeist der Teilnehmer gefordert. Schnell wurde klar, man kann sich auch ohne Worte verstehen. Nicht umsonst heißt es so häufig: Sport hat eine eigene Sprache. Das zeigte sich auch bei einer Variante des Kaisertischs, bei der nicht gesprochen werden durfte, aber die Spieler und Spielerinnen unterschiedliche Handlungsanweisungen bekommen hatten. Beispielsweise sich überschwänglich freuen oder für einen Punktgewinn entschuldigen. Das führte zu einiger Verwirrung, machte aber klar, dass man sich selbst auch einmal zurücknehmen muss, selbst wenn es schwer fällt. Die Botschaft, die dahinter steckte: Marotten und Eigenheiten der Anderen zu tolerieren. Bei abschließenden Gruppenspielen wurde gezeigt, dass Tischtennis, über das bloße Spiel mit Schläger und Ball hinaus, eine große Integrationskraft hat und Teambuilding nicht nur etwas für Fußballer ist.

Bei der Verabschiedung hatte man den Eindruck, dass alle Teilnehmer Ideen oder Eindrücke mitnehmen konnten. Auf jeden Fall aber die Erkenntnis, dass Tischtennis auch ohne Worte funktioniert.

André König / FL


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